Gevelsberg. Diese Baustelle auf der Hagener Straße ärgert die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger gewaltig.
Wer in diesen Tagen auf der Hagener Straße unterwegs ist, der braucht starke Nerven und sehr viel Geduld. Wegen einer Kanalbaumaßnahme stauen sich die Autos massiv in beide Richtungen. Montag wurde die Baustelle eingerichtet, los geht es mit den Arbeiten aber erst am Donnerstag. Das sorgte ebenfalls für Ärger.
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Die Hagener Straße ist ohnehin eine viel befahrene und wichtige Straße für Pendler in der Stadt. Vor allem morgens und zur Feierabendzeit ist viel los. Seit Montag staut sich der Verkehr aber zu jeder Zeit, manchmal auch bis zu mehreren Kilometern. Die Stadt Gevelsberg bat die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer schon im Vorfeld „um Verständnis für die unvermeidbaren Beeinträchtigungen.“
Vier Wochen eingeplant
Es ist eine verhältnismäßig kleine Baustelle mit großer Wirkung. Es geht um Kanalarbeiten an der Hagener Straße, in Höhe der Hausnummer 300. Hier wird ein unterirdischer Regenüberlauf saniert. „Aus diesem Grund muss der Verkehr mit Hilfe einer Baustellenampel einspurig umgelenkt werden“, heißt es aus dem Rathaus: Das Ende der Maßnahme ist für Freitag, 10. Februar, angekündigt.
Städtische Maßnahme
Die Hagener Straße, die ehemalige B7, ist zwar jetzt nur noch eine Landesstraße, Baulastträger ist aber auch in diesem Fall der Landesbetrieb Straßen NRW.
Da es sich aber um eine städtische Kanalbaumaßnahme handelt, ist die Stadt Gevelsberg für die Baustelle und die Verkehrsreglung verantwortlich. In einem öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen dem Landesbetrieb und der Kommune ist alles, was die Baustelle betrifft geregelt, teilt Andreas Berg, Pressesprecher des Landesbetriebs, auf Anfrage dieser Zeitung mit. Das beinhalte auch die Wiederherstellung der Straße nach der Maßnahme. „Die Stadt muss sie wieder so herstellen wie sie war, nach dem derzeitigen Stand der Technik“, teilt Berg mit.
Dass die Baustelle pünktlich zu Beginn der Woche eingerichtet wurde, war nicht zu übersehen. Stau. Wer in Richtung Hagener Stadtgebiet unterwegs ist, ist ebenso betroffen wie derjenige, der in die Stadt fahren möchte. Zur Einordnung: Die Baustelle befindet sich stadtauswärts kurz hinter der Uferstraße, die zum Bürgerhaus Alte Johanneskirche führt, und schräg gegenüber der Straße „Am Hammerteich“.
„Wir sind verpflichtet, die Regenüberläufe in Schuss zu halten“, erklärt Ivo Knezovic. Der Erste Betriebsleiter der Technischen Betriebe erläutert, dass im Bereich der unterirdischen Fließsohle und des Schachtes gearbeitet wird. Betonwände werden erneuert, die Überlaufschwellen erhöht. Etwa 100.000 Euro kostet die Maßnahme, die wichtig ist, um Niederschlagsmengen aufzufangen, damit das Wasser verlangsamt in die Kanäle fließt. Die Bezirksregierung hat der Stadt die Genehmigung erteilt, der Januar sei bewusst ausgewählt, weil da mit einer konstanteren Wetterlage zu rechnen sei, so Knezovic.
Ampelschaltung im Blick
Doch warum passierte erstmal nichts auf der Baustelle? Der Betriebsleiter erklärt, dass es Lieferschwierigkeiten gegeben hätte. Das Material sei mit zwei Tagen Verspätung angekommen, die Baustelle sei jedoch von einem anderen Unternehmen eingerichtet worden, dieser Termin am Montag sei nicht mehr zu verschieben gewesen. Ivo Knezovic kündigt aber an, dass Donnerstag die Sanierung durch das beauftragte Unternehmen beginnt. Vier Wochen sind dafür insgesamt eingeplant.
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Ein Kritikpunkt, der die Redaktion erreicht hat, ist auch die Ampelschaltung. „Wir schauen uns das an“, sagt Knezovic. Die Firma könne schnell reagieren und die Phasen auch umprogrammieren. „Dennoch wird es leider trotzdem so sein, dass damit der Rückstau nicht verhindert werden kann.“ Es könne leider halt nur jeweils eine Seite fahren, danach erst die andere. Eine Seite müsse immer warten.
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Aktuell wird auch der Regenüberlauf an der Jahnstraße saniert. Wenn diese Maßnahme und die an der Hagener Straße beendet und die Baustelle abgebaut ist, erst dann seien die nächsten Regenrückhaltebecken dran. Eins befindet sich an der Hagener Straße, Ecke Hundeicken und eins an der Haßlinghauser Straße, Ecke Cleverstraße.
Die gute Nachricht: Danach stehen erst einmal keine weiteren unterirdischen Regenüberlaufbauwerke auf dem Sanierungsplan.
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