Gevelsberg. Senioren-WG und altersgerechtes Wohnen: Der Pflegedienst „dreizett Plus“ weitet sein Betreuungsangebot in Gevelsberg aus.
Ein Jahr nach der Eröffnung seiner neuen Tagespflege an der Berchemallee plant der ambulante Pflegedienst „dreizett Plus“ aus Gevelsberg sein nächstes Projekt. So soll ein neues Betreuungsangebot an der Neustraße entstehen. Konkret geht es um eine neue Senioren-Wohngemeinschaft und altersgerechte Wohnungen.
Dafür möchte der Pflegedienst als neuer Eigentümer das Haus Neustraße 8 abreißen und mit mehreren Etagen neu bauen. Die Gaststätte „Zur Stadtschänke“ soll laut dreizett-Chef Gabriele Landolfo nicht wieder einziehen. Seine Büroräume an der Hagener Straße hat das Unternehmen in den Neubau in Berge verlegt.
„Wir sind total glücklich, wir haben jetzt kurze Wege, es ist immer ein Ansprechpartner da“, freut sich Gabriele Landolfo. Das Tagespflege, Demenz-WG und die Verwaltung unter einem Dach sind, ist aus seiner Sicht ein Vorteil. Generell ist der examinierte Altenpfleger guter Dinge, was seine neue Hauptzentrale – das Haus am Berger See – betrifft. „Für die Demenz-WG gibt es immer noch regelmäßig Anfragen und die ist eigentlich immer belegt“, sagt er. Und auch die Tagespflege habe mittlerweile eine gute Auslastung erreicht. Dafür sei aber ein gewisser Aufwand nötig.
Vorbehalte bei Tagespflege
„Der Bedarf bei der Tagespflege ist normalerweise da“, beginnt Landolfo zu erklären. „Es ist aber eine Überzeugungskunst, die Leute dazu zu bringen, mal einen Schnuppertag zu machen.“ Diese Schnuppertage biete der Pflegedienst regelmäßig an. Das Problem: Wegen des Pflegekontextes hätten viele der potenziellen Gäste Vorbehalte. „Die meisten wollen in ihrer häuslichen Umgebung bleiben“, so der Pflegedienstleiter. „Aber genau das wollen wir damit ja erreichen.“
Wer die Tagespflege nutze, den fahre „dreizett“ abends wieder nach Hause. „Für die Angehörigen ist das eine ungeheure Entlastung“, sagt Landolfo. Dabei versteht er das Angebot mehr als eine Art Begegnungsstätte oder einen Seniorentreff.
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Den Tagespflegegästen stehen im Erdgeschoss an der Berchemallee ungefähr 290 Quadratmeter zur Verfügung. Vom großen Balkon des Aufenthaltsraumes können sie direkt auf den Berger See schauen. Der Innenbereich ist hell eingerichtet. Weiße Wände, ein heller Boden in Holzoptik. Pflanzen und ein paar Bilder an der Wand sorgen für zusätzliche Gemütlichkeit. Das Pflegedienst-Team spielt mit ihnen, liest gemeinsam Zeitung, hört Musik. Beschäftigung und Betreuung für maximal 15 Personen sind gegeben.
Betreuung an der Neustraße
„Im ersten Jahr haben wir erstmal versucht, unsere ambulanten Patienten in die Tagespflege zu kriegen“, blickt Gabriele Landolfo zurück. „Wir waren nicht immer voll ausgelastet.“ Heute sei die maximale Kapazität an immer mehr Tagen erreicht. „Viele fangen erst mit einem Tag in der Woche an. Irgendwann kommt dann der zweite Tag dazu“, weiß der dreizett-Chef.
Dass der Pflegedienst sich so gut entwickelt habe, führt er explizit auf sein Team zurück. „Ich bin wirklich stolz auf meine Mitarbeiter. Die verdienen für ihren täglichen Einsatz besondere Wertschätzung“, lobt Landolfo und schaut dabei auch auf die schwierige Pandemiezeit. Ohne sein Team hätte das Unternehmen nicht so schnell wachsen können, macht er deutlich.
Und das die Zeichen auf Wachstum stehen, zeigen die Pläne für das nächste dreizeitt-Projekt. „Ich wollte das Gebäude an der Neustraße eigentlich sanieren. Laut Gutachter ist es aber zu marode“, sagt Gabriele Landolfo. Im Neubau an der Ecke zur Schillerstraße soll im Erdgeschoss auf 170 Quadratmetern eine Senioren-Wohngemeinschaft für fünf Personen entstehen. „Da geht es um Menschen, die ihren Alltag noch selbst bewältigen können, die aber einen Pflegegrad haben und Betreuung brauchen“, erklärt Landolfo.
Nähe zur Innenstadt Vorteil
Es soll eine Notrufbereitschaft geben. „Wir organisieren Einkäufe, Ausflüge und die medizinische und pflegerische Versorgung“, führt der Pflegedienstleiter fort. Im Dachgeschoss plant er altersgerechte Wohnungen auf 277 Quadratmetern. Auch hier könnten Bewohner bei Bedarf die Dienste von „dreizett“ in Anspruch nehmen.
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Aus Landolfos Sicht ist der Standort vor allem wegen seiner Nähe zur Innenstadt ein Vorteil: „Die Menschen, die dort leben, können ganz schnell in die Stadt inkludiert werden und zum Beispiel die Feste besuchen, die stattfinden.“