Gevelsberg. Welche Wanderwege gibt es direkt vor der Haustür in Gevelsberg? Der SGV verrät welche Wege sich für Einsteiger und Fortgeschrittene lohnen.

Viele Menschen haben in den vergangenen Wochen und Monaten das Wandern als ihr neues Hobby entdeckt. Für einige gehört es auch schon länger zur eigenen Freizeitgestaltung. Der Vorteil: Wanderstrecken lassen sich schnell finden. Besonders im Internet und über entsprechende Apps. Und das in ganz Deutschland. Dabei liegt Gutes wie so oft viel näher als manch einer denkt. Denn auch Gevelsberg bietet eine große Bandbreite an Strecken für mögliche Wandertouren. Den Jakobsweg haben wir schon in unserer vorherigen Folge ausführlich vorgestellt. Ein Teil der berühmten Pilgerstrecke führt nämlich durch Gevelsberg. Die örtliche Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV) weiß aber genau, welche Wege sich auch darüber hinaus lohnen. Ihr Vorsitzender Philipp Baltin macht zwei konkrete Vorschläge.

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Für Einsteiger

Los geht es mit einer etwas einfacheren und kürzeren Tour. „Für Einsteiger würde ich das Tal empfehlen“ sagt Philipp Baltin. Startpunkt ist daher der Parkplatz am Ennepebogen. Von hier aus geht es quer über den Parkplatz und zur gegenüberliegenden Seite des Geländes. Hier führt der Weg über die Ennepe und eine Rampe hinauf zum Kreisverkehr Gartenstraße/Jahnstraße. Nach dem Überqueren der Jahnstraße geht es weiter entlang der Ennepe. Dieser kleine Weg führt durch ein Gewerbegebiet, ist aber auch von Bäumen und eben der Ennepe umgeben. „Nach etwa 500 Metern kommen wir hier zu einem alten Wehr“, verrät Baltin. Noch mal circa 500 Meter weiter führt der Weg auf den Weg „Am Werde“. Wer sich für Gevelsberger Geschichte interessiert, hatte bis hierhin auch die Chance, sich anhand mehrerer Infotafeln des Heimatvereins über verschiedene alte Betriebe in der Stadt zu informieren.

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Der Weg „Am Werde“ bietet Wanderern einen ersten Blick auf die Höhen des Stadtwalds im Süden. Nur zwei Kilometer vom Ennepebogen entfernt führt der Weg zu einem Tunnel, der unter der S-Bahnstrecke hindurchführt. „Dahinter liegt das Mäsental“, erklärt der SGV-Vorsitzende. Direkt hinter dem Tunnel geht es nach links und auf der Westfelder Straße bei einem mittleren Anstieg in Richtung Untere Geerstraße. Ein Zwischenstopp auf der Westfelder Straße nach etwa 200 bis 300 Metern lohnt sich. „Da hat man einen guten Blick auf die Berge des Stadtwalds“, so Philipp Baltin. Von links nach rechts sind dort der Bredder Kopf, der Poeter Kopf, der Brahmskopf und der Hageböllinger Kopf zu sehen. (Anm.d.Red.: Warum der Brahmskopf so heißt, wusste Philipp Baltin nicht. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, es wissen, melden Sie sich gerne bei uns.)

Übersichtliche, interaktive Karte im Internet

Der SGV Gevelsberg hat die Wanderwege im Gevelsberger Stadtwald neu ausgezeichnet (wir berichteten). Gemeinsam mit Michael Stausberg hatte Philipp Baltin über ein Jahr lang an einem neuen und zeitgemäßen Wegekonzept gearbeitet, um die Stadt noch besser an den Wald anbinden und Wanderern eine bessere Orientieren bieten zu können.

Sehr übersichtlich sind sämtliche Wege auf der Internetseite www.stadtwald.ruhr zusammengefasst und grafisch dargestellt. So auch der große Rundweg durch den Stadtwald, den unsere Grafik weiter oben darstellt.

