Schwelm/Wuppertal. Nach den Unternehmen hat die Deges nun die Anlieger informiert. Und die wollten wissen: Wie sieht’s eigentlich mit Staub und Lärm aus?

Bei einem so komplexen Projekt wie dem Ersatzbau der beiden inneren Bauwerke der Schwelmetalbrücke sind ansässige Unternehmen vor allem an den Auswirkungen für die eigenen An- und Ablieferungen interessiert. Anwohner haben da ganz andere Fragen: Wie groß ist die Belastung durch Staub und Lärm, und wieviel Umleitungsverkehr fährt demnächst vor der eigenen Haustür her? Die Antworten darauf, das zeigte die Informationsveranstaltung in der Bandfabrik in Langerfeld, fallen noch etwas vage aus.

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35 Anwohner aus Wuppertal, aber auch einige aus Schwelm, waren der Einladung der Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg und des Bürgervereins Langerfeld gefolgt, um sich beim Bauträger über den Ablauf des Ersatzbaus und seine Auswirkungen zu informieren. Dr. Udo Pasderski, zuständiger Bereichsleiter bei der Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), brachte die Anlieger auf den gleichen Stand wie zwei Tage zuvor Deges-Projektleiterin Ines Nordhaus die Unternehmer bei der IHK in Wuppertal.

200 Meter werden neu gebaut

Abgerissen und neu gebaut werden ausschließlich die beiden inneren Bauwerke der Schwelmetalbrücke auf einer Länge von 200 Metern. Von unten betrachtet entspricht das in etwa dem Abschnitt von der Dieselstraße bis zum großen Widerlager in Fahrtrichtung Bremen, unmittelbar neben der B 7. Etliche Anlieger hatten befürchtet, dass die Autobahnbrücke bis hoch zur Schwelmer Straße in Langerfeld erneuert werden würde. Dies ist nicht der Fall.

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Doch wie sieht’s mit Lärm und Schmutz im Baustellenbereich aus? Schließlich werden die Brückenteile oben in Stücke geschnitten, nach unten abgelassen und auf der Dieselstraße „zerpickt“, wie Udo Pasderski es ausdrückte. Dezibel-Angaben – danach wurde konkret gefragt – konnte der Deges-Vertreter nicht liefern. Immerhin soviel: Das Zerschneiden der alten Brückenteile oben würde im üblichen Autobahnlärm untergehen und unten wahrscheinlich nicht mal wahrgenommen werden. Anders das „Zerpicken“ unten. Die Teile werden so zerkleinert, dass die Stücke von Lkw abgefahren werden können. Dies geschieht ausschließlich tagsüber und eingehaust, weswegen der Deges-Vertreter von einer eher geringen Staubbelastung sprach. Nicht beantworten konnte er aber, wie laut das Zerkleinern und wieweit es zu hören sein wird. Dies müsse er bei der beauftragten Firma Hochtief Infrastructure noch in Erfahrung bringen. Sicher ist zumindest soviel: Gearbeitet wird im Zwei-Schicht-Betrieb und werktags inklusive samstags.

Bahn-Sperrpausen ab September ‘19

Zur Seite verfrachtet und heruntergelassen werden können die Brückenteile übrigens nur, wenn über die höherliegende Bahnstrecke keine Züge fahren. Deswegen hat die Deges mit der Deutschen Bahn Sperrpausen ab September 2019, ab Mitternacht für jeweils sechs Stunden, vereinbart. Das ist auch der Grund, warum der Brückenabriss und damit das Gesamtprojekt so lange dauert.

Um für die Arbeiten genügend Platz zu haben, muss die Dieselstraße ab August 2019 im Bereich der Bahnunterführung teilgesperrt werden. Sie ist dann nur noch in Fahrtrichtung B 7 passierbar. Es wird immer wieder auch Vollsperrungen geben, wenn beispielsweise die Brückenteile herabgelassen werden.

Schon im Mai 2019 wird es erstmals über einen kurzen Zeitraum eine Vollsperrung dort geben. Die Deges will alle Sperrungen früh genug ankündigen.