Schwelm. Die Intensivstationen in Deutschland stoßen an ihre Grenzen. Das sind die Gründe, so ist die Lage im Helios-Klinikum Schwelm.

Alarm auf den Intensivstationen in vielen Teilen Deutschlands: Vielerorts sind nur noch weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei. Auch die Krankenhäuser im Ennepe-Ruhr-Kreis steuern auf diesen Wert zu, wo aktuell noch etwa zwölf Prozent der Intensivbetten frei sind. „Auch die Situation auf der Schwelmer Intensivstation ist angespannt“, teilt Sandra Lorenz, Pressesprecherin des Helios-Klinikums Schwelm auf Nachfrage dieser Zeitung mit.

„Die aktuelle Auslastung (Normalstation, IMC und Intensiv) ist jederzeit auf unserer Internetseite unter https://www.helios-gesundheit.de/qualitaet/auslastung/ einzusehen, sie wird täglich aktualisiert“, schreibt das Krankenhaus. Wer dort schaut, der sieht, dass 16 Intensivbetten belegt sind. Wie viele von den kreisweit insgesamt 85 Intensivbetten allerdings in Schwelm zur Verfügung stehen, veröffentlicht Helios weder dort, noch beantwortet das Krankenhaus diese Frage. Doch auch ohne einen Blick in die Kapazitäten zu gewähren, macht das Klinikum am Martfeld in Schwelm deutlich, dass die aktuelle Versorgungslage alles andere als entspannt ist.

Krankes Personal und Betreuungsfälle

„Diese Lage ist im Vergleich zu den Vorjahren außergewöhnlich schwierig, weil weiterhin Quarantänen, Betreuungsengpässe und vor allem ein Anstieg von Infekten die Situation für alle enorm herausfordernd machen. Auch diese Situation bewerten wir täglich und versuchen, kurzfristig durch entlastende Maßnahmen darauf zu reagieren“, teilt Sandra Lorenz mit. Die Gründe für die Engpässe benennt das Helios-Klinikum Schwelm wie folgt: Vor allem durch erkranktes Personal oder zu betreuende erkrankte Kinder der Krankenhausangestellten daheim komme es auch auf der Intensivstation zeitweise zu eingeschränkten Aufnahmekapazitäten.

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Zur Bewertung der medizinischen Verfügbarkeiten und Ressourcen sei immer die tagesaktuelle Auslastung der intensivmedizinischen Betten sowie des zur Verfügung stehenden Personals entscheidend, betont das Krankenhaus, und weiter: „Für sich genommen ist keine dieser Angaben singulär aussagekräftig, sie sind immer in Abhängigkeit zu sehen.“ Dennoch: In den überwiegenden Teilen der Republik ergibt sich seit einigen Wochen ein Trend, der so aussieht, dass sich im Mittel immer weniger Personal mit immer mehr Intensivpatienten aus den oben genannten Gründen beschäftigen kann.

Hohes Engagement des Personals

Diejenigen, die ihren Dienst gesund versehen können, gehen zur Versorgung der Patienten – wie schon seit Beginn der Corona-Pandemie – an ihre Grenzen und auch darüber hinaus. Sandra Lorenz lobt dieses Engagement: „Seitens der Mitarbeiter besteht eine große Solidarität in dieser herausfordernden Zeit, auch eine hohe Bereitschaft, bei Bedarf in anderen Bereichen auszuhelfen und zusätzliche Dienste zu übernehmen. Hier steht die Klinikleitung mit den Abteilungen im engen Austausch.“

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Die Frage, die die Redaktion an das Krankenhaus stellte, welche Konzepte Helios verfolgt, um eine personelle Ausstattung zu gewährleisten, die die Versorgung der Patienten auch künftig sicherstellt, beantwortet die Klinik nicht.