Schwelm. Das Eventzentrum hatte erst 2019 neu geöffnet. Seit November ist es geschlossen. Warum die Betreiberin trotzdem nicht die Hoffnung verliert.

So hatte es sich Anna Filimonova nicht vorgestellt, als sie Ende 2019 das Sport- und Freizeitzentrum Shangrila in eine Event- und Freizeitarena verwandelte. Gleich viereinhalb Monate nach der Öffnung im November musste sie im März letzten Jahres auch schon wieder schließen – wegen Corona. Die Freude über die Öffnungen im Juni 2020 hielt nicht lange an, denn schon im November musste die Eventmanagerin aus Wuppertal wieder dicht machen. Seitdem hat sich nichts geändert. Von den insgesamt 18 Monaten, seitdem Anna Filimonova das Shangrila betreibt, war nur etwa die Hälfte der Zeit geöffnet.

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Die zweite, bis jetzt anhaltende Schließung, traf Anna Filimonova hart. „Dieses Auf und Ab macht zu Schaffen. Auf den kleinen Schritt vor folgte gleich der große Schritt zurück“, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Gerade die Eventbranche hat es zurzeit schwer. Denn selbst in den wenigen Monaten, die im letzten Jahr geöffnet waren, hielten sich die Kunden zurück. „Die Leute waren sehr vorsichtig. Die Buchungen wurden weniger im Vergleich zur Ersteröffnung“, erklärt Anna Filimonova. Hinzu kamen Beschränkungen bei der Anzahl der Gäste und Hygieneregeln, die eingehalten werden mussten.

Planung in der aktuellen Situation kaum möglich

Aktivitäten für Gruppen und Events

Seit 2016 betreibt die gelernte Kauffrau eine Eventagentur in Wuppertal. Zunächst organisierte sie mobile Firmenfeiern und andere Events. Mit der Pachtung des 6000 Quadratmeter großen Freizeitzentrums Shangrila erfüllte sie sich einen Wunsch von einer festen Fun- und Eventlocation. Investieren musste sie in die Halle zu Beginn nicht viel, der Zustand war gut. Von dem eigentlichen Sportprogramm des Freizeitzentrums ist jedoch nur die Bowling-Halle übrig geblieben.Tennis, Badminton und Squash wurden abgelöst durch Trendsportarten wie Bubble-Ball, Lasertag oder Bogenschießen, die vor allem Gruppen ansprechen sollen oder als Fun-Aktivität auf Veranstaltungen wie Firmenevents oder Geburtstagen dienen.

Jetzt, in der dritten Welle, sei es kaum möglich, in die Zukunft zu planen. Zu oft und schnell ändern sich die Regeln und Maßnahmen, keiner weiß, wann es weiter geht, die Buchungen bleiben aus. Für die Zukunft wünscht sich die 40-jährige Eventmanagerin gleichbleibende Regelungen, kein Hin und Her. „Ich hoffe, wir können dann durchgehend offen bleiben, wenn auch nur mit wenig Besuchern und unter Einschränkungen“, sagt Filimonova.

Trotz alldem bleibt sie optimistisch: „Wir müssen Abwarten und hoffen auf den Sommer und die Sommerferien“. In der Zwischenzeit wird die Halle renoviert, um dann zwei weitere Aktionen anbieten zu können. „Wenn wir wieder öffnen dürfen, wird auch der Escape Room und eine Trampolinanlage fertig sein“, erzählt die Shangrila-Betreiberin. Außerdem sollen die Outdoor-Aktivitäten ausgebaut werden. Die Hoffnung ist groß, dass es für Aktivitäten draußen schneller zu Lockerungen kommt. Notwendige Hygienekonzepte gab es bereits im letzten Jahr, die müssten dann nur an etwaige neue Regeln angepasst werden.

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Zu den Aktivitäten im Shangrila gehört auch Bubble-Ball, bei dem jeder Mitspieler in einer anderthalb Meter breiten Bubble steckt. Gespielt wird dann Fußball.
Zu den Aktivitäten im Shangrila gehört auch Bubble-Ball, bei dem jeder Mitspieler in einer anderthalb Meter breiten Bubble steckt. Gespielt wird dann Fußball. © Unbekannt | Privat/ Shangrila Funsport & Freizeitarena

Abwechslung im Corona-Alltag

Finanziell kommt Anna Filimonova durch die Unterstützungen vom Land gerade so über die Runden, was die monatlichen Kosten angeht. Als Einzelunternehmerin hat sie keine festen Mitarbeiter, die sie bezahlen muss. Ich habe sechs Aushilfen, die bei mir jobben. Die sind zum Glück noch anders beschäftigt“, erklärt Anna Filimonova. Ohne baldige Öffnungen und Kundschaft lasse sich aber auch das nicht unendlich lange halten.

Sobald wieder etwas möglich ist, so Filimonova, wünsche sie sich deshalb auch die Unterstützung und Solidarität der Schwelmer, sich für die heimischen Unternehmen einzusetzen. „Das Shangrila vermisst seine Kunden und freut sich auf ein Wiedersehen“, sagt die Unternehmerin. Immerhin gäbe es bei ihr genau die Abwechslung und Action, die der ein oder andere gerade jetzt im Corona-Alltag vermisst.