Ennepe-Ruhr. Gewerkschaft Verdi ruft an diesem Dienstag, 21. März, auch in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal zum Streik auf. Das ist der VER-Notfallplan.
Nach dem aus Gewerkschaftssicht unseriösen Angebot der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes werden am Dienstag, 21.03.2023 mehr als 30 000 Streikende zu den landesweiten Kundgebungen in Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Köln erwartet. In Westfalen werden alle Dienststellen und Betriebe im Geltungsbereich des TVÖD zum Warnstreik aufgerufen – also auch in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal.
VER ganztägig bestreikt
Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) rechnet ebenfalls mit einem ganztägigen Warnstreik und teilt mit: „Damit die Kunden trotz der starken Einschränkungen weiterhin mobil bleiben, bietet die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr ihren Fahrgästen ein eingeschränktes Notfallangebot an. Die VER hat Fremdunternehmen damit beauftragt.“ Eine Übersicht über das Notfallangebot kann auf der Homepage der VER unter www.ver-kehr.de eingesehen werden.
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Die VER möchte ihre Kunden zudem darauf aufmerksam machen, dass aufgrund des Warnstreiks sowohl die Mobilitätsgarantie als auch das Pünktlichkeitsversprechen entfallen. Es ist auch mit Einschränkungen im Bereich des Kundenservice zu rechnen. Informationen erhalten die Kunden am 21. März 2023 unter der Service-Nummer 0800 6 50 40 30 (gebührenfrei aus allen deutschen Netzen).
„Die Warnstreiks der letzten Wochen haben gezeigt, dass eine enorme Bereitschaft der Beschäftigten zur Durchsetzung der berechtigten Tarifforderung besteht. Die Arbeitgeber dürfen sich der Realität nicht länger verschließen und müssen den Ernst der Lage begreifen“, so die stellvertretende Geschäftsführerin des Verdi-Bezirk Südwestfalen, Bettina Schwerdt.“ Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) erhöht vor der dritten Verhandlungsrunde daher noch einmal den Druck und ruft die Beschäftigten aus vielen TVöD-Bereichen (unter anderem Stadtverwaltungen, kommunale Betriebe, Kitas, Jobcenter, Sparkassen) zum Streik auf.
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Für Bürgerinnen und Bürger wird es an diesem Tag erhebliche Einschränkungen in ganz NRW geben. „Wir werben bei den Bürgerinnen und Bürger im Land um Verständnis für die Streikaktionen. Von den Tarifverhandlungen sind 640 000 Angestellte in den Kommunen und des Bundes allein in NRW betroffen. Sie haben das Recht auf eine faire Gehaltserhöhung in diesen schwierigen Zeiten“, so Gabriele Schmidt, Landesbezirksleiterin.
Busse, Kitas, Müllabfuhr
Der Verdi-Bezirk Südwestfalen ruft Beschäftigte in den Regionen Siegen-Wittgenstein/Olpe, Hagen, Ennepe Ruhr und dem Märkischen Kreis die Beschäftigten der Kommunen, im Nahverkehr, der Ver- und Entsorgung und anderen Bereichen zum Streik auf. „Wir gehen davon aus, dass die Busse im Depot bleiben, viele Kitas geschlossen sein werden, die Mülltonnen nicht geleert werden und städtische Dienstleistungen nur eingeschränkt zur Verfügung stehen“, beschreibt die Gewerkschafterin die Auswirkungen. Die Streikenden aus den Regionen Hagen, Ennepe Ruhr und Märkischer Kreis werden am Dienstag in Gelsenkirchen und die Streikenden aus Siegen-Wittgenstein/Olpe in Köln an einer der drei landesweiten Demonstrationen und Kundgebungen teilnehmen.
Zum Warnstreik aufgerufen sind auch die Beschäftigten bei der Kreisverwaltung. Wie groß der Ausstand am Dienstag sein wird und welche Bereiche betroffen sind, ist im Kreishaus zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Aber natürlich sei mit Einschränkungen auch im Publikumsverkehr zu rechnen, teilte Kreissprecher Ingo Niemann mit.
Müllabfuhr in Ennepetal fährt
Auch in Ennepetal ist noch nicht klar, wie groß der Warnstreik ausfallen wird. Da das Unternehmen, das die Mülltonnen leert, nicht städtisch ist, ist mit keinen Einschränkungen zu rechnen, heißt aus der Verwaltung. Wie viele Menschen im Rathaus oder den sechs städtischen Kitas am Dienstag streiken, dazu konnte Stadtsprecher Hans-Günther Adrian nichts konkretes sagen. Fest steht, da nicht so viele in der zum Warnstreik aufrufenden Gewerkschaft Verdi organisiert seien, rechnet die Stadt nicht mit großen Einschränkungen.
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Das Angebot der Arbeitgeber sieht bisher eine tabellenwirksame Erhöhung von drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 über eine Laufzeit von 27 Monaten vor. Dazu soll eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Raten von 1500 und 1000 Euro kommen. „Damit sind wir von einem Inflationsausgleich noch weit entfernt“, so Landesbezirksleiterin Schmidt. ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen 200 Euro mehr im Monat erhalten.
Die Verhandlungen werden vom 27. März bis 29. März fortgesetzt.