Schwelm. Anwohner der B 483/Winterberger Straße in Schwelm beklagen die Gefahren durch den enormen Verkehr. Sie wollen Tempo 30.
Wenn die Schwelmerin Ina Brieger mit ihren beiden Enkelkindern zur Kreuzung an der Drossel- und Winterberger Straße (B 483) laufen möchte, führt sie ihr Weg jedes Mal zunächst zur Verkehrsinsel. Denn die durchaus enorm befahrene Straße stellt eine Gefahr für die Kinder des Kindergartens und der Grundschule dar. Seit vielen Jahren legen sich die Anwohnerinnen und Anwohner dafür ins Zeug, dass an der Winterberger Straße etwas getan wird. Doch bislang ohne großen Erfolg.
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Kinder, die aus der Feldstraße kommen und zur Schule laufen, müssen zunächst den gesamten Berg hoch zum großen Kreisel gehen, erklärt die Großmutter zweier Enkel im Gespräch mit der Redaktion. „Alleine können die hier nicht über die kleine Verkehrsinsel gehen“, sagt sie. Die anderen Eltern und Großeltern, die mit ihren Kindern an der Hand auf dem Weg nach Hause sind, bleiben an der Kreuzung stehen, stimmen Ina Brieger zu. „Meine Tochter wurde hier als Kind schon angefahren“, erinnert sich die Anwohnerin. „Das ist teilweise wirklich lebensgefährlich, wie die hier lang fahren“, betont ein weiterer Anwohner, der sein Kind im Kinderwagen schiebt.
Seit vielen Jahren versuchen die Anwohner – insbesondere Eltern – einen Tempo-30-Bereich durchzusetzen. Weil es sich bei der B 483 jedoch um eine Bundesstraße handelt, sei das durchaus schwierig, das erklärte auch die Stadt bereits in der Vergangenheit. Doch damit wollen sich die Bürger nicht zufrieden geben. Sie wollen weiter kämpfen, weiter auf das Problem aufmerksam machen. Vor allem vor dem Hintergrund, dass nun an der Nordstadtgrundschule (Hattinger Straße) eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden soll. „Wir haben großes Verständnis für die Situation im Schulbereich der Hattinger Straße und sind an einer Gesamtlösung für unsere Stadt interessiert. Sowohl die Hattinger- als auch die Kölner und Winterberger Straße, dazwischen die Bahnhofstraße schlängeln sich eng, unübersichtlich und kurvig durch die gesamte Stadt Schwelm“, sagt Ina Brieger. Ihre Tochter, Dr. Meike Brieger, und sie erklären außerdem, dass die Anwohner der B 483 von einem enorm hohen Verkehrsaufkommen betroffen sind. „Jetzt, wo die Baustelle weg ist, wird das auch von Tag zu Tag wieder deutlich mehr“, sagt Meike Brieger. Es seien nicht nur lauernde Gefahren, auch Schmutz und Lärm zählen zu den Belastungen, mit denen sich die Bürger herumschlagen müssen.
„Aufgrund der insgesamt schwierigen Straßenführung dieser historisch gewachsenen Verkehrsader mitten durch unsere flächenkleine Stadt erscheint es uns sinnvoll, ein Tempo 30 für die gesamte Durchgangsstraßensituation zu erwirken. Ein Tempo 30 im gesamten Durchfahrtsbereich der B 483 würde den Verkehrsfluss und alle bekannten Gefahrenpunkte beruhigen und entschärfen. Daten aus Tempo 30-Kommunen belegen, dass der Verkehr bei gesenktem Regeltempo besser fließt, weniger Lärm und Abgase ausgestoßen werden und weniger Unfälle passieren“, argumetieren die Bürgerinnen und Bürger vom Winterberg.
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Ina Brieger und ihre Tochter, die selbst Kinder hat, wollen, dass die Politik sich noch einmal mit dem Thema im bevorstehenden Hauptausschuss beschäftigt. Dieser findet am Donnerstag, 20. April, um 17 Uhr im Ratssaal statt. Außerdem fordern die Briegers auch den Stadtrat dazu auf, in der Sitzung am 27. April über das Thema zu sprechen. Denn aufgeben kommt für die Anwohner nicht in Frage. Erst recht nicht, wenn es um die Sicherheit ihrer Kinder geht.