Ennepetal. Nach sieben Jahren Pause findet im Hülsenbecker Tal in Ennepetal 2022 wieder die „Nature Art EN“ statt. 23 Künstlerinnen und Künstler sind dabei.

Im Mai wird das Hülsenbecker Tal zu einem Freilichtmuseum. Nach sieben Jahren Pause wagt sich die Künstlervereinigung „Kunstraum EN“ wieder nach draußen und veranstaltet die „Nature Art EN“. 23 Künstler aus der heimischen Region, aber auch aus den Niederlanden, Belgien und Norwegen werden auf Wiesen, Wegen und am Waldesrand Skulpturen, Plastiken, Installationen, Textilkunst und vieles mehr präsentieren. Eröffnet wird die Kunstschau unter freiem Himmel am Sonntag, 1. Mai.

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Eigentlich hatte der „Kunstraum“ die „Nature Art EN“ schon im vergangenen Jahr organisiert. 21 Künstler hatten zugesagt, die Pläne waren fertig. „Wir haben gedacht, dass wir in Pandemiezeiten den Menschen draußen etwas bieten müssen“, erzählt Reinhard Dedecek vom Organisationsteam. Dann kam das Hochwasser im Juli – „und die Wege im Tal waren zerstört“, so Dedecek. Der „Kunstraum EN“ musste die Veranstaltung absagen, alle Künstler informieren und sogar bereits eingegangene Zuschüsse zurückzahlen. Erfreulich: Die Gelder sind für den neuen Anlauf bereits wieder zugesagt. „Und es werden nicht nur alle 21 Künstler, die im Vorjahr dabei gewesen wären, mitmachen, sondern sogar zwei mehr“, freut sich der Vorsitzende von „Kunstraum EN“, Werner Kollhoff.

Vorsitzender Werner Kollhoff (links) und Reinhard Dedecek vom Verein „Kunstraum EN“ gehören zum Organisationsteam für die „Nature Art EN 2022“.
Vorsitzender Werner Kollhoff (links) und Reinhard Dedecek vom Verein „Kunstraum EN“ gehören zum Organisationsteam für die „Nature Art EN 2022“. © WP | Hartmut Breyer

Günstig wirkt sich die Verschiebung auf dieses Jahr auch in anderer Hinsicht aus: Während 2021 aufgrund der damaligen Pandemiesituation keine größere Eröffnungsveranstaltung geplant war, soll es diesmal eine echte Vernissage geben. Bürgermeisterin Imke Heymann wird zur Eröffnung sprechen, eingeladen ist auch Landrat Olaf Schade. Für Musik sorgt der Hagener Musiker Stefan Otto mit seinem Percussionisten „Bongo“. Los geht es am Sonntag, 1. Mai, um 11 Uhr. Alle Interessierten sind dazu willkommen.

Teilnehmer auch aus Norwegen, Niederlande, Belgien

An der Nature Art EN 2022 beteiligen sich die folgenden Künstlerinnen und Künstler: Anne Rose Stumpf (Bakkan/Norwegen), Maria Bemelmans (Doenrade/Niederlande), Myriam Bruls, Veerle Steurs (beide Vilvoorde,/Belgien), Thomas Hammelmann (Freiburg), Berthold Welter (Leichlingen), Heike Walter (Düsseldorf), Helmut Berka (Herne), Barbara Neumann, Katherine Tinteren-Klitzke (beide Bochum), Klaus Schröder (Witten), Manja Dessel, Peter Nymann, Anette Schulze-Lohoff (alle Hattingen), Niklas Berndt (Wetter, Volker Winkelmann (Sprockhövel), Doris Hommes, Kirsten Rönfeldt (beide Schwelm), Brigitte Riechelmann (Gevelsberg) Imke Braselmann, Dorit Breyer, Marko Dowald (alle Ennepetal) sowie das Duo Markus Nottke/Johannes Dennda (Ennepetal/Breckerfeld).

Gefördert wird die „Nature Art EN“ vom Ennepe-Ruhr-Kreis, von der Stadt Ennepetal, der AVU und der Ralf Stoffels Stiftung.

Die Kunstwerke werden anschließend mindestens bis zum 31. Mai – zum Teil parallel zur Meilerwoche (21. bis 29. Mai) – zu sehen sein. „Ob wir eine Finissage veranstalten, überlegen wir noch“, so Werner Kollhoff. Auf die Besucher warten ganz unterschiedliche Kreationen – Werke aus Baumwurzeln oder Holz in verschiedenen anderen Formen, Installationen mit Wörtern, Dingen, Licht oder dem Wind, aber auch Beiträge, die den Betrachter animieren sollen, selbst die Natur zu entdecken.

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Die „Nature Art EN“ fand erstmals im Jahr 2003, initiiert vom damaligen „Kunstraum“-Mitglied Julia Rüther (lebt als Künstlerin inzwischen in Berlin), im Hülsenbecker Tal statt. „Damals haben sich 40 Künstler beteiligt“, erinnert sich Werner Kollhoff. Weitere Auflagen folgten 2005 und 2007 sowie – bis dato zum letzten Mal – 2015. In den Jahren 2008 und 2011 gab es eigens für Kinder die „Kids Nature Art“.

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Sieben Jahre sind inzwischen seit der letzten Veranstaltung 2015 her. Mancher wird sich vielleicht noch an die kontrovers diskutierte Installation „Netzwerk – Nachbesprechung“ erinnern, in der das Künstler-Duo „An-Mut“ neben Holz und Wolle auch zwölf Schafsschädel angeordnet hatte.

Die Installation „Netzwerk-Nachbesprechung
Die Installation „Netzwerk-Nachbesprechung" des Duos „An-Mut“ sorgte bei der bis dato letzten „Nature Art EN“ im Jahr 2015 für kontroverse Diskussionen. Neben Holz und Wolle hatten die beiden Künstler zwölf Lammschädel integriert. © WP | Hartmut Breyer

Und die belgische Künstlerin Myriam Bruls musste ihre Installation „Female Landscapes“ in veränderter Form wieder aufbauen. Das Ordnungsamt hatte das Werk nach der Beschwerde eines Bürgers, der durch Draht und Schnüre eine Gefahr für Tiere sah, ohne Rücksprache mit der Künstlerin und den Veranstaltern abgebaut… Myriam Bruls ist in diesem Jahr wieder mit von der Partie, ebenso Helmut Berka (Herne), der eine Hälfte des Duos „An-Mut“ war.