Ennepetal. Nachdem eine Baumaschine in Ennepetal in ein Haus gekracht war, hat dies erhebliche Folgen für den Verkehr zwischen in Ennepetal und Gevelsberg.

Verkehrsteilnehmer und Anwohner brauchen wohl viele Wochen oder Monate Geduld, wenn sie über die Aske von Ennepetal nach Gevelsberg und umgekehrt fahren wollen. Die Bergstraße wird lange gesperrt bleiben, nachdem eine zwei Tonnen schwere Estrich-Pumpe ins Haus Nummer 34 gekracht war und dessen Standsicherheit massiv beeinträchtigt hatte. Die Stadt Ennepetal plant zunächst einmal damit, dass die Fahrbahn bis zum 30. Juni gesperrt ist.

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„Ob wir früher wieder öffnen können oder ob es sich darüber hinaus hinzieht, hängt vor allem davon ab, wie lange der Eigentümer benötigt, um das Haus wieder aufzubauen“, sagt Hans-Günther Adrian, Pressesprecher der Stadt Ennepetal am Montagnachmittag auf Nachfrage dieser Zeitung.

Estrich-Pumpe rollt plötzlich los

Was war passiert? Etwa 100 Meter oberhalb des Hauses entstehen aktuell Eigentumswohnungen. Im Rohbau wurde Estrich gegossen, wofür die etwa zwei Tonnen schwere Maschine im Einsatz war. Warum sie plötzlich losrollte, ist immer noch nicht geklärt. Fakt ist: Auf der sehr steilen Straßen nahm das schwere Baugerät schnell Fahrt auf, bis es krachend in die Häuserwand einschlug. Glück im Unglück: Weder ein Auto noch ein Motorrad oder ein Fahrrad waren zu diesem Zeitpunkt auf der Fahrbahn unterwegs, sonst wären bei einem Zusammenstoß möglicherweise Menschen zu schwerem Schaden gekommen.

Auch in dem Schlafzimmer der Erdgeschoss-Wohnung, in das die Estrich-Pumpe einschlug und ein riesiges Loch in die verschieferte Wand schlug, befand sich glücklicherweise niemand. Wann die Mieterin dort wieder schlafen kann, ist zudem noch vollkommen unklar.

Sicher ist: Das Haus ist unbewohnbar und einsturzgefährdet. Und: Die Reparaturen machen bereits vor einer intensiven Begutachtung auf sachkundige Augen den Eindruck, dass sie zeitaufwändig werden könnten. Klarheit wird unter anderem ein Statiker in die Sache bringen. „Eine Untersuchung durch Bausachverständige ergab, dass erhebliche strukturelle Schäden vorliegen, die Standsicherheit des Gebäudes nicht mehr gegeben ist und es aktuell nicht mehr betreten werden kann“, teilt die Stadt Ennepetal mit. Die betroffenen Bewohner sind alle anderweitig untergekommen.

Vollsperrung ist die einzige Möglichkeit

Wann sie zurück in ihre Wohnungen dürfeb, hängt maßgeblich auch davon ab, wie schnell Eigentümer Roland Stoerring entsprechende Handwerker bekommt, die die Statik seines Hauses wieder herstellen. Und: Aktuell müssen diese auch erst einmal sämtliches Material bekommen, um die Arbeiten zu erledigen.

Drei Meter Durchmesser hat das Loch, das die Maschine in die Hauswand gerissen hat.
Drei Meter Durchmesser hat das Loch, das die Maschine in die Hauswand gerissen hat. © WP | Feuerwehr Ennepetal

Die Straße bleibt während dieser Zeit voll gesperrt. Warum eine halbseitige Sperrung nicht möglich ist, erläutert Hans-Günther Adrian: „Die komplette Bergstraße liegt im Trümmerschatten des Hauses.“ Heißt: Stürzt das Gebäude ein, wird es mit absoluter Sicherheit auf beide Fahrbahnseiten fallen. „Für die Verkehrsteilnehmer bestünde Lebensgefahr, deshalb wird die Umleitung so lange aktiv bleiben, wie diese noch besteht“, sagt Hans-Günther Adrian.

Abriss, Teilabriss, Sanierung? Das sind die Fragen, die noch geklärt werden müssen. In diesem Zuge hat die Stadt Ennepetal dem Eigentümer eine Ordnungsverfügung zukommen lassen, die aufführt, dass er sich zügig um die Behebung des Schadens zu kümmern hat, und zu veranlassen hat, dass die Standsicherheit des Gebäudes wieder hergestellt wird. „Das hat nichts damit zu tun, dass wir hier besonderen Druck aufbauen, das ist einfach ein standardmäßiges Vorgehen in solchen Fällen“, sagt der Pressesprecher.

Wie lange solche Arbeiten sich hinziehen können zeigen die Beispiele der einsturzgefährdeten Mauer an der Heilenbecker Straße oder das einsturzgefährdete Haus in Gevelsberg-Asbeck , was sich jeweils über viele, viele Monate hinzog, bis die Sicherheit wieder komplett hergestellt war. In diesem Fall hoffen alle Beteiligten auf eine schnellere Reparatur, damit der Umleitungsverkehr nicht zu lange durch die engen Straßen in den Wohngebieten geführt werden muss. Die Bergstraße ist zwischen der Einmündung Jellinghauser Weg und dem Beginn der Wiemerhofstraße für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

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