Ennepetal. Das viergeschossige Gebäude an der Voerder Straße 10 in Ennepetal hat eine sehr bewegte Geschichte hinter sich.

Errichtet worden war der damals repräsentative Bau als Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Ennepetal. Am 12. November 1959 zog das Geldinstitut in den Neubau ein. 1977 zog die Sparkasse dann um in die damals neugebaute Hauptgeschäftsstelle an der Voerder Straße 79-83. Aus der alten Sparkasse wurde danach das vom Schwelmer Rolf Lohbeck betriebene Parkhotel mitsamt China-Restaurant. Anfang der 80er Jahre wurde ein Ärzte- und Bürohaus angebaut.

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Mitte der 80er Jahre baute Lohbeck das Hotel zu einem Seniorenzentrum um, das Gebäude wurde erweitert. Anfang der 90er Jahre erfolgte ein weiterer Umbau, bei dem der Pflegebereich vergrößert wurde. 2006 übernahm die Curanum-Gruppe die Pflegeeinrichtungen der Dr.-Lohbeck-Gruppe, darunter das in Ennepetal.

Seit 2012 steht Gebäude leer

2012 zogen die Bewohner ins Curanum-Seniorenzentrum am Ochsenkamp in Schwelm um. Eigentlich sollten sie dort nur vorübergehend untergebracht werden, während das Ennepetaler Haus von Grund auf saniert wird. Doch weil sich der Sanierungsbedarf als erheblich größer als gedacht herausstellte, blieben die Bewohner dauerhaft in Schwelm. Seitdem steht das Gebäude in Milspe leer.

2018 unternahm die Korian-Gruppe, die Curanum zwischenzeitlich übernommen hatte, einen neuen Anlauf. Das Gebäude sollte abgerissen und ein ganz neues Seniorenpflegezentrum errichtet werden. Aufgrund der geplanten Dimensionierung stellte das Unternehmen einen Antrag auf vorhabenbezogene Aufstellung eines Bebauungsplans für den Bereich.

Neuer Bebauungsplan nicht erforderlich

Nun sind die damaligen Planungen modifiziert. „Der Baukörper wurde angepasst“, erklärt Korian-Projektmanager Peter Hofmann. Das habe man durch optimierte Abläufe innerhalb des Gebäudes erreichen können. Die Aufstellung eines Bebauungsplans sei nicht mehr notwendig, weil sich die aktuelle Planung weitestgehend in den Grenzen der Festlegungen des bestehenden Bebauungsplans bewege, erklärt Stadt-Pressesprecher Hans-Günther Adrian auf Anfrage dieser Zeitung. Dort, wo es etwas über die Grenzen gehe, könne das durch Befreiungen zugelassen werden. Entsprechende Anträge seien bereits gestellt, so Adrian.