Gevelsberg. Menschen, die sich für ihre Heimatstadt Gevelsberg einsetzen, haben 2023 erstmalig die Chance dafür einen Preis zu bekommen. Und so geht es.

Anlässlich der großen Verdienste ihrer großen Heimatfreundin und Heimatforscherin möchte die Stadt Gevelsberg am 21. März 2023 erstmalig den Dr.-Margret-Korn-Preis für Gevelsberg unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Gevelsberg.“ vergeben.

Der Wettbewerb soll allen Gevelsbergerinnen und Gevelsbergerin ganz im Sinne von Margret Korn Freude, Wissen und Liebe zu ihrer Heimatstadt Gevelsberg vermitteln. Als weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Gevelsbergerin und Autorin zahlreicher heimatgeschichtlicher Bücher hat Margret Korn der Stadt Gevelsberg ein Vermächtnis zukommen lassen, aus dem Jahr für Jahr nicht unerhebliche Beträge zur Pflege und Förderung des ausgeprägten Heimats-und Geschichtsbewusstseins in Gevelsberg erwachsen.

Die möchte die Stadt nun nutzen, um ab 2023 alle zwei Jahre besonderes Engagement von Menschen aus Gevelsberg wertzuschätzen und finanziell zu unterstützen.

Jury aus Kennern und Wegbegleitern

Wer den Preis bekommt, entscheidet eine Jury. Ihr gehören an: Achim Battenberg, der heutige VHS-Direktor und in dieser Funktion Nachfolger von Margret Korn; Altbürgermeister und Freund der Familie Korn Klaus Solmecke; Bürgermeister Claus Jacobi, zu dem Margret Korn ebenfalls ein enges freundschaftliches Verhältnis pflegte und der ihren Nachlass verwaltet; Rüdiger Frohn, früherer Chef des Bundespräsidialamtes und ebenfalls intensiver Begleiter und Kenner Margret Korns, und Ursula Hochstrate, Margret Korns Cousine.

Bewerbungen bis 1. März 2023 an Stadt Gevelsberg

Dr. Margret Korn war Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, sie war die erste Frau, die die VHS für den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis leitete. Sie war Heimatfreundin, Buchautorin, Mäzenin und engagierte Beraterin von Politik und Verwaltung. Im Dorf am Hagebölling, wofür sie sich ebenfalls einsetzte, starb sie im Januar 2018 nach schwerer Krankheit. Am 21. März 2023 wäre sie 92 Jahre alt geworden.

1979 hat sie ihr erstes Buch „Der Lauf der Ennepe – Von der Quelle bis zur Mündung, Geschichte eines Flusses“ zusammen mit ihrem Vater veröffentlicht. Viele weitere eigene Bücher, Aufsätze und Festschriften zur Heimatkunde folgten. 2017 erschien ihr letztes Buch „Straßen und Straßennamen der Stadt Gevelsberg“.

Bewerbungen können ab 27. Januar 2023 bis spätestens 1. März 2023 bei der Stadt Gevelsberg mittels eines Formblatts eingereicht werden. Dieses lässt sich auf der Internetseite der Stadt Gevelsberg herunterladen: www.gevelsberg.de. Es liegt ansonsten auch ausgedruckt im Rathaus aus. Bei postalischen Einsendungen gilt der Poststempel. Bewerbung gehen an: Stadt Gevelsberg, Büro des Bürgermeisters, Rathausplatz 1, 58285 Gevelsberg, E-Mail: bdb@stadtgevelsberg.de

„Man ist sich allein nie ein guter Ratgeber, daher habe ich mich mit Menschen umgeben, die verstehen, was Margret Korn wichtig gewesen wäre“, erklärt Claus Jacobi mit Blick auf das Vermächtnis der bekannten Heimatfreundin an die Stadt Gevelsberg. Sie alle kennen noch viele Geschichten und Anekdoten der promovierten Pädagogin, deren Tod sich am 27. Januar zum mittlerweile fünften Mal jährt.

