Gevelsberg. Nachdem das Hochwasser die Brücke Vogelsanger Straße in Gevelsberg beschädigt hatte, steht nun der Abriss bevor. Das ist der Stand der Dinge.

Eine Weile ist sie schon für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wer von der Hagener Straße aus nach Berge oder weiter hoch Richtung A1 und Wetter möchte, muss auch weiterhin einen Umweg in Kauf nehmen. Der Abriss der Brücke Vogelsanger Straße in Gevelsberg steht kurz bevor. Das hat die Stadt Gevelsberg auf Nachfrage der Redaktion erklärt.

„Die Beauftragung des Brückenabbruchs wurde an die Firma Moß aus Lingen vergeben“, heißt es aus dem Rathaus. „Hierzu hat ein Auftakttermin bei den Technischen Betrieben Gevelsberg in dieser Woche stattgefunden.“

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Der Brückenabbruch soll demnach Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli starten. Für den Abbruch rechnet die Stadt Gevelsberg mit einer Dauer von circa einem Monat. „Die Ausführungspläne für den Straßen- und Brückenneubau sind weitestgehend erstellt“, so die Verwaltung. „Derzeit werden von den Planungsbüros die Leistungsverzeichnisse für die Ausschreibung erstellt.“

Stadt Gevelsberg führt Maßnahme durch

Parallel erfolge auf Grundlage der aktuellen Ausführungspläne die weitere Abstimmung mit dem Ennepe-Ruhr Kreis. Zur Erklärung: Die Vogelsanger Straße in Gevelsberg ist eine Kreisstraße, damit ist die Kreisverwaltung zuständig. Die Stadt Gevelsberg führt die Maßnahme aber federführend durch, weil der Ennepe-Ruhr-Kreis über keine personell ausreichend besetzte Tiefbauabteilung verfügt.

Umleitung über Hagener Stadtgebiet

Wer die Brücke Vogelsanger Straße umfahren muss, fährt über einen Teil der Vogelsanger Straße, dann auf Hagener Stadtgebiet durch die Straße An der Hütte, durch die Nordstraße und dann im Bereich, wo früher Brandt gewesen ist, auf die L 700 beziehungsweise denselben Weg in umgekehrter Richtung.

Das ist laut Gevelsberger Stadtverwaltung die Umleitungsstrecke, die während der Abriss- und ebenso während der Neubauarbeiten genutzt wird.

Kreis und Stadt haben eine entsprechende Vereinbarung geschlossen. „Die Kosten für die Maßnahme werden weitestgehend vom EN-Kreis getragen“, hatte die Stadt Gevelsberg bereits in der Vergangenheit erklärt. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hatte sich ebenfalls schon einmal zu einer groben Kostenschätzung für die Maßnahme geäußert. Mehr als 1,5 Millionen Euro hatte die Kreisverwaltung als Zahl genannt.

„Bis zum abschließenden Neubau soll die Umleitungsführung so verbleiben wie derzeit“, so die Stadtverwaltung. „Da die neue Brücke ohne Mittelpfeiler geplant ist, wird die Anfälligkeit für zukünftige Hochwassersituation deutlich geringer.“ Soweit durch Baufirmen Angebote unterbreitet würden, sei es Ziel, die Maßnahme in der zweiten Jahreshälfte (voraussichtlich im Herbst) zu vergeben und mit den Neubauarbeiten zu beginnen.

Künftige Hochwasser bei Planung wichtig

Die Anfälligkeit des Brückenbauwerks spielt in diesem Fall eine besondere Rolle, da der Bereich an der Vogelsanger Straße vom Hochwasser im Juli 2021 stark betroffen war. Das hat auch das Hotel und Restaurant Vogelsang ein paar Meter weiter schmerzlich erfahren müssen. Hier waren die Schäden enorm.

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Unmittelbar nach dem Unwetter hatten Einbrecher in dem Gebäude noch eine zusätzliche Spur der Verwüstung hinterlassen. Die Gaststätte war über Monate geschlossen, bis es Anfang 2022 nach einer Renovierung wieder öffnete.

Die Brücke Vogelsanger Straße ist eine von mehreren Brücken im Gevelsberger Stadtgebiet, die durch das Hochwasser Schaden genommen hatten. Die Stadt schätzte die so entstandenen Kosten auf circa 3.200.000 Euro. Der Mittelfuß der Brücke war stark ramponiert worden. Auch die Widerlager der Brücke waren an beiden Seiten extrem beschädigt. Bei der Neuplanung seien Maximalwasserstände zu berücksichtigen, so die Stadt Gevelsberg.