Gevelsberg. Auf der alten Hünninghaus-Brache an der Haßlinghauser Straße in Gevelsberg tut sich etwas. Erste Informationen sind schon bekannt.

Das Firmenlogo weist schon den Weg zur Einfahrt. Lkw fahren auf das Gelände und auch wieder herunter. Auf ihnen steht: „P.B.-Verwertungs- und Abbruch GmbH“. So heißt die Hattinger Firma, die das alte Industriegelände an der Haßlinghauser Straße in Gevelsberg gekauft hat.

Ob zur Eigennutzung oder um es an andere Firmen zu vermieten, war bislang unklar. Geschäftsführer Peter Bogdanski hatte sich auf Nachfrage dieser Redaktion Anfang des Jahres bisher nicht dazu geäußert. Ein paar Details verraten aber Unterlagen, die die Stadt Gevelsberg der Politik mittlerweile zur Kenntnisnahme vorgelegt hat.

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Daraus geht hervor, dass auf dem Grundstück eine Abfallbehandlungsanlage, beziehungsweise eine Kunststoffrecyclinganlage entstehen soll. Laut einem Antrag an die Stadt Gevelsberg sind dabei folgende bauliche Änderungen vorgesehen: Die Errichtung einer Winkelstützwand aus Beton und die Aufstellung von Maschinentechnik – die Stadt nennt hier in ihrer Vorlage eine Containerschere und einen Universalzerkleinerer. Außerdem sollen Betriebsflächen versiegelt werden.

Recyclinganlagen in der Halle

Im Folgenden geht die Stadt vor allem auf das Thema Immissionen ein. „Gem. Antrag ist ein Betrieb lediglich in der Tageszeit von 6 bis 22 Uhr (Kernarbeitszeit 7 bis 20 Uhr) vorgesehen“, heißt es in der entsprechenden Vorlage. „Die Recyclinganlagen (Containerschere, Universalzerkleinerer) werden ausschließlich in der Halle betrieben, so dass eine Produktion im Freien nicht beantragt ist.“ Auf der Freifläche würden lediglich Umladetätigkeiten stattfinden.

Das Schild des neuen Eigentümers „P.B.-Verwertungs- und Abbruch GmbH“ markiert die Einfahrt zur alten Hünninghaus-Brache an der Haßlinghauser Straße in Gevelsberg.
Das Schild des neuen Eigentümers „P.B.-Verwertungs- und Abbruch GmbH“ markiert die Einfahrt zur alten Hünninghaus-Brache an der Haßlinghauser Straße in Gevelsberg. © WP | Carmen Thomaschewski

Die Ergebnisse einer sogenannten Schallimmissionsprognose zeigen laut Stadt Gevelsberg auf, dass an allen maßgeblichen Immissionsorten die entsprechenden Richtwerte um mindestens fünf dB(A) (bewerteter Schalldruckpegel, Anm.d.Red.) unterschritten werden.

Besitzer wollte Pläne vorstellen

Im Gespräch mit dieser Redaktion hat Peter Bogdanski, Geschäftsführer der P.B.-Verwertungs- und Abbruch GmbH, zugesagt, seine Pläne zur Entwicklung der alten Hünninghaus-Brache vorzustellen.

Wegen eines Termins dafür hat er sich bislang aber nicht wieder zurückgemeldet. Auf eine erneute Anfrage der Redaktion hat er bisher ebenfalls nicht reagiert.

Nach der Übernahme der alten Brache werden Peter Bogdanski und sein Team zunächst damit beschäftigt gewesen sein, die Freiflächen und Immobilien wieder nutzbar zu machen. Die Vorbesitzerin des Geländes ließ den Sitz der ehemaligen Schmiede nämlich seit vielen Jahren de facto verrotten.

Revitalisierung von Brachen

Diese Vorbesitzerin war die Firma Mahrindra Forgings Europe AG. Ihr gehörte zuvor auch die Firma Jeco, die Mahrindra vor mehr als fünf Jahren geschlossen hatte. Das Unternehmen, das zu einer indischen Unternehmensgruppe gehört, zeigte mehr als eine Dekade lang keinerlei Interesse an den 35.000 Quadratmetern und den darauf befindlichen Immobilien.

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Immer wieder hatte es in der Vergangenheit Interessenten für die Brache gegeben. Zu einem Verkauf war es aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht gekommen. Oftmals stand der von Mahindra geforderte Kaufpreis einem Geschäft im Wege.

„Diese Revitalisierung ist natürlich auch ein Erfolg für unser Brachenmanagement“, hatte Bürgermeister Claus Jacobi, im Gespräch mit dieser Zeitung dazu gesagt. Nach Jeco sei dies auch bei Hünninghaus gelungen.