Gevelsberg. Der Umbau von Kaufland in Gevelsberg sorgt für eine gewaltige Baustelle. Wir erklären, was dort gerade passiert und was zu sehen ist.

„Es ist der schönste Lärm und Dreck seit langem in der Stadt“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi – und es ist die größte Baustelle in der Stadt. Im Sommer 2020 will Kaufland wieder eröffnen, komplett umgebaut und von Grund auf saniert. Ein Fünftel aller Rohbauflächen wurden „angepackt“, bei einer Größe von mehr als 10.000 Quadratmetern ist das eine gewaltige Masse. Doch es lohnt sich, erklärt Ingo Kuhne von der Immobilienabteilung von ANH. Der Firma gehört der Komplex und wird ihn in etwa einem Jahr schlüsselfertig an Kaufland übergeben. Bis dahin ist noch einiges zu tun.

Im Februar wurden die Etagen am Vendômer Platz geräumt. Auch die Abbrucharbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, „jetzt laufen die Nacharbeiten“, sagt Rico Einbrodt, der zuständige Bauingenieur des Arnsberger Unternehmens. Kaufland war schon vor dem Umbau Generalmieter und hat mit ANH einen langfristigen Vertrag geschlossen. Der Eigentümer investiert einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in die großangelegte Sanierung. Jacobi freut sich, dass Kaufland in der Innenstadt bleibt und hebt die Rolle als Frequenzbringer hervor.

2500 Quadratmeter Verkaufsfläche

Hier ist die Rückansicht des Eingangs zu sehen, im Vordergrund entstehen die Aufzüge.
Hier ist die Rückansicht des Eingangs zu sehen, im Vordergrund entstehen die Aufzüge. © WP | Carmen Thomaschewski

Direkt im Eingangsbereich wird es drei Aufzüge und das Treppenhaus geben. Das markante Eingangsportal von Kaufland wird nicht verändert, nur mit dunklem Klinker neu verkleidet. Von dort aus geht es in den Einkaufsbereich, der sich zukünftig nur noch im Erdgeschoss befindet. Er umfasst 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Der Bereich der Bedientheke befindet sich im hinteren Bereich der Einkaufshalle, die Kassen sind in der Nähe des Eingangs. Die Rohbauarbeiten sollen Ende des Jahres fertig werden, danach geht es an den Innenausbau.

Auch die Stadt bereitet den Umbau des Vendômer Platz vor. Da etwa 2,5 Millionen Euro Förderung bewilligt wurden, kann es jetzt mit der Planung weiter gehen. Im Herbst soll die europaweite Ausschreibung erfolgen. Anfang des kommenden Jahres könnte es bereits mit den Arbeiten losgehen. Im ersten Abschnitt werden der Treppenbereich zur Wittener Straße und im Eingangsbereich zu Kaufland gestaltet. Im nächsten Abschnitt ist der Bereich vor dem Rathaus dran. Mit etwa einem Jahr Verzug wird dann die neue Zufahrt von der Wasserstraße aus angelegt. Die Marktbeschicker werden auch wieder auf den Vendômer Platz zurück kehren, aktuell sind sie im Stadtgarten.

Gewaltige Schneise

Rechts die Parkplätze, links der Eingangsbereich: In der Mitte waren früher das Treppenhaus und die Aufzüge.
Rechts die Parkplätze, links der Eingangsbereich: In der Mitte waren früher das Treppenhaus und die Aufzüge. © WP | Carmen Thomaschewski

Eine regelrechte Schneise pflügte der Abrissbagger durch das Gebäude auf der Seite in Richtung Rathaus. Treppenhaus und Aufzugbereich sind dort mittlerweile verschwunden und werden im Eingangsbereich neu gebaut. Rechts im Bild sind die Parketagen zu sehen, links der Eingangsbereich von Kaufland. Um die umliegenden Strukturen abzustützen, wurden mehrere Stahlrahmen gesetzt. Später soll die Lücke baulich wieder geschlossen werden, jetzt wird der Bereich als Zufahrt für Großmaschinen genutzt. „Diese Baustelle ist eine große Herausforderung und nicht alltäglich“, sagt auch Rico Einbrodt. Aktuell sind etwa 40 Mitarbeiter im Kaufland-Komplex eingesetzt, später werden es mehr sein. Als nächstes wird am Rohbau und an der neuen Zufahrt gearbeitet.

258 Stellplätze

Die Auffahrt zum Parkhaus wird neu gestaltet.
Die Auffahrt zum Parkhaus wird neu gestaltet. © WP | Carmen Thomaschewski

258 Stellplätze wird es nach der Renovierung im Parkhaus geben, 36 mehr als früher. Auch die Zuschnitte der Stellflächen ändern sich und werden im Schnitt 2,60 bis 2,70 Meter Breite und 5 Meter Länge betragen. Also um einiges größer sein als bisher. Insgesamt werden den Kunden dreieinhalb Parkdecks zur Verfügung stehen. Baulich wird auf diesen Etagen nicht viel verändert, von den Abbrucharbeiten wurde diese ausgenommen, weil die Bausubstanz gut ist.

Komplett verändert wird dafür die Verkehrsführung. Die Ein- und Ausfahrt ist weiterhin von der Wittener Straße aus möglich, doch innerhalb des Gebäudes werden die Fahrzeuge auf einer anderen Strecke hinauf auf die Parkdecks gelenkt. So wird mehr Platz geschaffen und die Fläche effektiver genutzt. Alle Etagen werden über einen Aufzug erreichbar sein.