Gevelsberg. . Seit drei Wochen ist der ist der Kaufland in Gevelsberg geschlossen. Ende des zweiten Quartals 2020 soll der Komplex grundsaniert wieder öffnen.
Die Etagen im Kaufland-Komplex wirken wie leer gefegt. Nicht ein Regal, kein Mensch: Drei Wochen nach der Schließung von Kaufland präsentieren sich die vielen 1000 Quadratmeter Fläche abgeräumt und besenrein. Die Ruhe vor dem Bauarbeiteransturm. Anfang März beginnt der Abriss im Inneren, am Ende werden nur noch die Grundmauern stehen. Der Komplex wird nicht nur kernsaniert, sondern auch in weiten Teilen umgestaltet.
250 Tonnen Waren abgefahren
Die Rolltreppe ist abgeschaltet, die Geschäfte sind verschwunden. Auch wenn sonst nichts mehr so ist, wie es jahrzehntelang war, es ist angenehm warm im Inneren. Noch.
Strom, Wasser, Gas: In wenigen Tagen wird das riesige Gebäude am Vendômer Platz von allem abgekoppelt und mit einem Bauzaun umfasst. Die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes trinken gerade ihren Kaffee, gemeinsam mit Kaufland-Mitarbeiter Patrick Sontag, sowie Rico Einbrodt und Ingo Kuhne, Vertreter des Eigentümers ANH Hausbesitz GmbH, geht es durch das ausgeräumte Gebäude.
Alleine aus dem Lebensmittelladen wurden nach der Schließung am Abend des 2. Februars 250 Tonnen Waren ins Zentral-Lager von Kaufland abgefahren, dazu dutzende Container Schrott entsorgt, aber auch Materialien eingelagert, wie die Einkaufswagen, die in einer anderen Filiale zum Einsatz zu kommen. Etwa 70 Mitarbeiter waren in der Kaufland-Filiale in Gevelsberg beschäftigt, halfen in den vergangenen Tagen beim Abbau mit und sind jetzt dabei einen neuen Laden in Wuppertal einzuräumen. Sie werden dort auch in der Zwischenzeit arbeiten, ehe sie zurückkehren.
Langfristiger Mietvertrag
An den Fensterfronten sind Renovierungshinweise in großer Schrift aufgeklebt. Von einer Wiedereröffnung im Frühjahr 2020 ist dort die Rede. Die beiden Vertreter der Immobilienabteilung von ANH sehen dieses Datum als sehr sportlich. „Die Übergabe der Schlüssel an den Generalmieter sind etwa für Ende des zweiten Quartals 2020 vorgesehen“, sagt Rico Einbrodt. Dann erst werden die Läden wieder eingeräumt. Wer zusammen mit Kaufland zurückkehren wird, das werde gerade noch verhandelt, sagt der Kaufland-Vertreter. Fest steht, Platz für alle wird es nicht mehr geben. Die zur Verfügung stehende Fläche wird etwa um die Hälfte schrumpfen.
Kaufland war schon vor dem Umbau Generalmieter des gesamten Komplexes und wird es auch in Zukunft wieder sein. Mit dem Eigentümer sei ein langfristiger Vertrag geschlossen worden. „Wir stehen zu Gevelsberg und glauben an den Standort“, sagt Patrick Sontag. Bedauerlich sei, dass eine so lange Schließung notwendig sei, „aber wir kommen nicht drum herum, wenn wir alles ordentlich und richtig machen wollen.“ Ingo Kuhne ergänzt, dass nach der Sanierung 30 Jahre Ruhe sein werde und die Maßnahme nötig sei.
Als Kaufland 2003 die Fläche übernahm, sei am Freitag das Schild Famila quasi abgeschraubt und am Montag Kaufland drangeschraubt worden. Zum Verkaufs-Konzept hätte die Gestaltung der Räume nie gepasst. Das soll sich nun ändern.
Größere und mehr Parkplätze
Kaufland zieht vom Obergeschoss in die Parterre auf eine Verkaufsfläche von etwa 2800 Quadratmeter, mit ebenerdigem Zugang, breiteren Gängen und einer modernen Einrichtung und Präsentation der Waren. Dort, wo früher die Menschen einkauften, wird eine zusätzliche Parkfläche entstehen. Aktuell gibt es 222 Parkplätze. Doch die sind eng und schlecht zugeschnitten. Zukünftig gibt es 258 auf vier Parketagen, mit -einer durchschnittlichen Größe von 2,60 Meter mal 5 Meter. Auch wenn die Stützbalken bestehen bleiben, der Platz für Autos wird großzügiger. Das Treppenhaus und der Fahrstuhlschacht werden verlegt, es wird eine zusätzliche Auffahrt entstehen, Ende April, Anfang Mai soll mit den Arbeiten am Rohbau begonnen werden.
Konkrete Zahlen für die Kosten der Renovierung nannten die Vertreter von ANH Hausbesitz nicht, nur so viel: „Es ist ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag“, so Ingo Kuhne. Es steht also einiges an: Die gesamte Haustechnik wird erneuert, die Beschichtung der bestehenden Parkdecks wird ausgetauscht, auch die Glasflächen stehen auf dem Maßnahmenkatalog. Der Eingangsbereich zum Vendômer Platz wird auch neu gestaltet, die Fassade wird in Grautöne gefasst. In wenigen Tagen ist die Ruhe im Kaufland vorbei.
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Das Gebäude entstand Ende der 70er Jahre. In den 90er Jahren wurde es vom jetzigen Eigentümer übernommen.
In dem Gebäude gibt es viele Flächen. Im Erdgeschoss sind es 4600 Quadratmeter, im 1. Obergeschoss etwa 3000, die Parketage 2 und 3 haben etwa je 2800 Quadratmeter, Parketage 4 etwa 1600 Quadratemeter und das fünfte Obergeschoss etwa 1000 Quadratmeter.
Das Eiscafé wird in das Gebäude zurückkehren, weil der Platz nach dem Umbau nicht ausreicht.