Gevelsberg. Sparkasse Gevelsberg-Wetter: Es wird mehr gespart und es werden mehr Kredite ausgegeben. Neu gestaltet ist der Filialstandort am Börkey.

Zahlen gehören für die Sparkasse Gevelsberg-Wetter zum täglichen Geschäft. Vor allem beim Bilanzbericht für das Jahr 2020. Doch was steckt hinter den Zahlen? Was sagen sie aus?

1676 Millionen Euro: So hoch ist die Bilanzsumme bei der Sparkasse Gevelsberg-Wetter noch nie ausgefallen. Im Vergleich zum Jahr 2019, als 1.558 Millionen Euro zu Buche standen, stieg der Wert um 7,6 Prozent. Zur Erklärung: Die Bilanzsumme gilt als Indikator der Geschäftsentwicklung. Vor allem das steigende Kundenkreditgeschäft (insgesamt 2.086 Millionen Euro) und die Kundeneinlagen wirken sich darauf maßgeblich aus.

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1229 Millionen Euro Kundeneinlagen verzeichnet die Sparkasse Gevelsberg-Wetter zum Stichtag 31. Dezember 2020. 100 Millionen mehr als 2019. „Das ist der größte Zuwachs in der Geschichte der Sparkasse“, teilt Vorstand Thomas Biermann mit. Diese auf den ersten Blick beeindruckenden Liquiditätszuflüsse belaste die Ertragslage allerdings zunehmend. Denn die Sparkasse Gevelsberg-Wetter muss - wie alle anderen Kreditinstitute auch - für Geldeinlagen bei der Europäischen Zentralbank derzeit eine Gebühr von 0,5 Prozent pro Jahr zahlen. Deshalb hat das Kreditinstitut auch Anfang März angekündigt, Verwahrentgelte für Neukunden ab einer Einlagesumme von 250.000 Euro zu erheben (wir berichteten). Bestandskunden sind nicht betroffen.

264 Millionen Euro - so hoch ist das Volumen der neuen Darlehen, die 2020 vergeben wurden. So viel wie noch nie. Im Jahr 2019 waren es 188,4 Millionen. Zwei Entwicklungen seien aus Sicht des Sparkassenvorstandes dafür maßgeblich: die Wohnungsbaufinanzierung und Corona-Hilfen. Alleine 192 Millionen Euro davon gingen an Selbstständige und Unternehmen.

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49,5 Millionen Euro, 31 Prozent mehr als im Vorjahr (37,8 Millionen Euro), wurden bei der Sparkasse Gevelsberg-Wetter aufgenommen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Der Trend zum Eigenheim halte nicht nur weiter an, er sei durch auch Corona verstärkt worden, weiß Biermann und berichtet von einer entsprechenden Studie der Landesbausparkasse, bei der Menschen nach ihren Wünschen befragt wurden. Und noch ein Corona-Effekt im vergangenen Jahr: Konsumkredite von Privatkunden wurden um ein Fünftel weniger in Anspruch genommen. 2019 waren es noch 16, 6 Millionen Euro. 2020 waren es 13,2 Millionen Euro.

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78 Häuser wurden über die Makler der Sparkasse vermittelt. Umgerechnet 310.000 Euro kostete eine Immobilie. Das Vermittlungsvolumen beträgt 24,2 Millionen Euro. 2019 waren es 21,2 Millionen Euro.

141 Anträge auf einen Förderkredit im Rahmen der Corona-Hilfen mit einem Gesamtvolumen von 50,1 Millionen Euro wurden von Unternehmen gestellt. Die Spannbreite reicht von 10.000 bis zu einer Million Euro. Das Geld sei zur Überbrückung von Umsatzausfällen genutzt worden. Thomas Biermann erklärt, dass viele Gespräche geführt worden seien, um individuelle und passgenaue Lösungen zu finden.

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222 Firmenkunden baten bei der Sparkasse um die Stundung von Zins- und Tilgungsleistungen, ebenso 134 Privatkunden. Biermann erklärt, dass er eine größere Nachfrage erwartet habe. Er geht aber davon aus, dass 2021 für die Unternehmen schwieriger wird, dann werde es wohl auch Insolvenzen geben, wenn das Insolvenzrecht wieder gelte. „Das hängt aber davon ab, wie lange dieser Zustand noch anhält.“ Bislang seien die Unternehmen verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen.

70 Prozent der Kunden nutzen Online-Banking. 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein weiterer Corona-Effekt, der sich darin zeigt, dass 55 Prozent der Zahlungsverkehre mit der Geldkarte abgewickelt wurden.

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150 Millionen Euro investieren Kunden in Wertpapiere, das ist eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von mehr als 80 Prozent (84 Millionen Euro). „Dies zeigt, dass das Wertpapiergeschäft auch beim Vermögensaufbau der Privatkunden zunehmend die erste Wahl ist“, sagt Vorstandsmitglied Michael Hedtkamp.

555.000 Euro Spenden und Sponsoring wurden für gemeinnützige, kulturelle, sportliche und soziale Zwecke zur Verfügung gestellt. Gerade in diesen Zeiten sei eine Unterstützung von Vereinen und Institutionen wichtig, deshalb werde die Sparkasse sich weiter finanziell engagieren, so der Sparkassenvorstand.

30. März. Seit diesem Tag ist der Sparkassen-Automat am Börkey im Einsatz. In den früheren Filialräumen richtet sich eine Kieferorthopädin eine Praxis ein (wir berichteten). Weitere Veränderungen im Filialnetz sind nicht geplant. Mit Mitarbeitern besitzt sind, neben der Hauptstelle an der Mittelstraße, die Filialen in Silschede, an der Rosendahler Straße und am Vogelsang. An der Feverstraße ist nur ein Automatenstandort.