Gevelsberg. Immer wieder hatte die Feuerwehr beim Brand in Gevelsberg am Mittwochabend mit Gaffern zu tun. Dabei kam es zu heftigen Grenzüberschreitungen.
Beim Feuerwehreinsatz bei einer Autoglas-Firma an der Hagener Straße in Gevelsberg hatten die Einsatzkräfte am Mittwochabend immer wieder mit Schaulustigen zu tun, die mit ihren Smartphones Fotos machten oder filmten. Feuerwehr und Polizei ermahnten diese – offenbar mit mäßigem Erfolg, wie sich an zwei krassen Beispielen herausstellt.
Alle Infos vom Brandeinsatz am Mittwochabend in Gevelsberg gibt es hier.
So gerieten drei bislang unbekannte Männer während des Geschehens in den Fokus der Polizei. Nachdem die Feuerwehr diese schon darauf angesprochen hatte, das Filmen des Einsatzes zu unterlassen, sprach ein 32-jähriger Gevelsberger, der ebenfalls vor Ort war, aber laut Polizei keine Fotos machte oder filmte, die Drei erneut darauf an. Plötzlich habe einer der Männer ein Messer hervorgeholt und damit vor dem Gevelsberger herumgespielt, so dass dieser sich bedroht fühlte.
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Die drei Personen flüchteten anschließend in Richtung Ennepebogen. Der Gevelsberger konnte zwar ein Foto von ihnen machen. Eine Fahndung in der direkten Umgebung blieb aber ohne Erfolg.
Gruppe schubst Feuerwehrmann
Schon im Vorfeld hatte nach Angaben der Polizei eine andere kleinere Gruppe einen 31-jährigen Feuerwehrmann geschubst, als dieser Platz für die Einsatzkräfte schaffen wollte. Er blieb dabei unverletzt. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Widerstandes und Bedrohung aufgenommen.
Gevelsbergs Feuerwehrchef Falk Ramme erklärte am Donnerstag auf Nachfrage der Redaktion, dass sich mehrere Personen an einem Tor der vom Brand betroffenen Firma aufgehalten und gefilmt hatten. Der Kollege habe die Gruppe mehrfach ermahnt, zur Seite zu gehen. Als niemand darauf reagierte, sei der Feuerwehrmann deutlicher geworden. Aus der Gruppe heraus sei er daraufhin geschubst worden.
„Wir haben Anzeige erstattet“, sagt Falk Ramme, der erklärt, dass es auch in Gevelsberg immer mal wieder Ärger mit Gaffern gebe. „Da bereiten wir uns auch drauf vor und versuchen, deeskalierend zur wirken“, erklärt der Feuerwehrchef. „Aber bei so einem Stress haben wir ja nicht noch Zeit zu diskutieren.“ Ein Einsatz sei eine hochbrenzlige Situation, die Einsatzkräfte müssten entsprechend handeln und seien fokussiert. Schaulustige störten dabei allein durch ihre Anwesenheit. So hätten am Mittwochabend auch Personen im Weg gestanden, als die Feuerwehr gerade einen Schlauch ausrollte, um den Brand löschen zu können.
Psychosoziale Unterstützung
Die Feuerwehr Gevelsberg lasse ihre Kolleginnen und Kollegen aber nicht alleine, wenn diese bei einem Einsatz angegangen würden. „Es gibt in solchen Fällen Nachbesprechungen, um solche Fälle aufzuarbeiten“, verrät Falk Ramme. Es gebe medizinische Versorgung, wenn sich jemand in einem Einsatz verletzt. Und genauso gebe es auch eine psychosoziale Unterstützung.
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Verletzt wurde bei dem Brand am Mittwochabend zum Glück niemand. Der Einsatz sorgte aber für großes Aufsehen. Sirenenalarm war in der Stadt zu hören. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückte aus. Die Straße wurde während des Einsatzes für mehrere Stunden gesperrt. Auch über die NINA-Warnapp ging einer Warnung heraus, dass Menschen im betroffenen Bereich wegen des Rauchs Fenster und Türen geschlossen halten sollen.
Zur Brandursache konnte die Polizei auf Nachfrage der Redaktion am Donnerstagmittag noch keine genaue Auskunft geben. So viel konnte eine Sprecherin aber schon sagen: „Bisher gibt es keinen Hinweis auf Brandstiftung.“