Gevelsberg. Gevelsberg: Nach dem Brand in der Kita Berge gibt es erste Erkenntnisse. Notbetreuung ist eingerichtet. Die Polizei hält Brandstiftung möglich.
Fünf Tage nach dem Brand in der Evangelischen Kindertageseinrichtung in Berge ist an diesem Montagmorgen noch immer keine Ruhe eingekehrt. Die Einrichtung ist weiterhin geschlossen, eine Notbetreuung ist gestartet. Und wann alle 65 Kinder wieder in ihre Kita zurückkehren können, ist noch unklar. Der Sachverständige hat sich für Dienstag angekündigt. Seine Bewertung wird entscheiden, wann und wie es an der Burbecker Straße weiter geht. Unterdessen laufen die Ermittlungen der Kriminalpolizei.
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Für Antje Kühndahl ist es ein stressiger Start in die Woche. Die zuständige Bereichsleiterin der evangelischen Kindergärten im Kirchenkreis muss viele Gespräche führen. Antworten auf die vielen Fragen hat sie noch nicht. Erst wenn der Schaden begutachtet ist, gibt es Klarheit darüber, wie sehr der schwarze Rauch für eine Schadstoffbelastung gesorgt hat, wie umfassend der Schaden ist, den das Feuer am Mittwochmorgen, 19. Oktober, angerichtet hat. Und wann die Einrichtung wieder öffnen kann.
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Im angrenzenden Container, im „Ameisenhügel“, ist eine Notgruppe eingerichtet worden, diese wird von Kindern besucht, deren Eltern keine Betreuung organisieren können. Antje Kühndahl hofft, dass bald alle Kinder wieder in die Einrichtung zurück kehren können. Doch nur, wenn es keine gesundheitliche Bedenken gibt.
Fest steht: Dank des schnellen Eingreifens der Gevelsberger Feuerwehr wurde ein Übergreifen der Flammen verhindert, und der Brand konnte auf einen Raum begrenzt werden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kinder bereits von den Erzieherinnen aus dem Haus gebracht worden. „Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen“, erklärte Feuerwehrchef Falk Ramme im Gespräch mit dieser Zeitung. Es hatte nicht viel gefehlt und das Feuer hätte durchgezündet, ein Entstehungsbrand sei dies längst nicht mehr gewesen, so Ramme, der mit 35 Einsatzkräften vor Ort war.
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Die wichtigste Frage ist, wie konnte es zu dem Feuer in der Kita kommen? „Diese Frage stellen wir uns alle“, erklärt Antje Kühndahl. „Es ist wichtig zu wissen, was genau passiert ist, damit wir mit einem guten Gefühl zurück kommen können.“
„Anhaltspunkte, die auf einen technischen Defekt hindeuten, gibt es derzeit nicht“, teilt Sonja Wever von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde auf Nachfrage am Montag mit. Weder eine Steckdose habe es in der Nähe gegeben, noch ein Elektrogerät. Die Spurensicherung vor Ort sei mittlerweile abgeschlossen. Jetzt stehen Befragungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Plan. Wer hat was gesehen, was ist die Ursache des Brandes? Aktuell gehen die Ermittler der Möglichkeit nach, dass eine Brandstiftung vorliegt - das Feuer kann entweder fahrlässig entstanden oder vorsätzlich gelegt worden sein. Auch hier gebe es noch keine Hinweise, teilt Sonja Wever mit. Brandbeschleuniger sei nicht gefunden worden. Anhaltspunkte dafür, dass eine Kerze gebrannt habe, gebe es auch nicht. Eine Woche mindestens, wenn nicht zwei Wochen würde es nun dauern, bis alle Befragungen beendet sind, so Wever.
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Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Polizei sei eng, es sei wichtig herauszufinden, was genau passiert ist. „Wir sind auch mit dem Jugendamt im Kontakt und informieren offen und transparent darüber, was gerade passiert“, erklärt Antje Kühndahl. Vor allem aber die Eltern würden auf dem Laufenden gehalten. Einrichtungsleitung Ingrid Duschek und ihr Team sind an jedem Tag in der Einrichtung und stehen am Telefon für Fragen bereit. „Um den Kontakt zu den Kindern zu halten, haben sie auch einen kleinen Gruß vorbereitet, der nun verteilt wird“, erklärt Kühndahl und bedankt sich für das Verständnis der Eltern. Die große Hoffnung ist, dass bald wieder Normalität in die Kita einkehrt - und mit ihr die 65 Kinder.