Gevelsberg. Standort, Pflege, Schnitt und Krankheiten: Der Gevelsberger Erwin Mende weiß alles zur Rose und was zu beachten ist.

Sie gilt als Königin der Blumen und das zurecht. Wenn Rosen in voller Pracht blühen, gibt es im Garten kaum etwas Schöneres. Sie sind nicht nur hübsch anzusehen, sie haben auch gewisse Ansprüche. Erwin Mende weiß, was zu tun und worauf zu achten ist, damit Rosen zum Hingucker werden. Er sagt: „Das Blatt ist das Herz der Rose.“

Was das bedeutet? „Ohne gesunde Blätter wird es auch keine tollen Blüten geben“, weiß der Gärtner der Stadt Gevelsberg. Er ist seit 41 Jahren im Dienst und auch privat ein Blumenfreund. „Ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf zu machen“, sagt er und widmet sich wieder den Strauchrosen vor dem Rathaus, ein Geschenk der Freunde aus der Partnerstadt Vendôme.

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Der Standort

„Hier ist ein perfekter Rosenstandort“, erklärt Erwin Mende. Rosen benötigen mindestens fünf bis sechs Stunden Sonne und einen luftigen Standort, Platz, um sich zu entfalten. „Damit sie nach dem Regen gut abtrocknen können.“ Wichtig ist, die Rosen tief in die Erde zu setzen. Das Loch im Boden sollte auch nicht zu eng sein, damit sich die Wurzen entfalten können. Angießen und wachsen lassen. Das Wachstum, so Mende, sei von Rose zu Rose unterschiedlich.

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Das blühende Gastgeschenk aus Vendôme.
Das blühende Gastgeschenk aus Vendôme. © WP | Carmen Thomaschewski

Die Pflege

Rosen lieben lehmigen, sandigen Boden, zu viel Kalk darf man Rosen nicht geben, auch wenn sie eine nährstoffreiche Umgebung bevorzugen. Torf ist ebenfalls kontraproduktiv, der drückt den PH-Wert nach unten. Organischer Kompost sei das Mittel der Wahl, weiß der Gärtner. Auf Blaukorn sollte man auf jeden Fall verzichten: „Das regt nur das Wachstum an.“ Das nimmt den Blüten die Kraft. Gedüngt werden sollte im April und im Juni. Nicht später.

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Von Carmen Thomaschewski

Wenn die Rosen im Herbst angeregt werden zu wachsen, schwächt sie das im Winter. Auch beim Gießen gibt es etwas zu beachten: „Immer nur von unten Gießen, nie über die Blätter“, sagt Erwin Mende. Sonst werden sie anfällig für Pilzkrankheiten. Und am besten morgens, damit die Pflanze abtrocknen kann. „Wenn man gießen muss, dann lieber ergiebiger und dafür einmal weniger gießen.“ Erwin Mende rät: Bei extremer Trockenheit sollte man alle zwei, bis drei Tage zur Gießkanne greifen.

Der Schnitt

Beim Schnitt, der übrigens immer schräg, also im 45 Grad-Winkel sein muss, damit das Wasser ablaufen kann, darf man ruhig mutig sein. So werde frisches Holz angeregt, erklärt Erwin Mende. Die Gartenschere sollte aber erst nach der Forsythien-Blüte angesetzt werden. Gekürzt werden kann um mindestens ein Drittel, etwa nach dem dritten, oder vierten Blattpaar am Stängel, oberhalb einer Verdickung. Erwin Mende nennt dies das „schlafende Auge“. Hier wird der neue Trieb ausbrechen. Erwin Mende mahnt, nicht zu viel abzuschneiden. „Ohne Blätter, gibt’s keine Photosynthese, und auch keine Blüten.“

An dieser Stelle wird die verblühte Blüte abgeschnitten.
An dieser Stelle wird die verblühte Blüte abgeschnitten. © WP | Carmen Thomaschewski

Läuse

Auch Läuse lieben Blätter, am liebsten junge, frisch gewachsene. Erwin Mende greift in diesem Fall zur Seifenlauge, bei einem leichten Befall, reiche es auch schon mal den ein oder anderen jungen Trieb abzuschneiden und im Müll zu entsorgen.

Pilzkrankheiten

Das gelte auch für kranke Blätter. Die gehören in den Restmüll und sollten immer aufgesammelt werden, erklärt der Fachmann, sie seien nämlich auch weiterhin infektiös. Dunkle Flecken auf dem Blatt weisen auf Sternrußtau hin.

Sternrußtau zu Beginn, später werden die Blätter noch gelb.
Sternrußtau zu Beginn, später werden die Blätter noch gelb. © WP | Carmen Thomaschewski

Diese Rosenkrankheit ist hartnäckig. Die Blätter regelmäßig mit Jauche tropfnass bespritzen, oder in ganz harten Fällen sollten auch stärkere Mittel zum Einsatz kommen, rät Mende. Wichtig sei auch schon beim Kauf auf die Wiederstandfähigkeit der Rosensorten zu achten, das werde meist mit einem Gütesiegel deutlich gemacht. Rosenrost, eine andere Pilzerkrankung, ist daran zu erkennen, dass sich an der Blattunterseite eine Art Rost. Die kann man auch abknibbeln, erklärt der Fachmann. Hier hilft eine Milch-Wassermischung im Verhältnis 1 zu 10. Aber auch hier kommt es auf die Regelmäßigkeit an. Düngen stärkt die Rose zusätzlich und bietet einen natürlichen Schutz.

Winterschutz

Im Winter ist entscheidend, wie tief die Rose eingepflanzt ist. Magnesiumreiche Erde sollte die erste Veredlung bedecken. Zusätzlich, so der Tipp von Mende, sollte ein Erdhügel um den Stamm angehäufelt werden. „Das ist der beste Frostschutz.“