Ennepetal. Das frühere Seniorenzentrum an der Voerder Straße in Ennepetal wird nach fast zehn Jahren Leerstand abgerissen. Die Korian-Gruppe baut dort neu.

Im Herzen von Milspe, am Eingangstor zur Innenstadt, tut sich etwas. Nach Jahren des Leerstands und des planerischen Stillstands wird das vor sich hin gammelnde ehemalige Seniorenzentrum an der Voerder Straße 10 in Kürze abgerissen. An der Stelle will die Korian-Gruppe ein neues Seniorenpflegezentrum mit 80 stationären und 20 Tagespflegeplätzen errichten.

Das neue Gebäude

„Das Pflegeheim wird fünf Vollgeschosse haben“, erklärt Korian-Projektmanager Peter Hofmann. „In der ersten bis vierten Etage wird es jeweils 20 Plätze geben, also 80 insgesamt.“ Im Erdgeschoss würden Küche und Verwaltung, ein Café-Restaurant und ein Friseursalon untergebracht. Das Dachgeschoss werde ein Staffelgeschoss sein, also etwas zurückgesetzt gebaut. Dort soll eine Tagespflege mit 20 Plätzen und zwei Terrassen mit insgesamt 55 Quadratmetern entstehen. Zudem befindet sich auf der oberen Ebene der große Dachgartenbereich mit 250 Quadratmetern.

Die Skizze zeigt das Haus Voerder Straße von der Voerder Straße aus gesehen.
Die Skizze zeigt das Haus Voerder Straße von der Voerder Straße aus gesehen. © WP | Korian-Gruppe

Zwei Treppenhäuser und zwei Aufzüge seien vom beauftragten Architekturbüro „Baukonsult Knabe“ aus Erfurt geplant, die Nettoraumfläche betrage 5500 Quadratmeter, so Hofmann weiter. In einer Tiefgarage werde es zwölf Stellplätze geben. „Aufs Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert“, erläutert der Projektmanager weiter. Die weitere Haustechnikplanung sei noch nicht abgeschlossen, die Art der Beheizung stehe daher noch nicht fest. Hofmann betont, dass es sich um ein KfW-Effizienzhaus 55 handele. Es werden demnach im Vergleich zu einem Referenzgebäude nur 55 Prozent der Primärenergie benötigt.

Die stationäre Pflege

Jede der vier Etagen im stationären Pflegebereich werde mit insgesamt 20 Einzelzimmern plus Nasszelle und sogenannten R-Zimmern mit größerem Bewegungsradius für Rollstuhlfahrer ausgestattet, erklärt Tanja Kurz, Pressesprecherin der Korian-Gruppe. „Die Zimmergröße beträgt zwischen 21 und 34 Quadratmeter.“ Jeder Wohnbereich verfüge über ein Wohnzimmer sowie einen Speiseraum mit kleiner Küche. „Diesen Räumen vorgeordnet ist jeweils eine überdachte Terrasse“, so Kurz.

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Das Café im Erdgeschoss sei als Treffpunkt für die Bewohner und Besucher gedacht. „Der Friseursalon wird verpachtet“, erklärt Tanja Kurz. „Ob er für Kunden von außen zugänglich sein wird, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest.“ Auf die Frage, ob Apotheke oder Ärzte aus dem unmittelbar benachbarten Ärztehaus in den Betrieb eingebunden werden sollen, betonte Kurz, dass die dort ansässige Sonnenapotheke bereits für mehrere der Korian-Standorte ein langjähriger Kooperationspartner sei.

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Die Eröffnung des Hauses an der Voerder Straße sei für das erste Quartal 2024 geplant, so Tanja Kurz. Die Akquise der Bewohnerinnen und Bewohner werde voraussichtlich Mitte 2023 starten. Im Hinblick auf das Personal nennt Kurz keine konkrete Zahl. „Es entstehen Arbeitsplätze in den verschiedenen Bereichen“, sagt sie. „Wir freuen uns über Bewerbungen.“

Die Tagespflege

„Die Tagespflege richtet sich an alle älteren oder pflegebedürftigen Personen“, erklärt Tanja Kurz. „Die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen nimmt viel Zeit in Anspruch. Gerade, wenn die pflegenden Angehörigen berufstätig sind, kann Unterstützung von außen sinnvoll sein, um Pflege und Beruf besser miteinander zu vereinbaren.“ Die Tagespflege solle Angehörigen dabei helfen, den Alltag flexibler zu gestalten und sich Freiräume zu schaffen. Auch für alleinstehende Personen könne die Tagespflege ein passendes Angebot sein – zum Beispiel dann, wenn die ambulante Betreuung den Pflegebedarf nicht mehr ganz abdecken kann, die oder der Pflegebedürftige aber noch nicht in die vollstationäre Pflege wechseln möchte.

Die rückwärtige Ansicht: Das Gebäude wird derzeit entkernt.
Die rückwärtige Ansicht: Das Gebäude wird derzeit entkernt. © WP | Hartmut Breyer

Der Zeitplan

„Das Gebäude wird gerade entkernt“, berichtet Projektmanager Peter Hofmann. Der Abbruch des Hauses werde in Kürze beginnen und solle möglichst Ende März abgeschlossen sein. Aktuell sei man auf der Suche nach einem Generalunternehmer, der den Neubau errichte. „Die Ausschreibung läuft“, so Hofmann. Laufe es nach Wunsch und vorausgesetzt, dass die Baugenehmigung bis dahin erteilt ist, könnte im zweiten Quartal dieses Jahres der Baubeginn erfolgen.