Gevelsberg. Das Opel-Autohaus Nolte wird nicht nur baulich in Gevelsberg erweitert, es gibt dort auch neue Automodelle: Nicht nur von Opel.
Es sind für Autohäuser schwierige Zeiten. Die Lieferzeiten für Neuwagen sind lang, der Rohstoffmangel treibt die Preise nach oben, und auch der Gebrauchtmarkt ist leer gefegt. Um so überraschender ist die Nachricht, dass sich Opel Nolte in Gevelsberg erweitern und in den Standort investieren wird. Betriebsleiter Andreas Niehues betont, dass die Erweiterung die Zukunftsperspektive weiter verbessern wird und ein Bekenntnis zu Gevelsberg ist.
„Der Bauantrag ist im Dezember bei der Stadt eingereicht worden“, sagt Andreas Niehues und freut sich, dass es bald mehr Raum für die Präsentation der Fahrzeuge gibt. Und Platz für die neuen Peugeot-Wagen, die in Gevelsberg neu ins Programm aufgenommen werden. Die ersten Fahrzeuge mit dem Löwen sind schon angerollt. Bereits seit einigen Jahren gehören die Automarken Opel und Peugeot demselben Konzern – Stellantis – an. Jetzt soll diese Kooperation auch in einigen Autohäusern der Gebrüder Nolte-Gruppe zu sehen sein. Und zwar in den Verkaufshallen in Gevelsberg, Hagen und Lüdenscheid.
Lesen Sie auch: E-Bike made in Gevelsberg
Etwa ein Hektar ist das Grundstück an der Rosendahler Straße groß, auf dem im November 2015 die Autohaus-Filiale der Gebrüder Nolte in Gevelsberg eröffnet wurde. Wenn der Anbau steht, Niehues geht von Frühjahr oder Frühsommer 2024 aus, gibt es nicht nur eine größere Ausstellung, sondern wird auch die Werkstatt erweitert. Schon jetzt suche das Autohaus nach zusätzlichen Verkäufern und Mechanikern.
„Wir sind vom ersten Tag an in Gevelsberg mit offenen Armen empfangen worden“, sagt Niehues und macht deutlich, dass diese gute wirtschaftliche Entwicklung ohne dieses gute Umfeld kaum möglich gewesen sei. Mittlerweile sei Gevelsberg, neben dem Hauptstandort in Iserlohn, die größte Filiale. Aktuell seien 17 Mitarbeiter im Autohaus im Gewerbegebiet Im Winkel beschäftigt, darunter zwei Auszubildende, die nun beide übernommen werden. „Wir rekrutieren unsere Mitarbeiter aus den eigenen Reihen“, sagt Andreas Niehues. Besonders stolz ist er auch die Erfolgsgeschichte von Abdullah Al Shaikhli.
Lesen Sie auch: Von Gevelsberg nach Schwelm: So schön ist der neue Radweg
Er kam als Flüchtling aus dem Irak, konnte vor fünf Jahren noch kein Wort sprechen, „jetzt hat er den Abschluss seiner Mechatroniker-Ausbildung mit der Note 1,7 abgeschlossen. Und wird jetzt auf die Meisterschule gehen“, sagt Andreas Niehues. „Er hat sich sensationell entwickelt. Wir geben jungen Leuten gerne eine Chance und bieten eine gute Perspektive.“ Vor allem jetzt, wenn das Gevelsberger Autohaus noch größer wird - nicht nur baulich. Zu den Investitionskosten möchte der Konzern zwar keine Angaben machen, doch der Anbau, der sich im hinteren Bereich des Autohauses erstrecken wird, sorgt für eine deutlich sichtbare Erweiterung.
Lesen Sie auch: Totes Ehepaar aus Gevelsberg: Todesursache aufgeklärt
Das Hauptgeschäft macht noch immer der Verkauf von Verbrennermotoren aus. Andreas Niehues schätzt, dass das Verhältnis E-Autos zu herkömmlichen Fahrzeugen auf 1 zu 5. Seit es weniger Förderungen für E-Mobilität gebe, seien auch die Verkaufszahlen in dem Bereich wieder herunter gegangen. Dabei gebe es viele verschiedene E-Modelle und Hybride Fahrzeuge, die zur Auswahl stehen. Und wenn der Anbau im kommenden Jahr fertig ist, dann wird es in Gevelsberg nicht nur Opel und Peugeot geben, sondern auch Hyundai.
Zur Geschichte des Unternehmens
1914 gründet Fritz Nolte das Fuhr- und Taxiunternehmen Nolte. 1921 wird das Autohandelsgeschäft Gebrüder Nolte (Fritz und sein jüngerer Bruder Alfred) ins Handelsregister eingetragen.
Der erste Händlervertrag mit Opel wurde 1924 zwischen Firmengründer Fritz Nolte und Wilhelm von Opel, Sohn von Adam Opel, unterzeichnet.
Der Hauptstandort ist in Iserlohn, Filialen gibt es in Gevelsberg, Hemer, Schwerte, Westhofen, Hagen und Lüdenscheid.
Nach eigener Auskunft sind etwa 200 Menschen bei der Autohausgruppe Gebrüder Nolte beschäftigt, „zudem bekommen davon bei uns bis zu 40 junge Menschen die Möglichkeit eine Ausbildung im Kfz-Bereich (Automobilkaufmann/-frau, Kfz-Mechatroniker) zu bestreiten“, heißt es auf der Homepage.
„Wir haben dann noch mehr Modelle und Vielfalt, können am Markt noch konkurrenzfähiger sein“, so Niehues. Auch wenn der Markt für Neuwagen aber auch gebrauchte Fahrzeuge sich noch immer nicht entspannt habe, so Niehues, würden sich allmählich die Lieferzeiten wieder verkürzen. Eine gute Nachricht für die Branche.
Wer einen Blick auf die neuen Modelle in Gevelsberg werden will, hat während der Automeile im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags am 12. März die Gelegenheit dazu.
+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm+++