Ennepetal. .
Die belgische Künstlerin Myriam Bruls hat ihre Installation „Female Landscapes“, mit der sie sich an der Ausstellung „Nature Art EN“ im Hülsenbecker Tal beteiligt, in veränderter Form wieder aufgebaut. Nach der Beschwerde eines Bürgers, der durch Draht und Schnüre eine Gefahr für Tiere sah, hatte das Ordnungsamt der Stadt das Kunstwerk ohne Rücksprache mit der Künstlerin und den Veranstaltern vom Verein „Kunstraum EN“ abgebaut.
Die Installation sei in sicherer Weise neu aufgebaut worden und zeige nun eine größere Wirkung und veränderte Aussagekraft, so die Veranstalter der Ausstellung vom Verein „Kunstraum EN“. Man habe die Kosten für diesen Aufenthalt übernommen.
Klärendes Gespräch
In einem Gespräch am vergangenen Montag mit den Verantwortlichen des Kulturamtes der Stadt hätten sich diese für die Kommunikationspanne entschuldigt, heißt es von Seiten der Künstlervereinigung. Nach der Beschwerde habe die hinzugezogene Umweltbeauftragte eine Gefährdung durch die betreffende Installation für die Tierwelt im Hülsenbecker Tal für vorstellbar gehalten. Angesichts der geschaffenen Tatsachen habe man eine Diskussion darüber nun für müßig gehalten, so die „Kunstraum“-Vertreter. Beide Seiten seien schnell einig gewesen, dass es unglücklich gewesen sei, die Abräumaktion zu veranlassen, ohne den Veranstalter zuvor in Kenntnis zu setzen – es gab offenbar nur einen vergeblichen Versuch der telefonischen Kontaktaufnahme – und ohne der Künstlerin Gelegenheit zur Nachbesserung zu geben.
Die „Kunstraum“-Vertreter wiesen darauf hin, dass ein solches Vorgehen der Behörden mit der grundgesetzlich verbrieften Freiheit der Kunst kollidiere und zu Schadenersatzansprüchen hätte führen können, wenn die Künstlerin und der Veranstalter sich in diesem Fall nicht kooperativ und gelassen gezeigt hätten. Als freischaffende Künstler sei man sich darüber im Klaren, dass absolute Sicherheit eine Illusion sei. Der Sinn dieser Veranstaltung sei es ja gerade, durch die Präsentation von Kunst in der Natur das Bewusstsein für den Wert unserer Lebensgrundlagen fördern zu wollen, erklären die „Kunstraum“-Vertreter.
Auch seien beide Seiten übereingekommen, die Kommunikation miteinander künftig zu verbessern und bereits im Vorfeld derartiger Veranstaltungen die einzelnen Kunstwerke genauer auf die Gegebenheiten abzustimmen. „Dies erfordert vom Veranstalter und den beteiligten Künstlern eine rechtzeitige Einreichung der Skizzen zu ihren Werken und bedeutet größere organisatorische Hürden und mehr bürokratische Reglementierung der Kunst“, heißt es von Seiten der Künstlervereinigung.