Schwelm. Die Eisenwerkschänke in Schwelm ist nach wie vor geöffnet. Die Inhaberin Yvonne Oberknapp spricht über die Pandemie und die Energiekrise.
Der frühere Wirt der Schwelmer Eisenwerkschänke, Lutz Diehl, ist Ende November dieses Jahres plötzlich und unerwartet verstorben. Lutz Diehl war nicht nur beliebt, er war ein regelrechtes Urgestein der Gastronomie in Schwelm. Vor etwa vier Jahren hatte Yvonne Oberknapp die Eisenwerkschänke übernommen, Lutz Diehl kennt sie dennoch ewig. Denn die derzeitige Inhaberin hat bereits als Studentin in der Eisenwerkschänke mitgearbeitet. Nun, seit des Todes von Lutz Diehl, so berichtet die Wirtin, vermuteten viele Gäste, dass die Eisenwerkschänke geschlossen hat. Das sei jedoch keineswegs der Fall. „Wir haben nach wie vor zu den gewohnten Öffnungszeiten geöffnet“, betont Yvonne Oberknapp.
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Im Jahr 2019 hat die Schwelmerin das Lokal als Insolvenzbetrieb übernommen. „Als gerade alles gut war, kam Corona“, erinnert sich Yvonne Oberknapp. Dennoch haben ihr Team und sie selbst von Beginn an ein gutes Konzept gehabt, wie die Wirtin sagt. Ein Aspekt, der allesamt gut durch die Pandemie brachte. Die aktuelle Energiekrise hingegen empfindet die Gastronomin als deutlich schwieriger. Denn eine Lösung, die hat vermutlich derweil niemand. „Wir wollen unsere Qualität beim Fleisch definitiv beibehalten“, sagt Oberknapp. Doch die Preise für Fleisch steigen rapide an.
Und nicht nur das: Die Eisenwerkschänke, die sich vor allem auf argentinische Steaks vom Grill spezialisiert hat, verzeichnet bereits jetzt enorm steigende Kosten bei der Strom- und Gasversorgung.
Schwelm: Argentinische Rindersteaks vom Holzkohle-Grill
Für die argentinischen Steaks und das Fleisch vom Grill ist das Schwelmer Restaurant bekannt. Und das schon lange bevor die jetzige Wirtin das Lokal übernommen hat. Doch auch sie selbst weiß, wie es in dem Traditionsrestaurant zugeht. „Ich bin hier seit über 30 Jahren, da weiß man dann irgendwann, was hier los ist“, sagt sie und lacht. „Ich kenne so gut wie alle Gäste.“ Und daher ist es Yvonne Oberknapp auch ein Herzensanliegen, dass ihre Gäste wissen, dass trotz des tragischen Todes von Lutz Diehl, keineswegs Schluss mit der Eisenwerkschänke ist. „In der vergangenen Zeit rufen nämlich viele an und fragen, ob ihre Reservierung noch steht.“ Natürlich sei dies der Fall.
In dem Schwelmer Lokal habe sich nichts geändert, seit der Übernahme durch die Schwelmerin nicht und mit dem Tod von Diehl eben genau so wenig. „Dadurch wissen viele auch gar nicht, dass ich das hier übernommen habe, glaube ich zumindest“, fährt sie fort und grinst. Das wolle sie aber auch beibehalten, denn durch ihre jahrelange Erfahrung und Mitarbeit in dem Restaurant leitet auch sie es ganz nach dem Motto: „Never change a running system“. „Wir wollen hier Liebe reinstecken, aber nie das Konzept ändern“, betont Oberknapp. Und so wird die Eisenwerkschänke weiter die Fleischspezialitäten, insbesondere das argentinische Rind, vom Holzkohlegrill anbieten. „Ab und an mache ich mal Specials wie eine Kürbissuppe“, erklärt die Inhaberin. Das sei aber eher selten der Fall.
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Gleichzeitig bleiben die Öffnungszeiten die bereits bekannten: Von Mittwoch bis Sonntag öffnet das Schwelmer Lokal ab 18 Uhr. Und bleibt so lange geöffnet, „wie die Kohle eben glüht“, sagt sie und grinst. Vom 24. Dezember bis zum 6. Januar hat das Restaurant allerdings geschlossen – aufgrund von Betriebsferien.