Schwelm. Das Kids-Summercamp musste abgesagt werden. Mitarbeiter des Leo-Theaters sind enttäuscht. Die Hintergründe.

Für Kids sollte es seit Montag, 1. August, ein Sommercamp der besonderen Art im Leo-Theater in Schwelm geben. Geschäftsführer Andreas Winkelsträter und Carola Schmidt, eine der Leiterinnen des Camps sowie Mitarbeiterin im Schwelmer Theater, hatten viel Aufwand und Mühe in die Planungen gesteckt, freuten sich sehr auf den Workshop, der vom 1. bis 5. August stattfinden sollte. Umso enttäuschter waren beide, als sie das Sommercamp kurzerhand absagen mussten. „Das Sommercamp ist nicht gestartet, wir haben nicht mal die Mindestanzahl der Teilnehmer erreicht“, sagt Andreas Winkelsträter im Gespräch mit der Redaktion und wirkt nach wie vor etwas geknickt.

„Als wir das Programm im Vorfeld vorgestellt haben, gab es total viele, die meinten, ,ach das ist etwas für unsere Enkel’ oder ,unser Sohn hat Interesse’“, erinnert sich der Geschäftsführer des Leo-Theaters. Die Begeisterung für das Sommercamp sei bei vielen Menschen groß gewesen. Zudem haben die Initiatoren vorab für ordentlich Werbung gesorgt. „Wir haben überall Flyer verteilt, hatten es auf unserer Homepage und im Newsletter“, fährt er fort. Doch letzten Endes wurde die Mindestanzahl an Teilnehmern für keine der beiden Gruppen, die geplant waren, erreicht. „Da waren wir selbst total baff, damit hätten wir nicht gerechnet“, gibt Winkelsträter zu. Der Grund für die wenigen Anmeldungen ist keinem der Initiatoren bislang klar.

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„Wir haben jetzt überlegt, dass wir das Sommercamp vielleicht in den Osterferien nachholen. Wir werden uns in dieser Woche zusammensetzen, weil wir einiges besprechen müssen und werden dann eben auch das besprechen. Woran es liegt? Keine Ahnung, aber das wird ebenfalls Thema sein.“ Eine Vermutung sei, dass zahlreiche Familien nun wieder während der Ferien in den Urlaub gefahren sind, da es in den vergangenen Jahren aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen strengen Regeln kaum möglich war.

Schwelm: Sommercamp war mit zwei Altersgruppen geplant

Doch die endgültige Ursache bleibt ein Rätsel. Das Sommercamp sollte für zwei Altersgruppe stattfinden. Gruppe eins: Schülerinnen und Schüler des dritten und vierten Schuljahres. Gruppe zwei: Kids, die die fünfte sowie sechste Klasse besuchen. Für die Kinder war viel geplant. Dabei ging es nicht nur um Theaterspielen, mithilfe des Camps sollten auch die Sozialkompetenzen und die emotionale Intelligenz gefördert werden – insbesondere nach der coronabedingten Zwangspause, die für viele Kinder eine schwierige Zeit darstellte, betonte Carola Schmidt in einem früheren Gespräch mit der Redaktion.

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Gemeinsam mit Kevin Drucks hätte sie die Teilnehmer betreut und für Spaß während der fünf Tage gesorgt. Drucks ist Leiter eines Wittener Kindergartens und studiert darüber hinaus „Frühkindliche Bildung“ im Bereich Leitung und Management. Zudem sollte am Abschlusstag, Freitag, 5. August, ein gemeinsamer Nachmittag stattfinden, an welchem beide Gruppen etwas vorführen.

Andreas Winkelsträter und Carola Schmidt mit den Flyern. Sie sind enttäuscht.
Andreas Winkelsträter und Carola Schmidt mit den Flyern. Sie sind enttäuscht. © WP | Sophie Beckmann

Trotz der Enttäuschung bleiben Winkelsträter, Schmidt und Drucks optimistisch. Sie hoffen, dass zu einem anderen Zeitpunkt mehr Anmeldungen hineinflattern. Nun konzentriere man sich zunächst auf die kommende Spielzeit, die mit dem Beginn des Heimatfestes am 2. September startet. „Da führen wir zum letzten Mal ,Männerabend’ auf“, erklärt Andreas Winkelsträter.

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Das Stück, das über viele Jahre in Hamburg gespielt wurde, läuft seit 2018 im Leo-Theater und sollte nach Ende der Corona-Beschränkungen schon viel früher wieder in Schwelm präsentiert werden. Doch die Schauspieler erkrankten an Corona. Nun steht mit Freitag, 2. September, um 18 Uhr endlich ein Datum fest. Und auch der gesamte Spielplan bis Ende Januar ist gesetzt, der Vorverkauf läuft bereits seit Anfang Juli. „Erst lief es etwas schleppend, aber es wird besser, die Menschen buchen schon wieder“, freut sich der Geschäftsführer des Leo-Theaters.