Ennepetal. Die Stadt Ennepetal erhält den European Energy Award. Wofür genau und welche Klimaschutz-Projekte noch geplant sind, ist hier zu lesen.

Schon seit Jahren ist die Energiewende nicht nur ein großes Thema in der Stadtverwaltung, sondern sie wird auch mit aller Kraft in den verschiedensten Bereichen vorangetrieben. Jetzt schon zum dritten Male erhielt Ennepetal die wichtige Auszeichnung „European Energy Award“ (eea).

Im Dezember des vergangenen Jahres wurde die Stadt wieder einmal zertifiziert. Mit einem Umsetzungsgrad von 62 Prozent (50 Prozent ist die Mindestvoraussetzung) und durch den Nachweis dessen, was im Rahmen des eea-Prozesses zu veranlassen und umzusetzen ist, hatte die Stadtverwaltung die Voraussetzungen für die Auszeichnung erfüllt.

Preisverleihung des European Energy Award in Soest

Die Umweltschutzbeauftragte der Stadt, Dr. Cordula Tomaschewski, und die Klimaschutzmanagerin Dagmar Ellerkamp-Heidemeyer nahmen jetzt mit weiteren sieben Kommunen aus dem Regierungsbezirk Arnsberg und dem Hochsauerlandkreis den European Energy Award entgegen. Die Auszeichnung wurde in Soest überreicht vom Geschäftsführer Lothar Schneider von der Energie Agentur NRW und Ilga Schwidder von der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Awards. Die Preisverleihung fand im Auftrage des NRW-Wirtschaftsministeriums statt.

Auszeichnung soll ausgeschildert werden

Nach einem Beschluss des Rates der Stadt wird die Stadtverwaltung sich auch künftig um den European Energy Award (eea) bewerben und sich zusätzlich um die Folgen des Klimawandels kümmern.

„Hier zu wurde ein ähnliches Qualitätsmanagementprogramm entwickelt wie beim eea. Dieses wird seitens des Landes NRW auch finanziell gefördert“, teilt die Stadt Ennepetal mit. Mit beiden Qualitätsmanagementverfahren in Kombination wird voraussichtlich im Oktober begonnen.

Die jüngst erworbene Auszeichnung ist im Eingangsbereich des Rathauses ausgestellt. Angedacht ist auch, Schilder mit dem Hinweis auf die Auszeichnung an den Stadteingangsstraßen anzubringen, wie es auch andere Städte machen.

Im Rahmen eines Pressegesprächs würdigte Bürgermeisterin Imke Heymann alle Mitarbeiter der Stadt und sagte: „Energie-Arbeit ist Teamarbeit“. Die Stadtverwaltung nehme durch Maßnahmen zur Mitarbeiter-Motivation und durch zahlreiche Energiesparmaßnahmen ihre Vorbildfunktion sehr ernst. Dazu gehöre das Projekt „Energie- und Wassersparen im Rathaus“ und die Weiterbildung von städt. Azubis zu „Energie- und Klimascouts“.

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Imke Heymann wies auf die im vergangenen Jahr vom Rat der Stadt beschlossene Erklärung zur „Ennepetaler Klimaoffensive“ hin, die schon zur Gründung eines Klimafonds und zur Klimaneutralität des Rathauses führte. Wenn jetzt die Politik über Projekte diskutiere, würden nicht nur die Kosten in den Blick genommen, sondern auch die Klimabelange überprüft. Bürgermeisterin Imke Heymann und der Fachbereichsleiter für Bürgerdienste und Stadtentwicklung, Stephan Langhard, sprachen von einem „Klimacheckverfahren zur Überprüfung der Klimabelange in sämtlichen Beschlussvorlagen der Stadt Ennepetal“. Das sei eine Verpflichtung.

Für die Energiewende arbeiten

Mit einer Leitungs- und einer Steuerungsgruppe werde man für die Energiewende arbeiten, so Langhard. Der Fachbereichsleiter erinnerte an die große Hitze und den Wassermangel. Dr. Cordula Tomaschewski ergänzte: „Was wir in der Hand haben, sollten wird auch beherzt angreifen.“

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Die Bürgermeisterin erinnerte auch an die für die Kompensation von Treibhausgasen erworbenen Auszeichnungen „Klimaneutrales Rathaus“ und „Klimaneutraler Sportverein“ (TuS Ennepetal). „Sämtliche kommunale Liegenschaften beziehen zertifizierten Ökostrom“, teilte Imke Heymann mit. Die Straßenbeleuchtung werde kontinuierlich auf sparsamere Lampen umgerüstet. Tim Strathmann, Personalchef und Leiter des Fachbereichs Finanzen und interner Service, bilanzierte: „Wir haben bei der Stadt fünf E-Autos und drei E-Fahrräder. Die Fahrzeugflotte wird nach und nach auf weniger CO2 produzierende Fahrzeuge umgestellt.“

Ulrich Höhl, Abteilungsleiter für Bauordnung, Liegenschaften und Stadtplanung, wies auf die am DB-Bahnhof errichteten 14 Radboxen hin. „Die Nutzer können dort auch ihre E-Bikes laden. Es wird gut angenommen.“

Dass auch bei Bauvorhaben der Stadt verstärkt auf den Klimaschutz geachtet wird, erklärte Eckhart Klages, Leiter Hochbau bei den Stadtbetrieben. Dass die Stadtbediensteten mit im Boot sitzen und alle an einem Strang ziehen, ist auch dem Personalrat zu verdanken. „Wir haben viele und intensive Gespräche geführt“, sagte Personalratsvorsitzender Michael Eichmann.

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Dass es die Stadt auch weiterhin ernst meint mit Umwelt und Klimaschutz, ist an einer Mitteilung der Bürgermeisterin zu ersehen: Fünf Bedienstete werden als Klimaassistentinnen ausgebildet. Sie stammen aus den verschiedensten Fachbereichen. Denn nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit über die Abteilungsgrenzen hinweg könnten alle Aktivitäten erfasst, koordiniert und umgesetzt werden, ist sich Imke Heymann sicher.