Gevelsberg. So sieht es in dem neuen Kaufland in Gevelsberg aus. Bald kann das Geschäft am Vendômer Platz eingeräumt werden.
Wenn Kaufland Mitte, Ende Oktober eröffnet, „wird dies der neuste Markt in Deutschland sein“, teilt das Unternehmen mit. In wenigen Tagen wird die Immobilie vom Eigentümer ANH-Hausbesitz an Kaufland offiziell übergeben. Noch bevor alle Regale aufgebaut sind und die Waren eingeräumt werden, geht es auf einen Rundgang durch das Gebäude.
Beginn ist an den drei Fahrstühlen im neu gestalteten Eingangsbereich. Von hier gelangen die Kunden hinauf auf drei Parkdecks. „Insgesamt gibt es jetzt 258 Parkplätze, statt 220, die zudem mit 2,60 bis 2,70 Metern Breite größer sind als früher“, teilt Rico Einbrodt mit, der zuständige Bauingenieur von ANH. Die Firma mit Sitz in Arnsberg hat in den vergangenen 18 Monaten, nach eigenen Angaben, insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Die Stellflächen werden kostenlos bleiben.
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Doch zurück zum Eingangsbereich. Von hier aus führt der Blick tief hinein in den Verkaufsraum. Platz für 2500 Quadratmeter Fläche. Ganz rechts stehen bereits die vier Leergutautomaten, links ist die kleine Ladenzeile mit Döner-Imbiss, Lotto-Toto-Postdienstleistungen und der Apotheke.
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Und dann geht es rein in das Geschäft, direkt in die Obst- und Gemüseabteilung. „Hier haben wir wir 250 verschiedene Produkte“, teilt Irina Gul mit, die zukünftige Marktleiterin des Gevelsberger Kaufland-Marktes. Insgesamt sollen es etwa 30.000 Produkte sein, die hier angeboten werden. Zum Vergleich: Ein Aldi habe etwa 1500, ein Lidl-Markt etwa 2200 Produkte im Sortiment, teilt das Unternehmen mit.
Weiter geht es an den Regalen vorbei, in denen einmal Konserven, Nudeln, Kaffee und Tee zu finden sind. Dann kommt der Backshop, mit den To-Go-Artikeln für den schnellen Hunger. Nach einigen Regalreihen, die Platz für Non-Food-Artikel bieten, beginnt der Tiefkühlbereich, der etwa ein Viertel der Ladenfläche einnimmt.
Baustart im Frühjahr geplant
Vor dem Kauflandgebäude erklärte Bürgermeister Claus Jacobi den Bürgern, was die Stadt mit dem Vendômer Platz vor hat.
Weil Kaufland um ein baustellenfreies Weihnachtsgeschäft gebeten hat, beginnen die Arbeiten der Stadt erst im kommenden Jahr. Weihnachtsbäume sollen in der Zwischenzeit auf der Treppe aufgestellt werden, ehe sie abgerissen wird – zugunsten eines ebenerdigen Zugangs zum Platz. Eine Fläche, die Rathausplatte, Kaufland und Wittener Straße verbindet, mit einladendem Mobiliar, ohne Autos, dafür mit einer neuen Verkehrszuwegung am Stadtgarten.
Das Pflaster ist bestellt, die Ausschreibungen laufen und auch die Pläne sind bereits mit der Politik abgestimmt: Der Vendômer Platz soll mehr Aufenthaltsqualität erhalten und im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes eine verbindende Rolle spielen.
Die Bauzeit wird etwa zwei Jahre betragen. Danach soll der Wochenmarkt auf den Platz zurückkehren. Außerdem ist geplant, Gastronomie dort anzusiedeln. Nach Auskunft der Stadt laufen Gespräche zwischen Investor und Grundstückseigentümer.
Ganz vor Kopf ist die Frischetheke. Schon jetzt ist es hier kühl, wummern die Kühlaggregate. Viele Glasflächen sind beschlagen. Und genau deshalb laufen die Geräte bereits jetzt schon. Um diese richtig zu justieren, auf die Lüftung und untereinander abzustimmen, damit in zwei Monaten freie Sicht auf die Waren ist, erklärt Vertriebsleiter Oliver Baselt. Anthrazit und Grau sind die beherrschenden Farben, der Boden ist hell und eben. „Wegrollende Einkaufswagen wird es hier nicht mehr gegen“, sagt Baselt. Ansonsten gebe es viel Holz, warme Töne, eine Wegeführung, die selbsterklärend sei, ohne Schnörkel und Engstellen.
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Viel Holz, Glas und Anthrazit
Die zweite Hälfte des Rundgangs, zurück in Richtung Ausgang, führt nach der SB-Tiefkühlabteilung zu den Süßigkeiten, Spirituosen, Getränken und Drogeriewaren. Noch müssen die Regalböden an den Stellwänden in der richtigen Höhe angebracht werden. Gerade werden die Belegungspläne aufgeklebt. Darauf steht, welches Produkt wie oft in eine Reihe passt. 70 Mitarbeiter werden hier beschäftigt sein, erklärt Irina Gul. Die Stammbelegschaft aus Gevelsberg komme zurück in den Laden, dazu gebe es aktuell noch ein paar Stellen zu vergeben. Schon jetzt ist viel los im Laden. Es wird geschraubt, gebohrt, gefegt und geputzt.
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Etwa 100 Bürger nutzten die Möglichkeit, vor der Eröffnung hinter die Kulissen zu schauen. Eingeladen hatten die Stadt Gevelsberg, ANH und Kaufland. „Wir freuen uns, dass das Interesse an Kaufland so groß ist“, sagt Patrick Sontag und erklärt, dass es für Kaufland selten sei, so innenstadtnah einen Markt zu betreiben. Für Horst Hedtstück, lange Zeit selbst Betreiber einer Markthalle und eines Feinkostladens (mittlerweile hat sein Sohn übernommen) könnte Kaufland noch näher an der Mittelstraße sein. „Der Laden bringt Frequenz in die Stadt. Und davon profitieren alle.“