Gevelsberg. Die Stadt Gevelsberg hat Pläne für einen Geh- und Radweg an der Neuenlander Straße vorgelegt. Die stoßen aber nicht nur auf Gegenliebe.

Vom AWo-Sozialzentrum bis zum Ortseingang Asbeck und vom Ortsausgang Asbeck bis zum Ortseingang Silschede soll entlang der Neuenlander Straße künftig ein von der Straße abgetrennter Weg für Fußgänger und Radfahrer entstehen. Die Stadt Gevelsberg hat der Politik dafür zwei mögliche Varianten vorgestellt. Das Thema „kombinierter Rad- und Gehweg“ beschäftigt die Asbeckerinnen und Asbecker schon länger.

Für den Bau wird die Stadt Grundstücke von verschiedenen Eigentümern in Anspruch nehmen müssen. Nach ersten Gesprächen hätten diese auch grundsätzliche ihre Bereitschaft dazu signalisiert, wie es dazu aus dem Rathaus heißt. Aber: „Da jedoch noch keine Plangrundlage vorhanden war, konnten lediglich erste Vorgespräche geführt werden.“

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Jetzt gibt es eine Plangrundlage, die die Stadt durch das Büro Bramer Bünermann Ingenieure hat erarbeiten lassen. Das Büro hat zwei Varianten erstellt.

Mit und ohne Querung

Bei der ersten Variante verläuft der kombinierte Geh- und Radweg vom Sozialzentrum in Richtung Asbeck auf der linken Seite. Ab dem Ortsausgang in Richtung Silschede wechselt der Weg dann auf die rechte Seite, um an der Einmündung „Im Hedtstück“ die Straße zu queren und wieder auf der linken Seite bis zur Straße „Am Susewind“ weiterzuführen. „Der Wechsel ist vorgesehen, weil man sonst ein Trafohäuschen verlegen muss und an einer Stelle kritischere Grundstücksverhandlungen führen müsste“, erklärte Björn Remer, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umwelt bei der Stadt Gevelsberg, dazu.

Die zweite Variante verläuft zwischen Sozialzentrum und Ortseingang Asbeck gleich und startet auch am Ortsausgang auf der rechten Seite. Sie lässt aber die Querung an der Einmündung „Im Hedtstück“ aus und verläuft durchgehend rechts bis zur Straße „Am Susewind“.

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Die Stadt Gevelsberg bevorzugt nach eigenen Angaben die zweite Variante für den kombinierten Geh- und Radweg, da dieser hier durchgehend auf einer Straßenseite verläuft und Fußgänger und Radfahrer die Fahrbahn zwischen Asbeck und Silschede nicht queren müssen.

Kein Weg im Ort selbst

„Zwar wird diese Variante aller Voraussicht nach intensivere Grunderwerbsverhandlungen nach sich ziehen“, erklärt die Verwaltung. Ausschlaggebend ist für sie an dieser Stelle aber das Argument der höheren Verkehrssicherheit.

Auch Hauptausschuss stimmt zu

Außer den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Wirtschaftsförderung (StUWi) stimmten am Dienstagabend auch die Mitglieder des Hauptausschusses für den Vorschlag der Verwaltung.

Fraktionschef Hans-Günther Adrian, der schon die StUWi-Sitzung in Vertretung geleitet hatte, betonte im Hauptausschuss, dass die CDU-Fraktion keine Bedenken habe. „Wir halten das für die beste Möglichkeit, das vor Ort zu machen“, so Adrian. „Auch wenn wir quasi von höchster Stelle in Asbeck bescheinigt bekommen haben, dass wir Volldeppen sind, wenn wir das beschließen.“

Bürgermeister Claus Jacobi sprach beim kombinierten Geh- und Radweg abschließend von einem starken Signal für Asbeck. „Viele Asbeckerinnen und Asbecker, mit denen ich gesprochen habe, freuen sich darauf.“

Das letzte Wort hierzu hat der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Donnerstag, 16. Dezember.

Aber beide Varianten haben noch eines gemein: Innerhalb des Orts wird es keinen kombinierten Rad- und Gehweg geben. „Es ist so, dass Radfahrer im 30er-Bereich auf der Straße fahren sollen“, so Fachbereichsleiter Remer. „Das ist auch besser als sie in Asbeck auf dem relativ engen Fußweg fahren zu lassen, wo es auch viele Hauszufahrten gibt.“

Die Politik signalisierte Zustimmung. Nach Nachfragen bezüglich des Trafohäuschens und der Querungsthematik votierten die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Wirtschaftsförderung in dessen jüngster Sitzung dafür, dass die Stadt Gevelsberg auf Basis der zweiten Variante Grunderwerbspläne erstellt und mit den Eigentümern der angrenzenden Flächen in Verhandlung tritt.

Basis für Verhandlungen

„Beide Varianten sind unmöglich“, sagte hingegen der Asbecker Heinrich Briel, der der Vorstellung der Pläne beiwohnte. „Wer den Plan gemacht hat, der hat keine Ahnung und soll sich vor Ort mal umgucken.“

Briel ist auch Initiator einer Unterschriftenaktion mit mehreren hundert Unterstützern aus dem Ort, die sich für die Verbannung des Lkw-Verkehrs in Asbeck einsetzen und gleichzeitig die Stadt Gevelsberg dazu auffordern, einen Gehweg vom AWo-Zentrum entlang der Neuenlander Straße bis zum Dorfkern zu bauen. Hintergrund ist die Sorge vor möglichen Unfällen, denen Fußgänger zum Opfer fallen könnten.

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„Das ist jetzt erstmal die Grundlage für die Grundstücksverhandlungen“, versuchte Fachbereichsleiter Björn Remer die Wogen zum Schluss etwas zu glätten. Danach sei es möglich, die Pläne auch noch mal in Asbeck offenzulegen. „Details gibt es noch genug zu bedenken“, so Remer.