Schwelm. In Schwelm gibt es bald ein neues Pflegeangebot – mit Beatmungs-WG, Physiotherapie und quasi betreutem Wohnen. Dann soll es losgehen.

Lange dauert es nicht mehr, dann sollen die Bauzäune an der Weststraße in Schwelm verschwinden. Die neue Pflegeeinrichtung Dorotheenhof öffnet dann offiziell ihre Türen – voraussichtlich im März, wie Projektentwickler Tim Helling von der Helling-Gruppe schätzt. Gemeinsam mit Partnern hat er schon den Dorotheenhof an der Theodorstraße in Gevelsberg realisiert. Der dient quasi als Blaupause für das Vorhaben in Schwelm.

So soll die neue Einrichtung wie ihr Vorbild durch ein breites Betreuungsangebot bestechen. Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, gibt es hier eine Tagespflege, eine Wohngemeinschaft für Menschen, die eine Beatmung brauchen, eine Physiotherapie-Praxis und vier Wohnungen. Deren Bewohner können die Angebote des Dorotheenhofs ganz nach persönlichem Bedarf nutzen.

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Die Wohnungen im Penthouse-Stil befinden sich auf insgesamt 427 Quadratmetern ganz oben, noch über dem zweiten Obergeschoss. In der zweiten Etage befindet sich die Physiotherapie-Praxis auf 378 Quadratmetern, direkt daneben Büroräume mit 289 Quadratmetern. Die Beatmungs-WG findet im ersten Obergeschoss Platz auf 682 Quadratmetern. Das Erdgeschoss nimmt die Tagespflege auf insgesamt drei Flügeln und einer Fläche von 906 Quadratmetern in Beschlag. In einer Tiefgarage gibt es 26 Stellplätze mit E-Lademöglichkeiten.

42 Betreuungsplätze in der Tagespflege

Die Tagespflege betreibt wie in Gevelsberg das Team der Häuslichen Krankenpflege von Mario und Sabine Wolf. Insgesamt 42 Betreuungsplätze stehen hier künftig zur Verfügung. „Auf sieben Gäste kommen zwei Vollzeitkräfte“, erläutert Mario Wolf den Personalschlüssel. Es gibt große Aufenthaltsräume, aber auch Rückzugsorte zum Schlafen und beispielsweise für kreative Arbeiten. „Wir starten erstmal mit einem Flügel“, so Wolf. Danach sollen die anderen beiden Flügel sukzessive eröffnen. Gleichzeitig möchte Wolf in Schwelm einen mobilen Pflegedienst starten. Mit der künftigen Präsenz in der Kreisstadt ist der Pflegedienst des Gevelsbergers dann bereits an drei Orten vertreten: In Gevelsberg, Silschede und in Schwelm.

Blick auf die künftige Terrasse hinter dem Dorotheenhof in Schwelm. Der Außenbereich soll nicht nur von den Gästen der Tagespflege genutzt werden, sondern auch von anderen Nutzerinnen und Nutzern der neuen Einrichtung.
Blick auf die künftige Terrasse hinter dem Dorotheenhof in Schwelm. Der Außenbereich soll nicht nur von den Gästen der Tagespflege genutzt werden, sondern auch von anderen Nutzerinnen und Nutzern der neuen Einrichtung. © WP | Max Kölsch

Die Beatmungs-WG bietet künftig acht Plätze. Hier können Menschen leben, die auf eine Beatmung angewiesen sind. Die Betreuung übernimmt die EN24 Intensivpflege im Kreis, die ihren Sitz in Schwelm hat.

Ein Stockwerk weiter oben richtet sich aktuell die Physiotherapiepraxis von Roger Bösel ein. Er hat vor 19 Jahren die Firma Physiotherapie Bösel in Gevelsberg gegründet und damit gleichzeitig den Grundstein für die Erweiterung des Therapieangebots in Schwelm gelegt. Das Team freut sich, hier künftig unter anderem mit einem Anti-Schwerkraft-Laufband und einem Sensopro, einem speziellen Gerät fürs Koordinationstraining, arbeiten zu können. Das Laufband zielt auf Schmerzfreiheit und Sturzsicherheit während des Gehens und Laufens ab.

Probleme mit versuchten Einbrüchen

Ein Teil der insgesamt sieben Behandlungsräume möchte das Physiotherapie-Team speziell für die kleinen Patienten und ihre Behandlung nutzen. Rund 100 Quadratmeter sind als Trainingsfläche für Krankengymnastik geplant.

Blick in einen der neuen Behandlungsräume der Physiotherapiepraxis von Roger Bösel, die mit dem neuen Dorotheenhof in Schwelm eröffnet.
Blick in einen der neuen Behandlungsräume der Physiotherapiepraxis von Roger Bösel, die mit dem neuen Dorotheenhof in Schwelm eröffnet. © WP | Max Kölsch

Baustart des neuen Dorotheenhofs war 2021, so Projektentwickler Tim Helling. „Der Bau ist schon teurer geworden und hat sich ein bisschen verzögert“, gibt er mit Blick auf die Auswirkungen des Weltgeschehens in den vergangenen Monaten zu. Da aber schon viel Baumaterial frühzeitig gekauft worden sei, hält sich das Ausmaß laut Helling in Grenzen. Ein weiterer Vorteil sei die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben aus der Region, die die gemeinsame Arbeit aus seiner Sicht erleichtert.

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Probleme habe es zwischendurch mit versuchten Einbrüchen auf der Baustelle gegeben, weshalb die Baustelle mit einem System zur Baustellenüberwachung ausgerüstet wurde.

Die Wohnungen im Dorotheenhof sind laut Tim Helling zwar schon größtenteils vermietet. Interessenten könnten sich aber trotzdem noch melden. Kontakt ist die Rhein-Ruhr Haus GmbH, ein Unternehmen der Helling-Gruppe: 0211/158 46 250