Schilder mit einem QR-Code, über den sich die Seite mit dem Smartphone einfach aufrufen lässt, befinden sich an allen Parkplätzen, in deren Nähe ein Waldzugang ist oder am Waldzugang selbst.

Über die Untere Geerstraße geht es danach weiter in Richtung Alte Geer und nach links auf die Wittener Straße. Von dort geht der zweite Weg links vorbei an der Realschule. „Den Weg kennt fast keiner“, sagt Philipp Baltin. Er führt runter zum Bereich Königsburg. „Von da aus kann sich jeder seinen Weg zurück zum Ennepebogen suchen“, so Baltin. Möglich ist das zum Beispiel über die Burg- und die Gartenstraße oder die Wasserstraße.

Insgesamt dauert diese Strecke circa eineinhalb Stunden und hat eine Länge von vier bis fünf Kilometern.

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Für Fortgeschrittene

Die zweite Strecke führt durch den Gevelsberger Stadtwald und ist etwas anspruchsvoller. „Der Stadtwald hat immer das Problem, dass es von der Stadt aus einen Anstieg gibt“, weiß Philipp Baltin. Als Ausgangspunkt empfiehlt er in diesem Fall daher den Parkplatz am Saugatter auf halber Höhe. Der ist von der Bahnhof- oder der Waldstraße aus über die Brinkstraße zu erreichen. In der Nähe des Parkplatzes erklärt ein Plakat, wie Wanderer sich die Wanderkarte des SGV von der entsprechenden Internetseite auf ihr Smartphone herunterladen können (mehr dazu in der Infobox). Vom Parkplatz aus folgt der Weg dem Wanderzeichen I nach oben. Nach einer scharfen Kurve geht es weiter zum Treffpunkt Oberstenberg und auf den mit „O“ ausgezeichneten Weg – den großen Rundweg durch den Stadtwald – in Richtung Osten.

Dieser führt nach einem Stück zu einem alten Hof. „Da gibt es junge Pferde auf der Wiese und links einen alten überdachten Brunnen“, sagt Philipp Baltin. Nachdem die Wanderer den Hundeicker Bach überquert haben, folgen sie dem Wanderzeichen „O“ weiter bis zur Schutzhütte „Rote Ley“. „Das ist das Zwischenziel“, erklärt Baltin. „Früher war dort ein hoher Buchenwald, heute gehen wir da durch Mischwald.“

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Für den weiteren Weg gibt es nun mehrere Möglichkeiten: Dem „O-Weg“ weiter in Richtung Jellinghausen oder demselben Weg in Richtung Damwildgehege und Neues Forsthaus folgen, also in Richtung Norden. „Wir gehen jetzt aber einen ungezeichneten Weg“, so der SGV-Chef. Von der Schutzhütte aus führt der zweite Weg links um den Hageböllinger Kopf herum. „Da haben wir eine Höhe von ungefähr 330 Metern“, verrät Baltin. Von dort aus geht es nach rechts auf den mit „H“ gekennzeichneten Wanderweg. Dort seien anhand von gefällten Bäumen auch die Folgen des Borkenkäferbefalls gut zu sehen, weiß Baltin. Auch befallene, aber noch nicht gefällte Bäume seien dort zu finden. Außerdem gebe es eine gute Aussicht auf Silschede und die nördlichen Stadtteile von Gevelsberg. Am Ende des „H-Wegs“ geht es schließlich nach links auf den großen Rundweg zurück in Richtung Start. „Am Treffpunkt Friedhofsstraße überqueren wir den Hundeicker Bach und kommen dann wieder zum Saugatter“, fährt Baltin fort.

Insgesamt dauert die Strecke – so Baltins Einschätzung – circa zwei Stunden und ist etwas anspruchsvoller. Der Weg sei stellenweise etwas matschig, weshalb er festes Schuhwerk und für nicht ganz Trittsichere einen Spazierstock empfiehlt.