Gevelsberg. NRW-Ministerium vergibt den Lebensmittelehrenpreis an Gevelsberger Familienunternehmen. Darum ist DEH aus Sicht des Landes „ausgezeichnet“.
Brötchen, Brot. Croissants, Plunder, Quarkbällchen: Mehr als 8 Millionen Kartons Tiefkühl-Backwaren werden von der Gevelsberger Firma D. Entrup-Haselbach (DEH) pro Jahr in viele Backstationen, Kioske und Tankstellen des Landes geliefert. Nicht nur für die Qualität der Produkte, sondern auch für eine faire Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Familienbetrieb mit dem NRW-Landesehrenpreis für Lebensmittel ausgezeichnet worden.
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„Wir freuen uns sehr über diese Ehrung“ sagt Christian Kitza. Er leitet die Qualitätskontrolle des Gevelsberger Betriebs und erklärt, dass es das Ziel sei, Tiefkühlbackwaren im Premiumsegment herzustellen und das zu fairen Preisen.
Produziert wird in zwei Werken. Eines liegt in Ungarn und eines in Heiden, bei Dülmen. Auch das bewertet die Landesregierung als preiswürdig, nämlich, dass ein Produktionsstandort in NRW liegt. Die Verwaltung befindet sich in Gevelsberg, seit 2009 im ehemaligen Schulgebäude an der Alten Geer 8, und beschäftigt knapp 70 Menschen.
250 Mitarbeiter
Insgesamt zählt das Unternehmen insgesamt etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wir haben nur fest angestellt Beschäftigte“, erklärt Kitza. Viele in der Branche würden mit Leiharbeitern arbeiten, so komme viel weniger bei den Menschen an, als sie eigentlich bekommen müssten.
Image stärken
Die Auszeichnung Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW wurde 2009 mit dem Ziel eingeführt, die Ernährungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen zu fördern und zu vernetzen sowie das Image des Landes als Produktionsstandort hochwertiger Lebensmittel zu stärken.
Laut Auskunft des Landesministeriums darf die Landesehrenpreis-Medaille von den Unternehmen zwei Jahre lang für die Produktauszeichnung werblich eingesetzt werden. „Damit haben die Betriebe die Möglichkeit, die ausgezeichneten Produkte hervorzuheben und die mit der Auszeichnung verbundenen Kriterien den Verbraucherinnen und Verbrauchern gegenüber zu kommunizieren“, teilt Matthias Kowalski, Leiter des Referates für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des NRW-Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, mit.
Zu den Preisträgern gehören Unternehmen aus allen Branchen der Lebensmittelproduktion Nordrhein-Westfalens, wie die Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren, von Brot- und Backwaren, von Bier, Süßwaren, Bioprodukten, Spirituosen, Fruchtsäften, Convenienceprodukten und von Milchprodukten.
Das Unternehmen habe sich bewusste dagegen entschieden und bezahle übertariflich, erläutert der Leiter der Qualitätskontrolle im Gespräch mit dieser Zeitung. Das tue man, um qualifizierte und gute Fachkräfte zu halten, und auch, weil es die Philosophie des Unternehmens sei, das 1985 von der Gevelsbergerin Doris Entrup gegründet wurde, so Christian Kitza. Ausgebildet wird in dem Gevelsberger Unternehmen ebenfalls, auch das wurde bei der Laudatio von NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen lobend erwähnt.
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Es war nicht die erste Preisübergabe im Landesministerium. „Der NRW-Ehrenpreis wurde uns bereits in den Jahren 2013, 2014, 2015 und 2019 verliehen“, freut sich Christian Kitza. „2021 haben wir mit unseren Quarkbällchen einen goldenen Stern vom Superior Taste Award erhalten.“ Dazu kämen zahlreiche Gold-, Silber-, und Bronze-Medaillen, die von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) verliehen werden. Die meisten der Rezepturen seien selbst entwickelt worden – für mehr als 400 verschiedene Produkte.
2009 übernimmt der Sohn
Aus dem Ein-Mann-Büro, in dem Doris Entrup in Gevelsberg begann, ist mittlerweile ein internationales Geschäft geworden. Wer in einer SB-Backstation zu Brötchen und Co. greift, hat meist ein Stück DEH in der Hand. 2009 übernahm ihr Sohn Alexander Haselbach das Unternehmen.
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Etwa 20 Betriebe für Backwaren und Bäckereien sind in diesem Jahr vom Land ausgezeichnet worden. Dafür wurde der Betrieb im Vorfeld über einen längeren Zeitraum überprüft, es wurden immer wieder Qualitätskontrollen vorgenommen und auch das Engagement des Unternehmens bewertet: „Wir setzen seit Jahren bereits ausschließlich Eier ein, die nicht durch Käfighaltung gewonnen werden und sind Mitglied der Masthuhn-Initiative der Albert-Schweizer-Stiftung, die sich für bessere Haltungsbedingungen einsetzt“, erklärt Christian Kitza. „Weil wir davon überzeugt sind, nicht nur Gutes für unsere Mitgeschöpfe zu tun, sondern auch für uns Menschen und unseren Planeten.“ Und schmecken soll es natürlich auch.
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