Gevelsberg. . Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) zeigt Verständnis für die Verzögerungen beim Neubau als Ersatz für die marode Brücke.
- Eigentlich sollte in diesem Frühjahr schon eine Behelfsbrücke in Gevelsberg stehen
- Nun werden laut Straßen.NRW die Bauarbeiten erst im Sommer 2018 beginnen
- Auch eine zeitweise Vollsperrung der Eichholzstraße im Gespräch
Der Neubau der Gevelsberger Eichholzstraßen-Brücke über die Autobahn 1 wird keine schnelle Angelegenheit. Die Autofahrer werden noch lange mit den Barrikaden leben, die Lkw-Fahrer Umleitungen in Kauf nehmen müssen. Voraussichtlich mit einem Baubeginn im dritten Quartal 2018, also im Sommer des Jahres, rechnet Straßen.NRW in Düsseldorf. Die Straßenbaubehörde der Landes teilte auch mit, dass sie damit rechnet, dass der Neubau des Brückenwerks, wenn alles gut geht, erst im 2. Quartal des Jahres 2020 abgeschlossen werden kann.
„Da hilft kein Jammern und Wehklagen“, meint Christoph Brünger, für die Standortpolitik zuständiger Geschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer (SIHK) in Hagen: „Wir sind in diesem Fall schon froh, dass die Planungskapazitäten überhaupt vorhanden sind.“ Natürlich sei die Kammer froh, wenn eine „schnelle Wiederherstellung des normalen Wirtschaftsverkehrs“ möglich würde. Planungsverfahren seien aber in diesem Bereich schwierig. Außerdem gestalteten sich die Verhandlungen mit den Anwohnern komplexer als gedacht. Deshalb habe ihm Straßen.NRW auch mitgeteilt, dass Alternativen zu den ursprünglichen Planungen geprüft werden.
Schwierige Verhandlungen
Nachdem Experten im Herbst 2015 schwere Schäden an der Brücke festgestellt hatten, musste sie für den Schwerlastverkehr gesperrt werden. Der Aufschrei aus der Wirtschaft war damals groß. Die nahe gelegene Autobahnauffahrt war für die Lastzüge von Unternehmen auf einmal nicht mehr erreichbar, Buslinien mussten umgelegt werden, Bauern kamen nicht mehr direkt zu ihren Feldern. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) protestierte im Namen ihrer Mitglieder. Die Asbecker leiden unter dem zusätzlichen Verkehr.
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2015 zeigte sich Straßen.NRW in Hagen noch optimistisch, was die Zeitplanung betraf. Wenn alles gut ginge, so deren Leiter Ludger Siebert, könnte eine Behelfsbrücke bereits im Frühjahr 2017 stehen und Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen darauf die Autobahn in Silschede überqueren.
Anfang des Jahres ruderte dann Straßen.NRW zurück. „Wir wollen uns in den nächsten Wochen zusammensetzten und darüber sprechen, wie es weiter geht“, erklärte Michael Overmeyer, Sprecher von Straßen.NRW in Hagen, damals gegenüber unserer Zeitung. Gegenüber der SIHK hat die Landesbehörde auch angedeutet, dass vielleicht gar keine Behelfsbrücke zum Einsatz kommen wird. Die neue Brücke könne neben der alten gebaut werden. Das bedeutet allerdings, dass eine Vollsperrung notwendig sein wird. „Straßen.NRW hat versprochen, sich mit uns rechtzeitig zusammen zu setzen, wenn das der Fall sein wird. Die Logistiker müssen sich darauf einstellen. Ein solches Vorgehen hat sich inzwischen auch eingespielt“, so SIHK-Geschäftsführer Christoph Brünger.