Ennepetal. Die Christmas Rock Night im Haus Ennepetal hat eine lange Tradition. Nach der Corona-Pause gibt es nun einen Neustart mit Nostalgiefaktor.

Sie war eine Institution in der christlichen Rockmusikszene: Die Christmas Rock Night lockte namhafte Bands aus Europa und Übersee nach Ennepetal, die vielen Fans reisten nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus den Niederlanden, der Schweiz und Österreich an. 40-mal fand das zweitägige Festival statt. Dann kam Corona. Nun wagen die Veranstalter des CVJM Rüggeberg einen Neustart – mit der „CRN Reunion“ unter dem Motto „One more Song“. Das Besondere: Sechs der sieben Bands, die am 6. Mai dabei sein werden, gibt es eigentlich gar nicht mehr. Sie finden sich aus alter Verbundenheit zum Ennepetaler Festival noch einmal zusammen.

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„Wir hatten jetzt drei Jahre keine Christmas Rock Night mehr, die letzte fand 2019 statt“, erklärt Detlef Westermann, der beim CVJM Rüggeberg die Hauptverantwortung für die Organisation trägt. „Als es mit Corona jetzt besser wurde, haben wir gedacht, dass man jetzt vielleicht mal wieder etwas machen könnte.“ Und so griff er eine Idee auf, die schon vor der Zwangspause bei den Verantwortlichen aufgekommen war: „Wir bringen die Bands wieder zusammen“ – die Bands, die bei der CRN besondere Fanlieblinge waren, die immer wieder in Ennepetal zu Gast waren. „Split Level“ und „The Electrics“ hätten zum Beispiel mehr als zehn Mal im Haus Ennepetal gespielt.

„Ich habe mit Adrian Thompson von Split Level gesprochen, ob er sich vorstellen könnte nach 20 Jahren mal wieder in Ennepetal aufzutreten“, so Westermann. Er konnte. Und die anderen, die er fragte ebenso.

Die Band HB um Sängerin Johanna Aaltonen aus Finnland, hier 2016 bei ihrem Abschiedskonzert auf der Christmas Rocknight 2016, wird am 6. Mai ebenfalls noch einmal zu sehen und zu hören sein.
Die Band HB um Sängerin Johanna Aaltonen aus Finnland, hier 2016 bei ihrem Abschiedskonzert auf der Christmas Rocknight 2016, wird am 6. Mai ebenfalls noch einmal zu sehen und zu hören sein. © Joachim Cluesserath | Joachim Cluesserath

Nun werden neben „Split Level“ aus Nordirland und den Schotten von „The Electrics“ (mit deren Frontmann Sam Horner ohnehin ein enger Kontakt besteht, er trat unter anderem mehrfach gemeinsam mit seiner Frau Kylie im Rüggeberger CVJM-Vereinhaus zu auf) die Bands „HB“ aus Finnland, „Seeker’s Planet“ aus Kroatien und „Why?“ aus Großbritannien auftreten, zudem der Australier Paul Colmann.

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Und dann gibt es noch eine Reunion mit engem Lokalbezug: „Heaven Bound“ werden sich ebenfalls für einen Auftritt in Ennepetal wieder zusammenfinden. Die Reggae-Band um den inzwischen in Norwegen lebenden Sänger und Gitarristen Jürgen Milkereit und die Gevelsberger Thomas Meckel (Keyboards) und Rudi Pericki (Bass), die aus der heimischen „Nicodemus Band“ hervorgegangen war, war in den 90er Jahren in der christlichen Musikszene in Europa erfolgreich und spielte auf Kirchentagen vor bis zu 10.000 Besuchern. „Heaven Bound“-Tontechniker Arnd Mariniak wird übrigens auch für den Sound bei der CRN Reunion sorgen.

Paul Colman, hier 2005 bei der Christmas Rocknight, kommt ebenfalls nach Ennepetal.
Paul Colman, hier 2005 bei der Christmas Rocknight, kommt ebenfalls nach Ennepetal. © Joachim Cluesserath | Joachim Cluesserath

„Das ist ein Programm für Leute, die etwas mit der Christmas Rock Night verbinden“, betont Detlef Westermann, „vor allem für die, die sich etwa zwischen 1990 und 2005/2010 mit christlicher Rockmusik beschäftigt haben.“ Dem Organisationsteam sei bewusst, dass es eher ein „Ü40-Festival“ werde. Als man zu Jahresbeginn mit dem Termin und den Bands nach draußen gegangen sei, habe es viele positive Rückmeldungen gegeben, so Westermann. „Es freuen sich relativ viele darauf, nicht nur Besucher, sondern auch Macher aus der Szene, beispielsweise von Plattenlabels.“ Es fühle sich ein bisschen wie eine Alumni-Treffen an, wie eine Art Klassentreffen. „Split Level“-Sänger Adrian Thompson, der in den USA lebt, werde zum Beispiel auch seine ganze Familie nach Ennepetal mitbringen.

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„Es ist kleiner als das, was wir in den großen Zeiten der CRN gemacht haben“, betont Detlef Westermann. Man sei sich einig gewesen, nur ein eintägiges Festival auf die Beine zu stellen. „Zwei Tage sind sehr aufwendig in der Organisation, nicht zuletzt hinsichtlich der Übernachtungsmöglichkeiten.“ Man hoffe, 500 bis 600 Leute ins Haus Ennepetal locken zu können. Westermann betont in dem Zusammenhang, dass das Festival mit dem Nostalgiefaktor nicht die letzte CRN-Veranstaltung sein müsse. „Wir haben 2019 die 40. Christmas Rock Night gemacht. Rein theoretisch könnten wir bis 2025 das Haus Ennepetal buchen. Wir müssen schauen, ob es eine 41. geben kann. Für 2023 habe man derzeit noch nichts geplant, man wolle erst einmal sehen, wie die Reunion angenommen wird. Grundsätzlich sei es aber möglich noch etwas zu organisieren. „Dann aber auch nur eintägig“, so Westermann.

Die „CRN Reunion“ findet statt am Samstag, 6. Mai, von 16 bis 23.30 Uhr im Haus Ennepetal, Gasstraße 10. Karten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 35 Euro (Supporter-Ticket 38 Euro) online unter https://reunion.christmasrocknight.de oder bei Euronics Meckel in Gevelsberg, Mittelstraße 34.