Ennepetal. Nach dem Feuer in einem Wohnhaus in Ennepetal am Donnerstagabend laufen die Ermittlungen zur Brandursache. Das Haus ist zum Teil unbewohnbar.

Rasend schnell hatten sich die Flammen am Donnerstagabend im Erdgeschoss des mehr als 150 Jahre alten Fachwerkhauses an der Lindenstraße ausgebreitet. Fünf Bewohner mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, wo sie auch über Nacht verblieben. Am Freitag ermittelte die Kriminalpolizei in dem schwer beschädigten Gebäude.

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Ein aufmerksamer Nachbar, der mit seinem Hund unterwegs war, hatte die Feuerwehr am Donnerstag gegen 21.15 Uhr alarmiert. Beim Eintreffen der Kräfte schlugen die Flammen bereits aus einer Hälfte des Erdgeschosses in dem Doppelhaus. Ein Teil der Bewohner hatte sich bereits in Sicherheit bringen können, ein Teil wurde von der Wehr über das Treppenhaus aus dem Obergeschoss gerettet. Die insgesamt fünf Personen, ein älterer Herr sowie eine Familie mit zwei Kindern, wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Nach Angaben der Polizei befanden sich im Erdgeschoss der betroffenen Haushälfte viele Dinge, die die Ausbreitung des Feuers stark beschleunigt hätten. Aussagen zur Brandursache könne man aber noch nicht machen, erklärte Sonja Wever, Sprecherin der Kreispolizeibehörde EN, auf Nachfrage dieser Redaktion. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden sein könnte.

Einsatz im Dauerregen. Die Lindenstraße in Voerde war während der Löscharbeiten komplett gesperrt.
Einsatz im Dauerregen. Die Lindenstraße in Voerde war während der Löscharbeiten komplett gesperrt. © WP | Hartmut Breyer

Für die Feuerwehr Ennepetal war Vollalarm ausgelöst worden. Zur Unterstützung wurden die Drehleitern der Feuerwehren in Schwelm und Gevelsberg angefordert. Per Innenangriff unter Atemschutz sowie über die Drehleitern bekämpften die Einsatzkräfte das Feuer. Die Außenwände und die Dachhaut des mit Schiefer verkleideten alten Fachwerkhauses wurden geöffnet. Die Wehrleute mussten zudem verhindern, dass die Flammen auf die andere Haushälfte sowie das Nachbarhaus übergreifen konnten. Nach einer Stunde war der Brand weitestgehend gelöscht. Gegen 0.15 Uhr konnte die Wehr den Einsatz schließlich beenden.

Die vom Feuer schwer beschädigte Haushälfte ist unbewohnbar. Dort brannte das Erdgeschoss völlig aus, auch das Obergeschoss wurde erheblich beschädigt. Auch die Bewohner der anderen Haushälfte konnten nicht in ihre Wohnung zurückkehren. Techniker der AVU trennten das Gebäude von der Gas- und Stromversorgung. Zur möglichen Brandursache gab es am Abend noch keine Erkenntnisse.

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Insgesamt waren am Donnerstagabend etwa 100 Kräfte an der Lindenstraße im Einsatz. Neben den hauptamtlichen Kräften Hauptwache und allen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr sowie den Drehleitern aus Schwelm und Gevelsberg war auch die Kreisfeuerwehrzentrale mit ihrem Gerätewagen Atemschutz vor Ort. Im Einsatz waren zudem der Rettungsdienst des Ennepe-Ruhr-Kreises, ein Rettungswagen aus Hagen und die Polizei. Die Lindenstraße war für die Dauer der Löscharbeiten komplett gesperrt.

Das mit Schiefer verkleidete Fachwerkhaus wurde unter anderem mit einem Bauzaun gesichert.
Das mit Schiefer verkleidete Fachwerkhaus wurde unter anderem mit einem Bauzaun gesichert. © WP | Hartmut Breyer

Die fünf Personen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, blieben über Nacht dort. Die Stadt Ennepetal werde sich um die vorübergehende Unterbringung der vierköpfigen Familie kümmern, hatte Bürgermeisterin Imke Heymann, die zum Unglücksort geeilt war, noch am Abend angekündigt. Am Freitag habe der Fachbereich Jugend und Soziales Gespräche mit der Evangelischen Stiftung Loher Nocken geführt, um die Mutter und ihre beiden Kinder kurzfristig dort unterbringen zu können, erklärte Wolfgang Schrey, Leiter des Amtes der Bürgermeisterin und des Rates, auf Nachfrage. Die beiden Bewohner der anderen Haushälfte blieben unverletzt, sie kamen in der Nacht bei Freunden unter.

Am Freitagmorgen sorgten Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) dafür, dass das schwer beschädigte Haus gesichert wurde. Unter anderem mussten die Fensteröffnungen verschlossen werden. Mitarbeiter des Betriebshofs zogen einen Zaun um das Gebäude. Das Haus müsse nicht abgerissen werden, hieß es von Seiten der städtischen Bauordnung. Die vom Feuer nicht betroffene Haushälfte könne sogar kurzfristig wieder bezogen werden, sobald Gas- und Stromanschluss wieder hergestellt seien.