Schwelm/Gevelsberg. Meilenstein für die Radmobilität: Der Radweg „Unter dem Karst“ zwischen Schwelm und Gevelsberg wird offiziell eröffnet. Warum er so wichtig ist.
„Interkommunal und überregional ein Gewinn“: Die Städte Gevelsberg und Schwelm sowie Tunnelbesitzer Stefan Voigt laden für Freitag, 17. März, zur Eröffnung des „Radweges unter dem Karst“ ein.
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„Mit der Eröffnung des ,Radweges unter dem Karst‘ schlagen wir ein neues Kapitel der Radmobilität nicht nur zwischen Gevelsberg und Schwelm auf. Interkommunal und überregional ist diese Strecke ein Gewinn als wichtiges Teilstück zwischen Ruhrtalradweg und Nordtrasse, also zwischen Ruhr und Wupper“. Mit diesen Worten betonen Gevelsbergs Bürgermeister Claus Jacobi, sein Schwelmer Amtskollege Stephan Langhard und Stefan Voigt als Besitzer des Schwelmer Tunnels die immense Bedeutung des neuen und attraktiven Radweges zwischen den beiden EN-Südkreisstädten. Infotafeln weisen auf die vielen Besonderheiten auf der Strecke hin.
Von Gevelsberg nach Schwelm: So schön ist der neue Radweg
Gemeinschaftsprojekt
Durchschnitten wird das Band zur Freigabe des Radweges am Freitag, 17. März, um 11 Uhr am Nordportal des Schwelmer Tunnels. Eingeladen sind neben den projektbeteiligten Vertreterinnen und Vertretern alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
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Mitgeschrieben an diesem neuen Kapitel der Radmobilität „vor der Haustür“ haben unterschiedliche Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Exemplarisch sind hier neben den beauftragten Fachplanern sowie den Städten Gevelsberg und Schwelm mit ihren Stadtoberhäuptern und Fachkollegen auch der Ennepe-Ruhr-Kreis, Stefan Voigt, die Deutsche Bahn, die Bezirksregierung, der RVR und die Firma Schrott Eckhardt zu nennen.
Hier gibt es die schönsten Fotos vom Radweg unter dem Karst
Erste Ideen zu dem Projekt weisen in die Jahre 2016/2017 zurück. Mitte 2018 erfolgte der Einstieg in die konkrete Erarbeitung erster Vorentwurfsplanungen. Seitdem wurden zahlreiche interkommunale und behördenübergreifende Abstimmungsgespräche geführt, Einigungen mit Privateigentümern sowie der Bahn erzielt und fachgutachterliche Stellungnahmen erarbeitet. Es wurden neben den Fachausschüssen und den Räten der Städte Gevelsberg und Schwelm und des Ennepe-Ruhr-Kreises auch weitere Fachgremien wie die Radwegekommission und der Beirat für Menschen mit Behinderung mit in die Planung einbezogen.
Drei Kilometer lang
Der insgesamt drei Kilometer lange „Radweg unter dem Karst“ hat seinen Ausgangspunkt am S-Bahn-Haltepunkt Gevelsberg-West. Nach dem Durchfahren des 742 Meter langen Tunnels gelangen die Nutzerinnen und Nutzer über einen sanft geschwungenen Streckenabschnitt auf die Haßlinghauser Straße in Schwelm.
Den Kern der Bauarbeiten auf Schwelmer Stadtgebiet bildeten die Maßnahmen innerhalb des Tunnels, die wegen arten- und naturschutzrechtlicher Vorgaben innerhalb der Monate Mai, Juni und Juli 2022 realisiert werden mussten. Die eigentlichen Radwegebaumaßnahmen innerhalb des Tunnels reichten von der Kanalertüchtigung bis hin zum Straßenbau und zur Beleuchtungsinstallation.
Unter Berücksichtigung der arten- und naturschutzrechtlichen Belange wird es keine Dauerbeleuchtung, sondern eine sogenannte mitlaufende, durch Sensoren gesteuerte Beleuchtung geben. Hierzu wurde im Vorfeld der Baumaßnahme, in Kooperation zwischen den Technischen Betrieben Schwelm, der unteren Naturschutzbehörde sowie der Arten- und Naturschutzrechtlichen Bauüberwachung ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept erarbeitet.
Im letzten Bauabschnitt wurde außerhalb des Tunnels sowohl auf südlicher als auch auf nördlicher Seite die Radwegetrasse fertiggestellt.
Auf Schwelmer Seite gibt es eine Aufenthaltsmöglichkeit mit Bänken und Fahrrad-Anlehnbügeln. Richtung Stadtgrenze Gevelsberg wurden noch zwei weitere Rastplätze vor und nach dem Tunnel angelegt. Außerdem erfolgte an einigen Stellen eine Sicherung des Hanggesteins. Auf Gevelsberger Stadtgebiet war die Sicherung der vorhandenen in Betrieb befindlichen S-Bahnstrecke eine besondere Herausforderung, der sich die Planung stellen musste. Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zur Bahntrasse als auch zu allen bahntechnischen Anlagen (Masten, Kabelkanal) waren in enger Abstimmung und unter ständiger Kontrolle der Sicherungsaufsichtskräfte der Bahn umzusetzen.