Gevelsberg. Der Winterwald übernimmt das Restaurant „Ägäisches Meer“ in Gevelsberg. Jetzt spricht Winterwald-Betreiber Martin Wicik über seine Pläne.

Die Nachricht hat in Gevelsberg hohe Wellen geschlagen: Nachdem lange unklar war, wie es mit dem beliebten griechischen Restaurant „Ägäisches Meer“ an der oberen Mittelstraße weitergeht, ließ Gastronom Martin Wicik die Bombe platzen. Der Winterwald richtet sich dort ein und zieht damit von seinem provisorischen Standort an der Ecke Nordstraße in ein „festes Zuhause“.

Für viele Gevelsbergerinnen und Gevelsberger auf der einen Seite traurig, weil sie dort gerne zum Griechen gegangen sind. Gleichzeitig freuen sie sich umso mehr, dass der nicht minder beliebte gut bürgerliche Imbiss ihnen langfristig erhalten bleibt.

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Das stand zeitweise nämlich alles andere als fest. „Über allem steht: Danke Gevelsberg“, sagt Martin Wicik, der mit seiner SKW-Schulkoch GmbH Schulen, Kitas, andere Einrichtungen und Veranstaltungen kulinarisch versorgt und den Winterwald eigentlich nur nebenbei betreibt. Ohne die Unterstützung aus der Stadt hätte es diese Perspektive so nicht gegeben. Da ist der 45-Jährige sich sicher.

Hilfe von Pro City und von der Stadt Gevelsberg

Zur Erinnerung: Die Gastronomie des Gevelsbergers war ursprünglich als Zwischenlösung für das unbebaute Grundstück an der Mittelstraße/Ecke Nordstraße gedacht. Das unterhält Axel Bremer als Pächter. Eigentümer ist Philipp Baltin, der vor ein paar Wochen noch einmal betonte, die Fläche in Zukunft entwickeln zu wollen. Der Zeitpunkt hänge davon ab, wann der Winterwald einen neuen Standort finde.

Umbau ab Montag

Wann geht es los für den neuen Winterwald? Die Frage aller Fragen. Nachdem Martin Wicik und sein Team zur Gevelsberger Kirmes über Getränke Rehfeld sehr kurzfristig einen Getränkewagen organisieren und direkt vor das Restaurant „Ägäisches Meer“ stellen konnten, möchten sie dort nun sehr zeitnah mit dem Umbau beginnen.

Schon am Montag sollen die Arbeiten starten.

Der Umbau werde einige Wochen in Anspruch nehmen, schätzt der Gastro-Profi. Zu einem genauen Eröffnungstermin in der Mittelstraße Mittelstraße 81 möchte er sich noch nicht äußern.

Spätestens seitdem war Martin Wicik verstärkt auf der Suche danach. „Ich hatte überlegt: Lassen wir den Winterwald auslaufen oder machen wir weiter?“, verrät der Gastronom. Die Wahl fällt auf eine Zukunft für den Imbiss, der aktuell aus einem Container und einer mit einem Zelt überdachten Terrasse besteht. Er hat viel Herzblut in das Projekt gesteckt. „Ich war und bin bereit, in den Standort zu investieren“, sagt Wicik klipp und klar.

Für eine kurze Zeit sah es so aus, als könnte der Winterwald in die Fußgängerzone ziehen. Das sei aber nicht zustande gekommen. Der Stadtmarketingverein Pro City und die Wirtschaftsförderung der Stadt hätten ihn immer wieder über Leerstände informiert. Kurz vor der Gevelsberger Kirmes dann der entscheidende Anruf aus dem Rathaus: Das Ägäische Meer wird frei.

Gutbürgerliches Restaurant in Winterwald-Optik

Martin Wicik übernimmt den laufenden Mietvertrag und die Einrichtung. „Wir werden das jetzt in den Winterwald umwandeln“, kündigt er an. „Ich möchte da etwas Gediegenes haben, was meinem Gästedurchschnitt entspricht.“ Vom Sozialhilfeempfänger bis zum Anzugträger mit Schlips würden alle im Winterwald essen. Und genau das findet Martin Wicik gut. Der Winterwald ist für alle da.

Ganz wichtig: „Der Mittagstisch bleibt genauso wie er ist“, verspricht der Gevelsberger. Künftig solle der Winterwald an sechs Tagen in der Woche und auch länger im Abendbereich geöffnet sein. „Wir machen ein gutbürgerliches saisonales Buffet und eine breitgefächerte gutbürgerliche Küche“, kündigt Martin Wicik an.

Statt wie bisher als Imbiss- soll der neue Winterwald eher als Restaurant daherkommen. „Wir werden ganz normal Tische und gepolsterte Stühle haben, alles soll dem Namen entsprechend eine Holzoptik kriegen“, so der 45-Jährige. Preislich soll alles in der gleichen Spanne wie bisher bleiben. Während des Umbaus möchte er den Winterwald an der Ecke Nordstraße unverändert weiterbetreiben.

Nach zwei Jahren Schluss für „Ägäisches Meer“

Für das „Ägäische Meer“ ist mit dem Wechsel rund zwei Jahre nach seiner Eröffnung – kurz vor dem ersten Corona-Lockdown – endgültig Schluss. Nach dem Tod des Betreibers Kiriakos Parusis war das Restaurant bereits einige Wochen geschlossen. Ob, wann und wie es weitergeht, war nicht bekannt.

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Kurz vor dem Boulevard informierte Sohn Filippos Parusis, dass er nicht vorhabe, das Restaurant weiter zu betreiben und dass es einen neuen Pächter gebe, der es unter dem Namen „Ägäisches Meer“ weiter betreiben wolle. Während des Gevelsberger Boulevards konnten Gäste dort auch kurz wieder einkehren.

„Wir haben Gespräche mit verschiedenen Leuten geführt. Kurz vor dem Abschluss ist es aber nicht zustande gekommen“, sagte Parusis aber danach. Er habe andere Zukunftspläne. Dass der Winterwald nun im Ägäischen Meer einziehe, sei für ihn daher eine gute Lösung.