Dortmund. Bunte Punkte auf dem Asphalt weisen die Kampstraße seit kurzem als Fußgängerzone aus. Doch bisher halten sich längst nicht alle Autofahrer daran.

Die Verwirrung an der Kampstraße ist spürbar: Autos rollen zaghaft aus der Hansastraße in den bunt gepunkteten Bereich hinein, manche wollen sofort wieder wenden, andere fahren einfach weiter. Die Gesichter hinter vielen Lenkrädern drücken Ratlosigkeit aus – an die neue Fußgängerzone in der Dortmunder City haben sich längst noch nicht alle Verkehrsteilnehmer gewöhnt.

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Die Regelung gilt seit etwa zwei Wochen für den Bereich zwischen Hansastraße und Freistuhl. Entsprechende Zeichen auf Schildern und auf dem Asphalt sollen den Autoverkehr bereits an der Einmündung Bissenkamp ableiten. Besonders auffällig sind aber die leuchtend bunten Punkte auf dem Boden. „Dieser Bereich gehört den Fußgängerinnen und Fußgängern“, signalisiere das Desgin, so die Stadt Dortmund.

Polizei Dortmund kontrolliert verstärkt auf der Kampstraße

Ausgenommen sind nur noch Anlieger sowie Lieferverkehr, und der nur zu bestimmten Uhrzeiten. Dennoch lässt sich bislang beobachten: Autos fahren minütlich von der Hansa- in die Kampstraße hinein. Auch das Verhalten vieler Fußgänger zeigt, dass sie der Situation noch nicht ganz trauen – ein Großteil von ihnen läuft weiter auf dem Bürgersteig.

Die Stadt Dortmund beobachte die Situation kontinuierlich, teilt eine Sprecherin auf Nachfrage mit. Ordnungsamt und Polizei kontrollieren die Kampstraße demnach verstärkt; ein längerer Polizeieinsatz war dort etwa am Montagnachmittag zu beobachten.

Das Design mit bunten Punkten auf dem Asphalt soll signalisieren: Dieser Bereich gehört den Fußgängern.
Das Design mit bunten Punkten auf dem Asphalt soll signalisieren: Dieser Bereich gehört den Fußgängern. © Funke Medien NRW | Christian Schmitt

Wie viele Autos dabei kontrolliert wurden, kann die Polizei zwar nicht nennen. Doch sie bestätigt, „dass sich eine Vielzahl der Verkehrsteilnehmenden nicht an die veränderte Verkehrsführung hält“. Entweder aus Gewohnheit oder weil sie von ihrem Navi auf den falschen Weg geleitet worden seien. Die „Falschfahrer“ seien zunächst überwiegend mündlich verwarnt worden, teilt die Behörde mit. Mittlerweile erfolge aber „eine niederschwellige und konsequente Ahndung der Verkehrsverstöße“.

Vielleicht werden die nächsten Maßnahmen dafür sorgen, dass die Fußgängerzone noch sichtbarer wird. Bei den bunten Markierungen soll es nämlich nicht bleiben. Zusätzlich sollen zeitnah mobile Möbel aufgestellt werden, nämlich Pflanzkübel sowohl mit als auch ohne Sitzbank. Diese Möbel würden dann die Zufahrten verengen, für mehr Komfort sorgen und den Bereich verschönern, heißt es.

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Die Stadt und die Bezirksvertretung Innenstadt-West hatten die Umwidmung zur Fußgängerzone gemeinsam auf den Weg gebracht. Als Grund wurde vor allem genannt, dass Auto-Poser dort an den Wochenenden verstärkt mit ihren getunten Fahrzeugen posierten.