Schwelm. Dieses Buch kann vielen Menschen helfen. Warum das so ist, erklärt die Schwelmer Autorin Barabara Muth.

„Ernährung ist mehr als Essen“, sagt Barbara Muth. Die Ergotherapeutin erklärt im gleichnamigen Buch, warum sie das denkt und gibt Beispiele dafür, wie es einem gelingen kann, sich besser zu fühlen. Entscheidend ist für sie, dass man auf den eigenen Körper hört. Er signalisiere, was einem fehlt und was er braucht. In der ayurvedischen Lehre sei sogar von mehreren Körpern die Rede, erklärt die Schwelmer Buchautorin. Doch so esoterisch, wie es sich anhört, sei das Thema gar nicht.

„Wenn man Symptome oder Hinweise, die der Körper einem sendet, ignoriert, wird man früher oder später krank“, da ist sich die Schwelmerin sicher. Doch das Problem sei, viele würden nicht hinhören. Und noch etwas sorge dafür, dass vieles nicht erkannt werde, „die meisten Krankheiten und Verletzungen werden isoliert betrachtet“. Sie sagt: „Der Mensch muss aber ganzheitlich in den Blick genommen werden.“

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Dazu komme noch, dass manch ein Arzt nicht nur sehr auf seinen Bereich fokussiert sei, sondern sich auch sehr fachlich und kompliziert ausdrücke. Nicht jeder Patient verstehe, was eigentlich los ist, sagt die Schwelmerin und erfährt dies immer wieder in ihrer täglichen Arbeit in der Ergotherapiepraxis. „Mein Ziel ist es, die Medizinsprache in verständliches Deutsch zu bringen und auch die verschiedenen Beschwerden zusammen zu führen.“ Und zwar bezogen auf ihre Arbeit als Gesundheitscoach, aber vor allem in ihrem Buch.

Gefühle können krank machen

Darin vertritt sie die Theorie, dass der Körper immer von innen heraus krank wird. Barbara Muth erklärt: Von innen bedeute dabei, dass es neben dem physischen Körper noch vier weitere „Körper“ gibt, die das Innenleben betreffen. Den Geist, die Wahrnehmung, Gefühle und Energie. „Sie sind alle gleich wichtig und müssen mit derselben Sorgfalt ernährt bzw. gesund gehalten werden“, schreibt sie in ihrem knapp 200 Seiten umfassenden Fachbuch. Diese Körper würden sich gegenseitig beeinflussen, körperliche Krankheiten könnten demnach auch dann entstehen, wenn einer der anderen Körper krank oder „unterernährt“ sei. Sie sagt: „Durch die Entwicklung bestimmter Krankheitssymptome weist uns der Körper dann auf die entsprechende Problematik hin.“

Die 43-Jährige beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Thema Gesundheit. Wegen ihrer eigenen Krankheit, die sie als Teenager bekam, Diabetes, aber auch aus beruflichen Gründen. Sie erwarb viele Zusatzqualifikationen, belegte zahlreiche Seminare, gibt dieses Wissen auch in Workshops weiter. Eine wichtige Erkenntnis: „Jeder Mensch muss individuell betrachtet werden und es gibt nicht das Patentrezept.“ Aber: Es gibt ganz konkrete Dinge, die jeden krank machen können.

Es gibt kein Patentrezept

Wenn man die Gefühle unterdrückt, zu viel grübelt, wird man krank, ebenso wenn man zu wenig Impulse von außen hat, auch ein Muskel könne Schaden nehmen, wenn man ihn zu viel oder zu wenig beanspruche.

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Was man stattdessen tun sollte? „Hinhören und reagieren. Herausfinden, was einen belastet und darauf entsprechend reagieren - mit Entspannungsmethoden, Achtsamkeit, in dem man sich jeden Tag vergegenwärtigt, was einen glücklich macht, um positive Emotionen zu erreichen, in dem man sich selbst immer wieder hinterfragt.“

Und was das alles mit Essen zu tun hat? Essen wirkt sich auf alles aus und könne die Lösung für vieles sein, sagt die Fachfrau. Man führe sich eben nicht nur Nahrung zu, es gehe um viel mehr. Barbara Muth rät: „Kauen Sie jeden einzelnen Bissen so lange, bis er komplett flüssig geworden ist.“

Kauen für alle Sinne

Die Vorteile von langem Kauen seien immens: Langes Kauen halte Zähne und Zahnfleisch gesund, erhöhe die Konzentrationsfähigkeit und beuge Verspannungen im Nacken vor. Essen werde leichter verdaulich und schone Magen und Darm, man werde früher statt und schmecke intensiver. Sie sagt: „Man profitiert deutlicher von der positiven Wirkung der einzelnen Geschmacksrichtungen auf unseren Organismus. Dass unser Wahrnehmungskörper durch aufmerksameres Schmecken zusätzlich aktiviert wird, stärkt nicht nur die Psyche, sondern unsere ganze Gesundheit.“

Lesen um Dienstag im Atelier Sieben

Das Buch „Ernährung ist mehr als Essen“ ist im Selbstverlag erschienen und für 29.90 Euro erhältlich. Das Fachbuch kann im Atelier Sieben in Schwelm erworben werden.

Die Buchvorstellung mit der Autorin Barbara Muth ist am Dienstag, 16. Mai, ab 18.30 Uhr im Atelier Sieben, Altmarkt 2, in Schwelm.

Der Eintritt ist kostenlos.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter: www.bm-aromatherapie.de

Barbara Muth erklärt, dass jede größere Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen beinhalten sollte. Wenn das nicht der Fall sei, sollte jeder Geschmack zumindest einmal am Tag von uns wahrgenommen werden. „Wegen der positiven Effekte der einzelnen Geschmacksrichtungen auf unsere Psyche wird es auch dieser besser gehen, wenn wir nicht nur gut kauen, sondern zeitgleich intensiv den Geschmack des Essens wahrnehmen. Für diese Kombination aus Schmecken und Kauen hat man sogar einen eigenen Begriff erfunden; das Schmauen“.

Und noch mehr Tipps von der Gesundheitsberaterin: Nur Essen, wenn man Hunger hat, es kommt auf das Maß an. Und da sind wir wieder beim Körper. „Er sagt uns schon, was er möchte. Man muss nur darauf hören.“