Für Jacobi waren Margret Korns Bücher ins seiner Kindheit die erste Berührung mit Heimatgeschichte gewesen. „Sie hat einen unglaublich starken Einfluss auf die Heimatgeschichte der Stadt“, sagt er. „Sie hat Gevelsberg geliebt aus innerstem Herzen.“

Für Vereine, Gruppen und Initiativen

Zur Würdigung ihrer Person soll daher mit ihrem Vermögen nun etwas passieren. Hier kommt der Dr.-Margret-Korn-Preis ins Spiel. „Viele Gevelsbergerinnen und Gevelsberger engagieren sich in Vereinen, Gruppen und Initiativen für die Stadt und begeistern sich für die lokalen und regionalen Besonderheiten, die unsere Stadt so lebens- und liebenswert machen“, wirbt die Stadt dafür.

Sie hat ihre Stadt Gevelsberg von Herzen geliebt: die 2018 verstorbene Heimatfreundin Dr. Margret Korn. Hier ist sie bei der Jubiläums-Veranstaltungen 650 Jahre Berge zu sehen.
Sie hat ihre Stadt Gevelsberg von Herzen geliebt: die 2018 verstorbene Heimatfreundin Dr. Margret Korn. Hier ist sie bei der Jubiläums-Veranstaltungen 650 Jahre Berge zu sehen. © Detlef Sauerborn

Damit würden sie die Heimat bewahren und gleichzeitig Zukunft gestalten. Der Dr.-Margret-Korn-Preis soll dieses ehrenamtliche Engagement besonders anerkennen. Die Stadt Gevelsberg als Initiatorin lobt daher den Preis in Höhe von 5000 Euro aus. Dabei handelt es sich um die Maximalsumme. Sie kann auch für mehrere preiswürdige Beiträge aufgeteilt werden.

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Bewerben können sich Gevelsberger Gruppierungen, Vereine oder Initiativen, die ein Projekt planen, das in besonderer Weise für ihre Heimat Gevelsberg steht. Dazu zählen aus Sicht der Jury beispielsweise auch Schulklassen. Das Projekt soll sich dabei mit einem der von Margret Korn geförderten Themenfelder Bildung und Bildungsgerechtigkeit, zivilgesellschaftliches Engagement, Heimat und Geschichte oder Städtepartnerschaft und Völkerverständigung beschäftigen. „Bei der Entwicklung dieser Themen war die Frage wichtig: Was hätte sie gewollt, das man tun soll?“, erklärt Jury-Mitglied Rüdiger Frohn. „Da sind diese Themen eigentlich das, was sie abgebildet hat.“

Identifikation mit Stadt Gevelsberg

Die Projekte sollten ein Beitrag zum Erhalt und zur öffentlichen Sichtbarmachung von Stadtgeschichte und kulturellem Erbe sein, zur Steigerung der Identifikation mit der Stadt Gevelsberg beitragen, einen innovativen Charakter haben, die Attraktivität der Stadt Gevelsberg steigern oder auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.

Der Dr.-Margret-Korn-Preis wird am 21. März 2023, dem Geburtstag von Margret Korn, von Bürgermeister Claus Jacobi an den Gewinner bzw. die Gewinnerin im Rahmen eines öffentlichen Empfangs übergeben. Im Zuge dessen werden diese ihr Projekt und die Aktivitäten vorstellen.

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Einen ersten, zweiten und dritten Platz soll es beim Dr.-Margret-Korn-Preis bewusst nicht geben. Gleichzeitig möchte die Stadt dem Heimatbegriff durch den Preis eine positive und weltoffene Bedeutung verleihen. „Wir glauben, dass eine positive Besetzung des Begriffes gut ist“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi, der in dieser Sache auch um die Unterstützung aus der heimischen Politik weiß. „Der Preis soll in die Zukunft gerichtete sein und den Heimatbegriff nach vorn entwickeln.“