Gevelsberg. Besnik S. (35) muss sich unter anderem wegen schwerer räuberischer Erpressung vor dem Hagener Landgericht verantworten.

Der Prozessauftakt gegen den Gevelsberger Besnik S., der gebürtig aus dem Kosovo stammt, war am Dienstag, 18. April, um 9.30 Uhr. Alles war vorbereitet. Auch der Angeklagte erschien mit seinem Verteidiger zum ersten Verhandlungstermin. Doch viel ist nicht passiert. Nach lediglich etwa einer Viertelstunde hat die Vorsitzende Richterin Heike Hartmann-Garschagen die Verhandlung wieder geschlossen. Denn nach der Verlesung der Anklage, die dem 35-jährigen Gevelsberger unter anderem schwere räuberische Erpressung in drei Fällen vorwirft, passierte nicht mehr viel. „Wir werden vorerst schweigen und sehen vor, beim zweiten Termin, eine Erklärung abzugeben“, teilt der Anwalt des Angeklagten nach der Verlesung der Anklage mit. Unter anderem würden dem Verteidiger noch nicht alle Informationen zum Fall vorliegen. Zu den noch fehlenden Dokumenten zählen zum Beispiel Videoaufnahmen, berichtet der Advokat.

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Weil zum ersten Verhandlungstermin keine Zeugen geladen waren, schließt Richterin Hartmann-Garschagen die Sitzung kurz darauf wieder. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 24. April um 9.30 Uhr angesetzt.

Der 35-jährige Gevelsberger Besnik S. muss sich vor der 4. Großen Strafkammer am Hagener Landgericht verantworten. Im Falle einer Verurteilung wegen des vorgeworfenen Verbrechens könnte der Gevelsberger mehrere Jahre in den Knast wandern. Denn das Mindeststrafmaß für die Delikte, die ihm vorgeworfen werden, liegt bei drei Jahren.

Zur Erinnerung: Der gebürtige Kosovare soll unter anderem am 5. November 2022 maskiert mit einem Mund-Nase-Schutz und einer Kappe oder einer tief ins Gesicht gezogenen Kapuze in den Abendstunden die Westfalen-Tankstelle in der Wittener Straße betreten haben. Mit einer silberfarbenen Pistole soll er die Mitarbeiterin bedroht haben, die verängstigte Frau dazu gezwungen haben, ihm das Bargeld aus der Kasse in eine Plastiktüte zu packen. Zu Fuß verließ er die Tankstelle wieder mit seiner Beute.

Am 8. November, lediglich drei Tage später, überfällt er mit der gleichen Masche den Netto-Supermarkt an der Weststraße in Gevelsberg. Sowohl hier als auch bei der ersten Tat soll Besnik S. ungefähr 500 Euro erbeutet haben. Nach dem zweiten Vorfall zog die Polizei erste Verbindungen zwischen beiden Taten.

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Der dritte Tatort: Die Lietmann-Tankstelle an der Hagener Straße. Hier soll der 35-jährige Angeklagte mit der gleichen Masche wie zuvor ebenfalls eine Mitarbeiterin mit einer bedroht und dazu aufgefordert haben. Laut Anklage erbeutete er hier sogar 700 Euro.

Insgesamt hat die Kammer bislang neun Verhandlungstage angesetzt: 18. April, 24. April, 25. April, 2. Mai, 15. Mai, 23. Mai, 31. Mai, 6. Juni und 15. Juni.