Schwelm. Der Verkehr auf der Hattinger Straße ist enorm gefährlich für Schulkinder. Jetzt sollen Pkw- und Lkw-Fahrer wortwörtlich ausgebremst werden.

Wenn es um die Sicherheit von Kindern geht, sind sich Verwaltung und Politik in Schwelm umgehend einig: Der Antrag von BIZ, SPD, CDU, Grüne, SWG/BFS und FDP, auf der Hattinger Straße eine Tempo-30-Zone einzuführen, wurde in der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses am 20. April, direkt einstimmig verabschiedet. Nun will die Stadt handeln und verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen, damit Schülerinnen und Schüler künftig sicher zur Nordstadtgrundschule gehen können – und zwar von beiden Seiten.

Kinder müssen bis zu dieser Ampel hinunterlaufen, um die Straße zu überqueren.
Kinder müssen bis zu dieser Ampel hinunterlaufen, um die Straße zu überqueren. © WP | Sophie Beckmann

Bereits am 30. März hatten sich die sechs Schwelmer Fraktionen dazu entschieden, einen gemeinsamen Antrag an die Stadtverwaltung zu stellen. Grund seien insbesondere besorgte Eltern gewesen, die unter anderem auf Ufuk Ergen zugekommen waren. „Ich finde es wirklich toll, dass die Bürger sich damit an die Politik wenden und auf sie zukommen, das zeigt ein gewisses Interesse, was wichtig ist“, betont der BIZ-Fraktionsvorsitzende in der jüngsten Sitzung des Schwelmer Hauptausschusses.

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Der lange, kurvige Straßenabschnitt, der kurz nach dem Ortseingangsschild „Schwelm“ auf der Hattinger Straße (aus Richtung Hasslinghausen in Richtung Schwelm) stelle demnach eine echte Gefahr für Kinder dar. Dabei sei nicht nur der enorme Verkehr, bestehend aus vielen Autos wie auch Lkw, bedenklich. Insbesondere sei der Aspekt, dass viele Verkehrsteilnehmer sich nicht an das Tempo 50 halten ein Grund zur Sorge – vor allem bei vielen Eltern, berichtete Ufuk Ergen bereits in einem vergangenen Gespräch mit der Redaktion (wir berichteten).

Schnelle Entscheidung

Als der Tagesordnungspunkt samt Beschlussvorlage der Verwaltung während der Sitzung als letzter an die Reihe kommt, steht die Entscheidung schnell fest. Aus den Politik-Reihen gibt es keinerlei Einwände, Bürgermeister Stephan Langhard, Vorsitzender des Hauptausschusses, macht Nägel mit Köpfen: Einstimmig wird die Vorlage der Stadt beschlossen. Dass es nun so schnell ging, freut insbesondere Ufuk Ergen. „Wir haben Punkt zwei unseres Antrags bewusst sehr offen formuliert, um der Verwaltung Raum zu lassen“, fügt er abschließend hinzu. Für die Stadt Schwelm gab es hier keinerlei Gründe, etwas an dem geforderten Antrag zu ändern.

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So soll auf der Hattinger Straße künftig Tempo 30 gelten. Die Fraktionen regen an, die Tempo-30-Zone vor der Hegelstraße beginnen zu lassen und diese bis zur Metzer Straße durchzuziehen. Die Stadt wird nun prüfen, inwieweit dieser Vorschlag umgesetzt werden kann. Gegebenenfalls werde die 30-er-Zone lediglich innerhalb der Schulzeiten gelten (beispielsweise von 7 bis 17 Uhr). Diesbezüglich wird die Verwaltung zudem Kontakt zu notwendigen Stellen – unter anderem Straßen.NRW – aufnehmen. Ebenso soll die Überquerung der Hattinger Straße für Schulkinder in Zukunft einfacherer und sicherer gestaltet werden. Hier ist zum Beispiel von dem Bau eines zusätzlichen Straßenübergangs die Rede. Und auch eine Geschwindigkeitsanzeige sowie regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen stehen im Raum, damit Kinder, die über die Hattinger Straße zur Nordstadtgrundschule müssen, besser geschützt werden.