Ortsgruppe engagiert sich auch überregional bei Großeinsätzen und Flüchtlingshilfsaktionen

Unter dem DRK-Motto „Aus Liebe zum Menschen“ ist auch die DRK-Ortsgruppe Ennepetal seit vielen Jahrzehnten im Einsatz und beschränkt sich dabei längst nicht nur auf den Blutspendedienst. Allerdings sehen sich die ehrenamtlichen Förderer zunehmend personellen Engpässe und zeitintensiven Zusatzaufgaben ausgesetzt.

Von 16 bis 61 Jahre

Die hiesige Ortsgruppe, seit drei Jahren vom pensionierten Arzt Dr. Hans-Dieter Höppke als Vorsitzenden angeführt, steht auf gesunden Beinen, hat jedoch stets schwindende Mitgliederbeiträge, dem gegenüber stehen die Kosten für Neuanschaffungen technischer Geräte.

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Erschwerend hinzu kommt, dass dringend frische Kräfte nötig wären. „Wir haben viele Aufgaben, die man uns nicht so zutraut“, verdeutlicht Rot-Kreuz-Leiter Markus Wienert. So ist die Ortsgruppe rund um die Uhr für die Grundversorgung des Sanitätsdiensts zuständig und stets von der zuständigen Leitstelle zuweisbar. Außerdem ist man nicht nur kreisweit bei Volksfesten, Fußballspielen und Laufveranstaltungen im Einsatz, sondern auch überregional bei Großeinsätzen und Flüchtlingshilfsaktionen. Ferner sei man an Feuerwehrübungen sowie an Planungsstäben bei Naturkatastrophen und Unterversorgungen durch Cyberanschlägen beteiligt. „Das sind Probleme, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Deshalb ist es ganz wichtig, die Abläufe für solche Szenarien schon jetzt einzuüben“, erklärt Wienert und nennt beispielsweise die notdürftige Stromversorgung von Heimen oder zuhause gepflegten Menschen als potenzielle Baustelle. Die Ennepetaler Ortsgruppe kommt im Jahr auf rund 400 Hilfseinsätze und leistete im Vorjahr 4 400 registrierte Dienststunden ab. „Diese Zahl hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Frank Nieselt.

Neue Helfer gesucht

Auf den Blutspendedienst würden jährlich rund 300 Arbeitsstunden entfallen. Zwar konnten innerhalb der letzten Jahre einige Neuzugänge verzeichnet worden, doch ist man mit zurzeit 20 aktiven Ortsgruppen-Mitgliedern nach wie vor unterversorgt. Zudem gebe es - wie in allen DRK-Ortsgruppen - eine vergleichsweise hohe Fluktuation. „Wir stoßen massiv an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit. Schließlich müssen wir Einsatzzahlen in ganz NRW ableisten“, prangert Markus Wienert an und gibt zu bedenken, dass für Ennepetal statistisch gesehen 165 DRK-Helfer zur Verfügung stehen müssten. Auf der anderen Seite sehe man sich einer schwindenden ehrenamtlichen Bereitschaft ausgesetzt. „Hier sehen wir die Politik in der Verantwortung“, fordert der DRK-Leiter und nannte die Stärkung des Ehrenamts als mögliche Maßnahme.„Wir suchen händeringend Mitglieder. Allerdings ist es sehr schwer, junge Leute zu gewinnen, weil unsere Aufgaben sehr zeitintensiv ist und eine mindestens zweijährige Grundausbildung erfordern“, weiß Frank Nieselt, relativiert jedoch, dass es auch schnellere Blockschulungen wie beispielsweise einen 60-stündigen Kurs für Sanitätshelfer gebe. Grade in puncto Ausbildung sieht das DRK jedoch auch Vorteile, da sich junge Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen wie medizinischem Dienst, Betreuungsdienst, Rettungsdienst oder Technik weiterbilden und irgendwann dann auch Führungsqualitäten ausbilden können.

Für Markus Wienert steht fest: „Wir können stolz darauf sein, mit wenigen Leuten so viel zu erreichen.“ Die Gemeinschaft harmoniere gut, die Kameradschaft sei vorbildlich. Die Altersspanne erstreckt sich von 16 bis 61 Jahren.