Gevelsberg. Er hat sich aus Spaß beworben, jetzt könnte Jan Winning aus Gevelsberg tatsächlich „Mister Handwerk 2023“ werden. Wie es jetzt weitergeht.

Was aus einem Spaß heraus entstand, hat Jan Winning aus Gevelsberg weiter gebracht, als er es erwartet hätte. Der 31-jährige Anlagenmechaniker aus Gevelsberg hat ernsthafte Chancen auf den Titel „Mister Handwerk 2023“. Nachdem er sich in einer Online-Abstimmung und bei einer Jury gegen seine Mitbewerber durchgesetzt hat, steht er jetzt im Finale.

Und ob er dort nun gewinnt oder nicht – einen anderen tollen Erfolg hat er damit schon in der Tasche. Winning hat es in den Power-People-Fotokalender geschafft. „Power People“ ist laut Handwerksblatt eine Dachmarke für selbstbewusste Handwerkerinnen und Handwerker. Der Kalender zeigt großflächige Fotomotive von jeweils sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei ihren Berufen – vom Auszubildenden bis hin zum Meister. Eine Gruppe aus professionellen Fotografen, Videoproduzenten und Visagisten hatte Jan Winning dafür bereits abgelichtet. Als Kulisse diente die Firma Lück in Gevelsberg-Silschede, bei der er seit elf Jahren arbeitet.

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„Ich freue mich natürlich sehr darüber, dass es tatsächlich einen Kalender gibt, in dem ich vertreten bin“, sagt Jan Winning. „Ich hätte bis vor kurzem nie damit gerechnet, mich in Deutschlands Top 6 der Männer durchzukämpfen.“ Trotzdem sei er noch sehr entspannt. Und das trotz allem sportlichen Ehrgeiz, auch wirklich den Titel zu holen. „Jetzt habe ich Blut geleckt“, hatte der Gevelsberger schon in der vorherigen Runde gesagt.

Entscheidung am 8. März in München

„Ich muss mich jetzt gegen die letzten fünf anderen Männer durchsetzen“, erklärt er das weitere Verfahren. Dabei stünden verschiedene Herausforderungen an. Unter anderem müsse er kreative Videos erstellen, die er auf Instagram veröffentlichen soll. Die Vergabe der Auszeichnung und letztendliche Entscheidung findet schließlich am 8. März auf der Internationale Handwerksmesse in München statt.

„Ich freue mich auf die bevorstehenden Video-Challenges“, verrät Jan Winning. „Ich versuche, dahingehend auch möglichst kreativ zu punkten und schaue dann in Richtung München.“ Grund zum Feiern hat er dann ohnehin: „Am 7. März feiere ich meinen Geburtstag in München, und natürlich wäre das größte Geschenk für mich, im Finale am 8. März den Titel „Mister Handwerk“ nach Gevelsberg zu holen“, sagt er.

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Und auch wenn die Bewerbung des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs und Klimatechnik für den Wettbewerb aus einem Spaß heraus entstand, hat sie für Winning doch einen ernsten Hintergrund. Bei „Miss & Mister Handwerk 2023“ – der Wettbewerb findet simultan auch für Frauen statt – geht es nämlich darum, dass das Handwerk eine Image-Aufbesserung bekommt.

Aktion auch gegen Fachkräftemangel

Und das hält Winning auch für notwendig. Stichwort: Fachkräftemangel. Den würden auch er und das Team bei Firma Lück in Gevelsberg bemerken. „Wir bekommen kaum Azubis, und Praktikanten kommen zum Teil schon nach einem Tag nicht wieder“, hatte er die Situation schon einmal geschildert. „Mir geht es darum, dass wir das in den Griff kriegen.“

Weitere Informationen

Wer mehr über den Wettbewerb „Miss & Mister Handwerk“ erfahren möchte, bekommt alle weiteren Informationen auf der Internetseite: www.missmisterhandwerk.de. Hier gibt es auch nähere Informationen zu den anderen Kandidatinnen und Kandidaten.

Er selbst gibt als Geselle seine eigene Begeisterung für das Handwerk an die Auszubildenden weiter. Und das macht ihm großen Spaß. Ein besonderes Erfolgserlebnis sei für ihn, wenn der sprichwörtliche Funke überspringe.

Wenn Jan Winning wirklich den Titel holt, würde er gemeinsam mit dem weiblichen Pendant „Miss Handwerk“ ein Jahr lang das Deutsche Handwerk öffentlich repräsentieren. Den Wettbewerb dazu hat das Deutsche Handwerksblatt ins Leben gerufen. Seitdem findet er jährlich statt. Bewerben kann sich dabei jeder, der einen Handwerksberuf ausübt und präsentieren möchte, wie das Handwerk Tradition, Modernität und Innovation miteinander vereint.