Schwelm. Im Hallenbad Schwelm gibt es wieder Probleme. Nun sprechen Vereine und Stadt über die dadurch entstehenden Einschränkungen.
Bei einer Überprüfung der westlichen Glasfassade des Schwelmer Hallenbades wurden Auffälligkeiten festgestellt. Das teilte die Stadt Schwelm bereits vor gut einer Woche mit (wir berichteten). Aufgrund der Mängel wurde das Lehrschwimmbecken komplett gesperrt. Es wird noch etwa zwei Wochen lang nicht zugänglich sein. In dieser Zeit führt die Stadt eine sogenannte Sicherungsmaßnahme durch. Denn durch die Schäden ist die Sicherheit bei starken Windböen nicht mehr vollständig gewährleistet. Das bedeutet nicht nur, dass erneut Geld in den Erhalt des Bades fließt, auch Vereine wie der SC Schwelm, die dort ihr Schwimmtraining abhalten, sind nun eingeschränkt.
Lesen Sie auch:
Schüsse in Gevelsberg: 15-Jähriger zieht plötzlich Pistole
Ennepetal: Stiftung Loher Nocken trennt sich von ihrem Vorstand
Schwelm: Kräfte fehlen – angespannte Situation bei der Feuerwehr
Allein die sogenannte Sicherungsmaßnahme sei mit 15.000 Euro veranschlagt, erklärt Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadt Schwelm, auf Nachfrage der Redaktion. Jedoch könnte das nur eine erste Maßnahme sein. In den kommenden Tagen und Wochen werden die Füße der Fassade zusätzlich gestützt. So soll die Sicherheit wieder komplett gewährleistet werden, sagt Heike Rudolph und fügt hinzu: „Die aktuelle Maßnahme dient der prophylaktischen Sicherung. Nach Abschluss dieser Sicherungsmaßnahme werden Möglichkeiten der weiteren Fassadensanierung geprüft.“
Darüber hinaus werden jedoch bereits weitere Arbeiten durchgeführt. Diese schränken den Badebetrieb zwar nicht ein, verursachen jedoch weitere Kosten. „Momentan finden noch einige Brandschutzsanierungen statt und die Ertüchtigung von Bauteilen in den Kellerräumen“, berichtet die Stadtpressesprecherin. Über den Rahmen dieser Kosten gibt es bislang noch keine Auskunft gegenüber der Redaktion.
Sportclub Schwelm: „Unbefriedigende Situation“
Zwar sei der Schulschwimmunterricht durch die aktuelle Sicherungsmaßnahme nicht enorm eingeschränkt, dennoch beklagt Christiane Tylko, Leiterin der Geschäftsstelle des Sportclubs Schwelms: „Die Situation ist natürlich unbefriedigend bis die Arbeiten abgeschlossen sind.“ Denn während der insgesamt angesetzten drei Wochen werden Nichtschwimmer und Schwimmer in ein Becken verlegt. „Im großen Schwimmbecken wird der Hubboden des Nichtschwimmbereichs auf 1,20 Meter angehoben und dieser Bereich mit Schwimmleinen zum Schwimmerbereich hin abgetrennt. Eine vorübergehende Einschränkung besteht darin, dass Schwimmerinnen und Schwimmer nun nicht die ganze Länge einer Bahn durchschwimmen können“, erklärt Heike Rudolph dazu. Somit kann die in der Regel 25 Meter lange Bahn nicht mehr durchgeschwommen werden. „Das ist natürlich ungünstig“, so Christiane Tylko. Dennoch sagt sie auch, dass die Stadt sich bemühe und dem Sportclub entgegen komme. „Unser Seepferdchen-Kurs kann also weiter laufen“, meint sie erleichtert und hofft, dass das auch nach den Osterferien weiterhin der Fall sein wird. „Das Hallenbad ist ja schon lange Zeit ein Problem. Wir hoffen quasi von Woche zu Woche, dass es weiter läuft.“ Die in der Vergangenheit angestellten Überlegungen, in andere Städte wie Gevelsberg oder Ennepetal auszuweichen, seien nicht umsetzbar. „Die haben ihre eigenen Vereine und Zeiten, das geht nicht.“ Immerhin gebe es derweil beim SC Schwelm keine Wettkampfmannschaft und die Triathleten trainieren oftmals für sich selbst.
Auch Heike Rudolph weiß, dass die aktuelle Situation nicht gerade optimal ist. Doch die Pressesprecherin der Stadt betont auch, dass es nun nötig sei, enger zusammenzurücken. „Das ist wichtig für den Schwimmunterricht.“ Dieser müsse auch in den Augen der Stadt weiterhin gegeben sein. Nicht nur bei Vereinen sorgt die Einschränkung für ein wenig Unzufriedenheit. Ebenso spiegelt sich das „Problem“ der verkürzten Bahnen im Schulschwimmunterricht wieder. Denn auch da gibt es Schwimmer und Nichtschwimmer in einem Kurs. „Bislang klappt aber alles und es funktioniert ganz gut“, sagt Rudolph. Dieser Aussage stimmt Christiane Tylko ebenfalls zu, auch wenn sie die allgemeine Situation des Schwelmer Hallenbades für sub-optimal hält.
+++ Schwelm, Gevelsberg, Ennepetal: Nichts mehr verpassen mit unserem kostenfreien Newsletter +++
Dass das Bad immer wieder für Gesprächsstoff sorgt, ist jedoch der Stadt durchaus bewusst: „Natürlich war das Hallenbad erst in der jüngsten Vergangenheit ein riesiges Thema. Es war immer irgendetwas“, erinnert Heike Rudolph an die vergangenen Baumaßnahmen. Was genau jetzt noch folgen wird, ist zwar noch nicht bekannt, doch ausgeschlossen sind weitere Arbeiten eben auch nicht.
INFO:
- Hier ein Blick auf die wichtigsten der in der jüngeren Vergangenheit ausgeführten Maßnahmen:
- Erneuerung der Filtertechnik, unter anderem neue UV-Leuchten, neue Schüttung der Filter
- Einbau eines Schlammfangbehälters auf Grund von Abwasser-Vorgaben für die Kläranlage
- Sanierung der Schwallwasserabläufe
- Desinfektion der Schwallwasserbehälter und des dazugehörigen Leitungsnetzes
- Einbau von Brandschutztüren
- Reparatur von defekten Fliesen und defektem Hubboden
- Erneuerung der Startblöcke
- Reparaturen und Erneuerungen von Waschbecken, WCs, Armaturen in den WCs und Duschbereichen