Gevelsberg. .
Sofort habe er die Busfahrer informiert, dass sie eine Umleitung fahren müssen. Heinen: „Ich bin dann mit dem Auto zur Eichholzstraße gefahren. Um 17.15 Uhr am Montag war das Chaos durch den Individualverkehr auf Grund der Arbeiten dort schon so groß, dass wir sofort umgeleitet haben.“ Das waren 45 Minuten vor der eigentlichen Sperrung ab 18 Uhr. Eberhard Wehberg hat zu diesem Zeitpunkt beobachtet, dass Fernfahrer versuchten, über die Privatwege der Grundstücke seiner Familie buchstäblich einen Ausweg zu finden, weil keine Umleitung ausgeschildert war.
28 Linien- und vier Schulbusse fahren normal über die Brücke. Für sie ist inzwischen eine Umleitung eingerichtet. Weil sie ihre normale Route aber jahrelang nicht ansteuern und den Zeitplan nicht einhalten können, wird die VER wohl gezwungen sein, den Fahrplan anzupassen. Heinen: „Es könnten auch andere Linien betroffen sein, weil die Übergänge nicht mehr passen.“
Viele Bürger ärgern sich über die überraschende Maßnahmen des Straßenverkehrsamtes der Landesregierung. Einwohner aus Asbeck befürchten, dass der Schwerlastverkehr jetzt jahrelang durch ihr Dorf rollt. Das wurde bei Anrufen bei der Stadtverwaltung und der Redaktion unserer Zeitung deutlich. Silscheder sehen sich vor große Probleme gestellt.
Sie kann Bürgermeister Claus Jacobi in einer Hinsicht beruhigen. Der Rettungsverkehr wird entgegen ersten Ankündigungen weiter die Eichholzstraßen-Brücke nutzen können. „Es gibt inzwischen eine Ausnahmegenehmigung zum Beispiel für Fahrzeuge der Feuerwehr bis 22 Tonnen. Im Notfall können auch die Absperrungen weggeräumt werden“, so Jacobi. Sonst gebe es bei der Stadt aber keine Anzeichen, dass sich an der Situation noch weiter etwas ändern wird, wenn Montag wieder Pkw auf dem Bauwerk zugelassen sind. Der Bürgermeister verlangt mehr: „Es muss geprüft werden, ob vorläufige Sanierungsmaßnahmen eine Entlastung bringen können.“ Straßen.NRW, versicherte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, die Lage mit einer Behelfsbrücke entspannen zu können, die ab Frühjahr 2017 auch für Lkw-Verkehr geeignet sei.
Gevelsberg – eigentlich so stolz auf seine verkehrsgünstige Lage – kommt durch die Baustellen immer mehr in eine ausweglose Lage. Frank Schmich wohnt am Vogelsang und ist beruflich und privat auf sein Auto angewiesen. Er sagt: „Es ist kein Vergnügen mehr, aus der Stadt heraus zu kommen. Die Baustelle auf der A1 am Vogelsang, die Sperrung am Kruiner Tunnel und jetzt auch noch die Brücke Eichholzstraße.“ Man kann ihn verstehen.