Gevelsberg. Feuerwache Gevelsberg: Im Sommer will die Verwaltung einen Plan für Grundstück an der Körner Straße vorstellen.

Nachdem die neue Feuerwache am Haufer Bahnhof nun ihren Betrieb aufgenommen hat und der Umzug der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte beendet ist, geht es jetzt an die nächste Groß-Baustelle: Die Gestaltung der Zukunft des ehemaligen Feuerwehrgebäudes und des städtischen Grundstücks an der Körner Straße. Noch ist nichts entschieden. Der Antrag von Bündnis 90/Die Grünen dort Mehrgenerationenwohnen vorzuhalten, soll in die weiteren Überlegungen mit einbezogen werden, als ein mögliches Konzept von vielen. Es sei zu früh, sich bei den Überlegungen über die weitere Nutzung festzulegen, so der Tenor der Politik. Bürgermeister Claus Jacobi kündigte an, dass die Verwaltung im Sommer einen Verfahrensplan für das weitere Prozedere vorstellt.

Auch die historische Backsteinfassade sticht an der Körnerstraße optisch stark hervor.
Auch die historische Backsteinfassade sticht an der Körnerstraße optisch stark hervor. © Unbekannt | Carmen Thomaschewski

„Es ist ein Filetstück in bester Wohnlage, Investoren haben sicherlich schon ein Auge drauf geworfen“, es sei wichtig, schon jetzt Sorge zu tragen, dass dort nicht beliebige Wohngebäude errichtet würden oder teure Penthousewohnungen, erläuterte Gisela Cappel den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Es solle der Fokus auf das Gemeinwohl statt Maximalrendite gelegt werden. Das Wohnen mehrerer Generationen unter einem Dach sei eine attraktive und neuartige Lösung für die Stadt.

Klaus Bärenfänger erklärte dazu, dass die SPD bei der Begründung voll dabei sei, „wir sind allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht an der Stelle, uns bei den Nutzungsmöglichkeiten festlegen zu wollen.“ Natürlich wolle man Sorge tragen, dass dort bezahlbarer Wohnraum entsteht, man müsse aber auch andere Nutzungsmöglichkeiten andenken. „Vielleicht wäre dies ja auch ein Standort für ein Jugendzentrum?“, fragt der Fraktionschef. Mehrgenerationenwohnen sei nur eine Möglichkeit von vielen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Günter Adrian machte bei der Diskussion deutlich, dass der Antrag Charme habe, er aber zu früh komme. Man müsse auch erst schauen, welche Bedarfe es überhaupt gebe. Wichtig sei zudem: „Sollten wir zum Entschluss kommen, das Grundstück zu veräußern, dann sollte ein ortsüblicher Preis für das Grundstück erzielt werden“, zum Nulltarif dürfe es nicht hergegeben werden, auch mit Blick auf die Stadtkasse.

Bürgerbeteiligung geplant

Bürgermeister Claus Jacobi meldete sich ebenfalls zu Wort. Ihm fehle in dem Grünen-Antrag eine umfassende Bürgerbeteiligung. Er wünscht sich, „dass die unterschiedlichen gemeinwohlorientierten Ansätze gleichberechtigt in einen Wettbewerb eintreten können.“

3000 Quadratmeter

Die alte Gevelsberger Feuerwache an der Körnerstraße ist 1936 gebaut und anschließend in den Betrieb genommen worden. Das städtische Grundstück mitsamt Gebäude umfasst 3000 Quadratmeter.Der Feuerwehrturm ist 13 Meter hoch. Denkmalschutz besteht an dem Gebäude nicht.

Er werde auf kein anderes Grundstück so oft angesprochen wie auf das an der Körner Straße, betont Claus Jacobi. Es hätten sich potenziellen Investoren aus der Stadt gemeldet, Familien, die große Wohnungen in Innenstadt zu erschwinglichen Preisen suchen, es gebe diverse unterschiedliche städtebauliche und sozialpolitische Konzepte.

Die Verwaltung wolle vor diesem Hintergrund ein Verfahrensplan vorstellen, wie es mit der Entwicklung des Grundstücks und einer eventuellen Vergabe weitergehen soll. Dieser beinhalte einen Zeitplan, sowie mögliche Veranstaltungsfenster, in denen mit den Bürgern und der Nachbarschaft ins Gespräch gekommen werden solle. Jacobi rückt den Feuerwehrturm und die Backsteinfassade in den Blick „das ist den Gevelsbergern liebgeworden“, man müsse Wege finden, Teile dieses städtebaulich prägenden Bereichs in die Zukunft zu bringen.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen schloss sich am Ende der Diskussion dem Vorschlag aus der Politik an, den Antrag als eine mögliche Alternative in die Überlegungen im Rahmen des Verfahrensplans einzubeziehen. Die Abstimmung war einstimmig.

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