Gevelsberg. Völliger Irrsinn: Zwei betrunkene Gevelsberger prügeln auf vier Polizisten in Gevelsberg ein. Das steckt hinter der schockierenden Tat.
Normalerweise geht es im Gevelsberger Wohngebiet am Büffel eher beschaulich zu. Zwischen Wäldern und Wiesen gelegen herrschen hier Ruhe und Idylle. In der Nacht zu Samstag, 15. April, änderte sich das radikal. Nachdem ein 57-Jähriger versucht hatte, den Mann vor der Polizei zu retten, der kurz vorher seine Tochter angegriffen hatte, kam es zu tumultartigen Szenen. Vier Polizisten verletzten die beiden betrunkenen Gewalttäter, die am Ende der Nacht in Gewahrsamszellen landeten.
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Es war etwa 1.45 Uhr in der Nacht zu Samstag, als eine 33-Jährige den Notruf der Polizei wählte. Ihr Freund, ein 37-jähriger Schwelmer, wolle ihre Wohnung nicht verlassen. Er sei aggressiv, schreie herum, beschimpfe sie, werfe Gegenstände durch die Wohnung. Verletzt sei sie nicht, sie habe aber Angst, dass er ihr etwas antun könne.
Polizisten rufen umgehend Verstärkung nach Silschede
Umgehend macht sich ein Streifenwagen der Polizei zum Tatort kurz vor der Stadtgrenze zu Wetter-Volmarstein auf. Vor Ort trafen die Beamten auf den 37-Jährigen, der sich im Hausflur befand und augenscheinlich deutlich betrunken war, eventuell unter dem zusätzlichen Einfluss von Drogen stand, so wie er sich verhielt. Denn: Auf Anweisungen der Polizisten reagierte er überhaupt gar nicht, ignorierte ebenfalls den Platzverweis, den sie gegen ihn aussprachen. „Wenn eine deutliche Aggression vorherrscht und Kooperation ausgeschlossen erscheint, ist es üblich, dass die Kollegen Verstärkung rufen“, teilt Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr auf Nachfrage der Redaktion mit. Eine weise Entscheidung, wie sich bald zeigen sollte.
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Denn nachdem der Schwelmer uneinsichtig die Polizisten weiter ignorierte, ergriffen diese die Initiative, um seine Lebensgefährtin vor ihm zu schützen. Mit vereinten Kräften brachten sie den 37-Jährigen zu Boden, fesselten den Mann, um ihn in den Streifenwagen zu verfrachten. Das passte dem Tobenden jedoch überhaupt nicht. Er schrie im Treppenhaus lautstark um Hilfe, während die Polizisten ihn abführen wollten.
Dieses Geschrei wiederum rief einen 57-Jährigen auf den Plan, der im selben Haus wohnt und der Vater der 33-Jährigen ist, die überhaupt die Polizei erst gerufen hatte. Ebenfalls deutlich betrunken kam er aus seiner Wohnung ins Treppenhaus, solidarisierte sich umgehend mit seinem Fast-Schwiegersohn und nahm sich offenbar vor, diesen aus den Fängen der Polizei zu befreien. Nachdem er zunächst versucht hatte, die Beamten wegzudrücken, schlug er plötzlich und unvermittelt einem Polizisten mit der Faust ins Gesicht.
Ohne zu zögern mit der Faust ins Gesicht geschlagen
Ohne zu zögern überwältigte die mittlerweile eingetroffene zweite Streifenwagenbesatzung auch den 57-Jährigen. Unter erheblichen Anstrengungen verfrachteten die Beamten die beiden in die Streifenwagen, um sie ins Gewahrsam auf die Polizeiwache am Büttenberg in Ennepetal zu bringen. Während der Ältere der beiden sich auf der Fahrt wieder beruhigte, rastete der 37-Jährige auch auf dem Rücksitz des Streifenwagens weiter aus. Mit auf dem Rücken gefesselten Händen griff er die Polizisten mit Tritten und Kopfstößen an, beleidigte die Einsatzkräfte ohne Unterlass.
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Beide Männer mussten auf der Wache eine Blutprobe abgeben. Während bei dem Gevelsberger wohl nur Alkohol im Spiel ist, vermutet die Polizei, dass der Schwelmer auch Drogen genommen haben könnte. „Zumindest testen wir darauf, denn sein Verhalten deutet darauf hin“, sagt Sonja Wever.
Dementsprechend durfte der Schwiegervater auch nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen die Wache wieder verlassen, der Jüngere blieb in der Zelle, bis er sich einerseits beruhigt hatte, andererseits sein Rausch wieder abgeklungen war.
Auf beide kommen nun Gerichtsverfahren zu, die Polizei ermittelt wegen Beleidigung und Widerstands. Während des aufreibenden Einsatzes verletzte das Duo vier Polizisten leicht, die allesamt jedoch dienstfähig blieben, bevor im Wohngebiet am Büffel in Silschede am frühen Samstagmorgen wieder die gewohnte Ruhe einkehrte.
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