Ennepetal. . Jubilarehrung für Blutspender des Deutschen Roten Kreuzes. In Ennepetal gibt es besonders viele Freiwillige, sie sich Blut abzapfen lassen.

Auch wenn sich Ennepetal besonders vieler Stammspender gewiss sein kann, ist die Anerkennung von freiwilligen Blutspendern grade in Zeiten rückläufiger Spenderzahlen umso wichtiger. Deshalb veranstaltete die Ennepetaler Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuz ihre alljährliche Jubilarehrung und lud anschließend zu einem gemütlichen Abendessen ein.

14 Urkunden, Ehrennadeln und Präsente für Spender mit mindestens 50 Blutspendediensten lagen zum geselligen Festakt bereit und zeigen, dass es in Ennepetal besonders viele treue Spender gibt. Allen voran Torsten Koch und Uwe Bunzel, die für ihre 100. Spende ausgezeichnet wurden.

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Zum 75. Mal haben vor kurzem Annette Rentema, Günter Wacker und Walter Wirtz ihren Lebenssaft zur Verfügung gestellt. „Mit dem Blutspenden angefangen habe ich schon zu meiner Bundeswehrzeit, als es noch Sonderurlaub dafür gab“, schmunzelt Jubilar Uwe Bunzel und verrät, dass er inzwischen drei oder vier Mal pro Jahr zur Blutspende geht.

Ehemann benötigte plötzlich viele Blutspenden

„Man denkt immer, dass Leute die Blut brauchen, weit weg von einem sind“, berichtet Blutspenderin Annette Rentema von dem Moment, als ihr Mann plötzlich wegen einer akuten Darmblutung betroffen war und nach einem HB-Wert von nur noch 5 gleich vier Bluttransfusionen benötigte. „Seitdem haben wir ihn verpflichtet, auch selbst zur Blutspende zu gehen“, verrät die 75-fache Blutspenderin.

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„Man muss keine Angst haben. Jeder sollte das zumindest mal für sich ausprobieren, ob das etwas für ihn ist“, macht auch Ennepetals stellvertretende Bürgermeisterin Anita Schöneberg Erstspendern Mut und spricht hierbei aus Erfahrung. Schöneberg nutzte den Abend, um sich bei den Jubilaren für ihren Einsatz zu bedanken.

Jeder Blutspender ist ein Lebensretter

„Jeder von Ihnen ist damit Lebensretter und gibt anderen durch seinen selbstlosen Einsatz Hoffnung auf Heilung und Leben“, lobte Schöneberg und gab zu bedenken, dass in Zeiten, in denen „Blutersatzstoffe wohl noch lange nicht erfunden“ würden, Blut knapp bliebe und damit weiterhin das wertvollste sei, was der Mensch besitzt. „Sie als Spender beweisen Humanität und Kontinuität und verdienen Hochachtung und Anerkennung“, dankte Schöneberg.

Im Vorjahr spendeten in Ennepetal 1164 Menschen, davon 69 Erstspender, ihr Blut, womit man um einiges bessere Zahlen aufweisen kann als der sonstige Kreis.

„Ich glaube, dass bei uns eine besonders gesellige Atmosphäre herrscht. Vor allem in Rüggeberg kann man von einem ganz speziellen Dorfcharakter sprechen“, meint der stellvertretende Ortsgruppen-Vorsitzende Frank Nieselt und lobt in diesem Atemzug zugleich die „liebevolle Bewirtung“ durch das siebenköpfige Helferteam um Frontfrau Melissa Wienert-Neidhardt.

Freundschaften entstanden

„Wir erleben es immer wieder, dass Menschen die Blutspende als Treffpunkt nutzen und bei der Abnahme dann regelmäßig nebeneinander liegen. Hierüber sind sogar viele Freundschaften entstanden“, betont Nieselt. So würden sogar regelmäßig Blutspendewillige aus anderen Städten den Weg nach Ennepetal finden.

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Allerdings sind die Blutspendezahlen - wie überall - seit vielen Jahren rückläufig, wenn auch in Ennepetal weniger als anderswo. „Das ist in erster Linie ein Generationsproblem. Während immer mehr Ältere wegfallen, kommen immer weniger junge Menschen nach“, erklärt Nieselt. So würde auch in Ennepetal der Altersdurchschnitt der Blutspender über 50 Jahre liegen, wobei gerade die Stammspender schon älter seien. Erstspender seien hingegen nur selten unter 30 Jahre, verdeutlicht der DRK-Vertreter.

Um besonders jüngere Leute zu erreichen und sie für die gesellschaftliche Spendeaufgabe zu sensibilisieren, hat sich das DRK Ennepetal neben den drei Spendestandorten im Haus Ennepetal, Gemeindehaus Voerde und Gemeindehaus Rüggeberg vor einigen Jahren bewusst dafür entschieden, auch im Berufskolleg mit einem Blutspendeangebot vertreten zu sein. „Die dortigen Umbaumaßnahmen machen eine Nutzung jedoch erst 2020 wieder möglich“, bedauert Nieselt. Erschwerend komme hinzu, dass in diesem Jahr bislang außergewöhnlich wenig Spender verzeichnet werden konnten, da es zu mehreren Terminen besonders heiß war.