Schwelm. Die Schwelmerin Anja Jöns ist mir ihrem Geschäft umgezogen und hat in der ehemaligen Lagerfiliale des Schuhgeschäfts Klauser neu eröffnet.

Bereits Mitte des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass das Schuhgeschäft Klauser in der Schwelmer Innenstadt schließen wird. Seit Ende des vergangenen Jahres sind die Türen nun dicht. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden (wir berichteten). Doch mit dem neuen Leerstand in der Fußgängerzone hat sich für die Schwelmer Einzelhändlerin Anja Jöns gleichzeitig eine neue Gelegenheit ergeben. Sie eröffnet ihr Geschäft „La Luca Wäsche & Dessous“ im ehemaligen Lager von Klauser neu.

Anja Jöns öffnet ihr Dessous-Geschäft „La Luca“ wieder: Ein Blick in die neuen Räumlichkeiten.
Anja Jöns öffnet ihr Dessous-Geschäft „La Luca“ wieder: Ein Blick in die neuen Räumlichkeiten. © Anja Jöns | Anja Jöns

„Das hat sich im Prinzip ganz spontan im Dezember ergeben, dass ich das übernehmen konnte“, erzählt die Schwelmerin im Gespräch mit der Redaktion. Eins kam zu anderen und so hat Anja Jöns im vergangenen März einen Räumungsverkauf gestartet. Alles musste raus aus dem bisherigen Lokal in der Hauptstraße 74. „Das Ladenlokal war doch etwas klein geworden und deshalb hatte ich diese Überlegung schon länger“, berichtet Jöns. Doch die steigenden Energiekosten sowie die Pandemie ließen sie zunächst zweifeln. Mit der Chance, die sich dann spontan ergab, wagte sie den Schritt, sich zu vergrößern.

Seit Ende März ist ihr Dessous-Geschäft am ehemaligen Standort in der Hauptstraße 74 nun schon geschlossen. „Wir wollten eigentlich schon Mitte April eröffnen, doch es hatte sich dann noch mal rausgezögert, so wie das eben immer ist“, erklärt Jöns. Nun ist es aber endlich so weit, freut sich die Einzelhändlerin. Am Mittwoch, 26. April, öffnet „La Luca Wäsche & Dessous“ wieder -- in der Hauptstraße 64 -- ab 10 Uhr. „Ich bin heilfroh, dass es jetzt endlich klappt, es ist nun auch alles fertig.“

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Das Angebot hat sich vergrößert.
Das Angebot hat sich vergrößert. © Anja Jöns | Anja Jöns

Zuvor hat Anja Jöns auf 37 Quadratmetern ihre Ware verkauft, nun sind es 67. „Das ist schon fast doppelt so groß“, sagt sie und freut sich. Dementsprechend habe sich auch das Angebot vergrößert. Vor allem im Bereich Bademode sei einiges dazugekommen. „Und zum Herbst kommt auch eine neue Marke in das Sortiment“, verrät die Schwelmerin. Zudem seien die, wie Anja Jöns selbst sagt, „Bestseller-Bralettes“ wieder vorrätig. „Und ansonsten gibt es auch ein großes Angebot an Loungewear, Strandkleidern, Unterhemden, Sport- und Still-Bh’s“, fügt die Einzelhändlerin hinzu. Außerdem biete sie Strümpfe an. „Da gibt es im Moment sonst ja kein Geschäft hier in der Innenstadt.“

Schwelm: Eine Einzelhändlerin mit Erfolg

Anja Jöns weiß, dass sie mit ihrer Entscheidung, umzuziehen, um ihr Geschäft zu vergrößern, derzeit eher ein Einzelfall ist. „Ich möchte einfach mal ein positives Zeichen setzen hier in Schwelm“, sagt sie. Zwar hänge das Ganze auch sehr mit ihrem Vermieter zusammen -- hier habe alles gepasst. Dennoch sagt sie: „Es kann eben auch gut laufen“, und will deutlich machen, dass es nicht jedem Einzelhändler schlecht gehen muss. „Bei mir ist es eigentlich das Gegenteil“, sagt sie auf Nachfrage. „Sonst wäre ich diesen Schritt auch nie gegangen.“

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Anja Jöns hat ursprünglich als Aushilfe in einem Dessous-Geschäft in der Römerstraße gearbeitet. Nach drei Jahren hat dieses jedoch geschlossen. „Dann habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.“ Bereits während ihrer Zeit als Aushilfe habe die Schwelmerin gemerkt, dass dieser Bereich „voll ihr Ding“ sei. „Ich habe Schulungen besucht, bin dann den Schritt gegangen und hoch in die Fußgängerzone mit meinem Geschäft, was auch viel, viel besser ist.“

Die Einzelhändlerin Anja Jöns.
Die Einzelhändlerin Anja Jöns. © Anja Jöns | Anja Jöns

Seit fünf Jahren gibt es „La Luca“ nun bereits. „Am Anfang wusste keiner, wo die Reise hingeht, aber der Laden hat sich wirklich gut etabliert“, freut sich die Händlerin. Weder die steigende Inflation noch die Pandemie haben ihren Erfolg gemindert. „Ich habe versucht – auch während der Lockdowns – immer präsent für Kunden zu sein“, verrät sie ihr Rezept zum Erfolg.

Der persönliche Umgang, die persönliche Beratung, das seien zwei Dinge, die für die Schwelmerin enorm wichtig sind. „Dadurch wurde ich auch total viel weiterempfohlen, habe ich gemerkt. Das freut mich und so läuft ein Laden dann auch.“

Wer künftig in das nun seit gut einem Monat leerstehende Lokal in der Hauptstraße 74 zieht, weiß Anja Jöns nicht. Ob es überhaupt einen Nachmieter gibt, ist bislang nicht bekannt.