Schwelm. Die Sanierung der Schwelmer Kanalisation wird an mehreren Stellen in der Stadt fortgesetzt. Worauf sich der Verkehr noch in 2022 einstellen muss.
Die Instandhaltung der städtischen Kanalisation ist eine Mammutaufgabe, die die Technischen Betriebe Schwelm (TBS) vor immer neue Herausforderungen stellt und für Anwohner und Verkehr immer mit Beeinträchtigungen verbunden ist. So war es auch bei der umfänglichen Sanierung des Kanals in der Bahnhofstraße, die zum Glück rechtzeitig vorm Heimatfest abgeschlossen werden konnte. Doch die nächsten Baustellen warten schon. Worauf sich die Schwelmer einstellen können.
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Die „Operation“ an der Hauptverkehrsader Bahnhofstraße ist abgeschlossen. Doch im Stadtgebiet gibt es noch einige laufende Kanalbaumaßnahmen wie beispielsweise in der Blumenstraße. Hier wird seit Mitte August der alte schadhafte Kanal auf 75 Metern Länge in offener Bauweise komplett durch einen neuen ersetzt.
Bis voraussichtlich Ende September läuft noch die Kanalsanierung in der Ruhrstraße, mit der Mitte Juni begonnen wurde. Eigentlich sollten die Arbeiten längst abgeschlossen sein. Zur Verzögerung kam es, weil auf dem 130 Meter langen Sanierungsabschnitt zeitgleich ein Breitbandkabel verlegt wurde.
Auch in der Kirchstraße läuft noch die Sanierung von 58 Metern Betonkanal und 10 Metern Eiprofilkanal inklusive der Erneuerung von sieben Schachtbauwerken. Die Sanierung erfolgt im geschlossenen Verfahren. Die Baumaßnahme wird – entgegen der ursprünglichen Planung – voraussichtlich bis Ende September abgeschlossen sein. Grund für die Verzögerung hier sind Lieferschwierigkeiten beim benötigten Sanierungsmaterial.
Aus gleichem Grund konnte auch noch nicht die Kanalsanierung in der Lohmannsgasse abgeschlossen werden. Hier müssen 78 Meter Steinzeugkanal und vier Schächte erneuert werden. Zum Glück auch hier im geschlossenen Verfahren. Die Arbeiten verzögern sich voraussichtlich bis Ende September.
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Deutlich umfangreicher ist die Sanierung im Bereich Lindenbergstraße/Gevelsberger Straße, wo rund 922 Kanalmeter und 19 Schachtbauwerke zu erneuern sind. Die Arbeiten hatten hier schon längst begonnen, wurden aber für die Sanierung auf der Bahnhofstraße, die unerwartet dringlich wurde, unterbrochen. „Dass das so überhaupt möglich war, lag daran, dass mit beiden Baumaßnahmen die Firma Firma Alfes & Sohn GmbH beauftragt war“, erklärte TBS-Vorstand Ute Bolte. Die Arbeiten an der Lindenbergstraße/Gevelsberger Straße werden nun voraussichtlich bis Ende November abgeschlossen sein.
In den vergangenen Monaten bereits beendet wurden die Kanalsanierungen in der Döinghauser Straße (450 Kanalmeter, elf Schächte), in der Blücherstraße (85 Kanalmeter, 2 Schächte), in der Carl-vom-Hagen-Straße (mehr als 200 Kanalmeter, 5 Schächte), am Westfalendamm (290 Kanalmeter, 5 Schächte), in der Buchenstraße (160 Kanalmeter, 7 Schächte), in der Talstraße (190 Kanalmeter, 5 Schächte) sowie in der Eugenstraße, wo aufgrund eines Kanaleinbruches im März diesen Jahres dringender Handlungsbedarf bestand (50 Kanalmeter. Unerwartet war dort zunächst nur ein kleiner Teil des Kanals im Bereich Hausnummer 12 zusammengebrochen, der in offener Bauweise wiederhergerichtet werden sollte. Noch vor Abschluss der Arbeiten brach das nächste Stück zusammen. Ein weiterer Kanaleinbruch im Bereich Eugenstraße 24 konnte mit geringem Aufwand repariert werden, sodass nach heutigem Kenntnisstand die weitere planmäßige Sanierung im Jahr 2024 ausreichen wird.
Sanierung von Schachtdeckeln
Zusätzlich zur Kanalsanierung und dem Einbau neuer Schachtbauwerke müssen verteilt übers Stadtgebiet immer wieder auch Schachtdeckel saniert bzw. erneuert werden – sei es, weil sie abgesackt sind oder weil Fahrbahnbeläge erneuert werden. „Für 2022 ist die Sanierung von rund 30 Schachtdeckeln mittels Fräsverfahren geplant“, teilten die TBS mit. Im Oktober sollen die Arbeiten beginnen. Die losen und schadhaften Schachtabdeckungen werden dabei ausgebohrt und durch eine neue, selbstnivellierende Schachtabdeckung ersetzt. „Dieses Verfahren hat sich als besonders wirtschaftlich gezeigt und ist als Standardverfahren eingeführt worden“, so die TBS.
Unerfreulich, aber für die TBS nicht zu ändern, ist die Anpassung von 45 Schachtabdeckungen auf der B 483. Der für die Bundesstraße zuständige Landesbetrieb Straßenbau NRW will noch in diesem Jahr die Fahrbahndecke zwischen Ennepetal-Schlagbaum und Schwelm erneuern. Vertraglich sind die TBS verpflichtet, sich daran mit der Schachtdeckelsanierung zu beteiligen – und die Kosten dafür zu tragen. Die Arbeiten werden im Auftrag der TBS im Fräsverfahren erfolgen. Betroffen sind die Bahnhofstraße, Untermauerstraße, Obermauerstraße, Kölner Straße und die Winterberger Straße bis zum Kreisverkehr.