Gevelsberg. Aktuell ist der Umbau des Schwimm In Gevelsberg noch im vollen Gange. Und das kann auch noch etwas dauern, so die Stadtverwaltung:

Die Gevelsberger scharren schon mit den Hufen. Wann können sie sich endlich wieder in das kühle Nass ihres Freibads stürzen? Aktuell ist der Umbau des Schwimm Ins noch in vollem Gange. Einen konkreten Öffnungstermin kann die Stadt auf Nachfrage aber noch nicht nennen. Das sei erst Ende Juni möglich.

Die Freibadanlage mit modernisiertem Sanitärbereich im Hallenbad, dem neuen Mehrzweck- und Kinderplanschbecken mit Liege- und Außenbereich sowie dem modernisierten Umkleidegebäude solle in den Sommerferien für eine Nutzung fertig gestellt werden, heißt es aus dem Gevelsberger Rathaus. Das hatte Bürgermeister Claus Jacobi auch in der jüngsten Sitzung des Stadtrats auf eine Anfrage von CDU-Fraktionschef Hans-Günther Adrian geantwortet. Der wollte wissen, wann mit einer Öffnung des Freibades zu rechnen sei. „Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir den Spatenstich gehabt“, so Adrian. Ziel sei eine Öffnung zu dieser Freibadsaison gewesen. „Von mir war immer verkündet, dass wir im Laufe des Sommers öffnen, spätestens zu oder in den Sommerferien ist jetzt unser Ziel“, sagte Claus Jacobi darauf.

So soll das Freibad am Ochsenkamp einmal aussehen, wenn alle Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind.
So soll das Freibad am Ochsenkamp einmal aussehen, wenn alle Umbaumaßnahmen abgeschlossen sind. © Stadt Gevelsberg | Stadt Gevelsberg

Bis Ende Juni dürften noch ausstehende Material- und Ausstattungslieferungen eingetroffen sein, ist die Einschätzung der Stadtverwaltung. „In manchen Bereichen waren hier leider zwei bis drei Monate höhere Lieferzeiten zu verzeichnen“, heißt es. Aktuell liefen die Arbeiten am Umkleide- und Gastrogebäude unter Hochdruck. Die Oberflächenerstellung mit circa 5000 Quadratmetern laufe seit Anfang April ebenfalls mit hohem Personaleinsatz, so dass jede Woche neue fertig gestellte Oberflächen ersichtlich würden. Die Edelstahlarbeiten für das Mehrzweck- und Kinderplanschbecken seien Anfang Mai fertiggestellt worden.

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Dabei würden die Arbeiten lediglich einen Monat hinter dem Zeitplan liegen – trotz des ersten Lockdowns in 2020, Erschwernissen im Baugrund und der pandemiebedingten Schwierigkeiten im letzten Jahr des Bauens. Aus Sicht der Stadt Gevelsberg ein großer Erfolg. Wegen der vorgefundenen Erschwernisse im Baugrund und der dazugehörigen Bodenentsorgung seien zwar zusätzliche Kosten entstanden. Diese würden aktuell aber nur bei circa sechs Prozent der Baukosten und damit im allgemein üblichen Bereich liegen, sagt die Stadtverwaltung. Zuletzt lag der Kostenrahmen bei 8,1 Millionen Euro netto zuzüglich Mehrwertsteuer. In einem früheren Stadium der Planungen hatten die kalkulierten Kosten noch bei etwa 4,7 Millionen Euro gelegen. Eine Steigerung, die Teile der politischen Opposition, nämlich CDU, FDP/FWG und Bündnis 90/Die Grünen, 2020 dazu veranlasst hatte, einen Stopp der damaligen Freibad-Planung zu fordern und eine einfachere und kostengünstigere Variante zu wünschen.

Schon vor Beginn des Umbaus war das Schwimm In für die Stadt ein Zuschussgeschäft. Für das Jahr 2018 hatte sie im Nachhinein mehr als 140.000 Euro für Betriebskosten drauflegen müssen (diese Redaktion berichtete). Insgesamt belief sich der Fehlbetrag der Schwimm In-Betriebs-GmbH für das genannte Jahr auf mehr als 619.000 Euro. Eingeplant waren rund 476.000 Euro. Inwieweit wird sich diese Situation nach dem Umbau ändern? „Das Schwimm In ist wie jedes Bad in Deutschland ein ,Zuschussgeschäft’, gehört jedoch nachweislich zu den wirtschaftlichsten Bädern vergleichbarer Struktur und Größe“, so die Antwort aus dem Rathaus. „Dass eine Pandemie zuschussmäßig alles auf den Kopf stellt, ist leider unvermeidbar.“

Becken künftig beheizt

Durch die Modernisierung der Freibadtechnik und die Verringerung der Wasserflächen könne künftig von einer Verringerung der Betriebskosten dieses Teilbereiches ausgegangen werden, so die Stadt weiter. Allerdings sei auch vorgesehen, die Freibadbecken zu beheizen, was in der Vergangenheit nicht der Fall gewesen sei. Durch die allgemeine Attraktivierung sei auch von einem höheren Zuspruch durch Gäste auszugehen. „Insgesamt sind hier zu viele Unwägbarkeiten vorhanden, um eine seriöse Zuschussschätzung für die Zukunft abzugeben“, heißt es.

Weiterhin in Kurzarbeit

Alle Mitarbeiter, die sich im Schwimm In sonst um das Hallenbad und die Sauna kümmern würden, befinden sich laut Stadt nach wie vor in 100-prozentiger Kurzarbeit.

Ausgenommen hiervon sind Betriebsleitung/Verwaltung (2x), Haustechnik/Garten(2x), Azubi(1x) und zwei weitere Mitarbeiter, die ihren Arbeitsvertrag mit der Stadt Gevelsberg geschlossen haben.

Während des ersten Lockdowns zu Beginn der Pandemie hatte die Schwimm-in Betriebs GmbH Kurzarbeit so lange wie möglich herauszögern wollen. Die Mitarbeiter hatten die Zeit genutzt, Reinigungs- und Reparaturarbeiten zu leisten und eine Revision in Eigenleistung zu betreiben. Irgendwann gab es im Hallenbad und der Sauna aber nichts mehr zu tun.

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Auch für das Jahr 2021 allein könne keine seriöse Einschätzung in Sachen Zuschüsse abgegeben werden. Corona sorgt seit vergangenem Jahr für zusätzlichen Mehraufwand beziehungsweise Mindereinnahmen. „Die Sauna verdient das Geld“, hatte Bürgermeister Claus Jacobi bereits vor Monaten gesagt. Die Sauna und auch das Freizeitbad sind seit Anfang November geschlossen. Zu dieser Zeit hatte Jacobi mit einem Zuschussbedarf von mehr als einer Million Euro gerechnet. Dass für 2021 keine Prognose abgegeben werden könne, liege an einigen derzeit nicht einschätzbaren Parametern, wie es vonseiten der Stadtverwaltung heißt. So könne momentan nicht vorhergesagt werden, wann ein Betrieb der Bereiche Freizeitbad, Freibad, Sauna und Gastronomie wieder unter welchen Bedingungen aufgenommen werden kann. „So können weder die Betriebskosten, noch die Erlöse geschätzt werden“, sagt die Stadt.

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