Dortmund. Zwei Männer konsumieren Lachgas im Auto, fahren im Rausch in den Gegenverkehr. Die Dortmunder Polizei kann Schlimmeres in letzter Sekunde verhindern.
Wie die Polizei mitteilt, kam es am Abend des 14. März in der Dortmunder Innenstadt zu einem Beinahe-Unfall zwischen einem Mercedes und einem Streifenwagen. Besonders beunruhigend seien die Hintergründe des Vorfalls: Fahrer und Beifahrer des Mercedes inhalierten während der Fahrt offensichtlich Lachgas aus Luftballons.
Polizei macht Vollbremsung
Der Mercedes mit den zwei jungen Männern sei gegen 21.40 vom Königswall auf die Hansastraße abgebogen, wo er plötzlich in den Gegenverkehr rollte und auf das Einsatzfahrzeug zusteuerte. Nur durch starkes Abbremsen konnten die Polizisten einen Frontal-Crash verhindern, woraufhin der Mercedes auswich und seitlich vorbeizog. Erschreckend: Dabei entdeckte das Streifenteam, dass beide Insassen je einen aufgeblasenen Luftballon vor dem Mund hielten.
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Auf dem Königswall wurde der Mercedes gestoppt. Im Auto lagen zwei nicht gesicherte Lachgas-Flaschen, was einen Verstoß gegen das Gefahrgutgesetz (die Flaschen stehen unter Druck) und in diesem Fall konkret eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Der Verstoß gegen das Gefahrgutgesetz kann laut Polizei in diesem Fall 300 Euro kosten. Wäre der Fahrer auch Halter des Mercedes, würden sogar 800 Euro gefordert.
Führerschein weg
Für den 19-jährigen Dortmunder endete die Fahrt dann auch an Ort und Stelle. Er steht unter Verdacht, bei Konsum eins Rauschmittels ein Fahrzeug geführt zu haben. Die Polizei beschlagnahmte seinen Führerschein und verbot ihm das Führen von Kraftfahrzeugen.
Zu beiden Verstößen leitete die Polizei Ermittlungsverfahren ein, die noch nicht abgeschlossen sind.
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Lachgas beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit
Die Polizei warnt bei dieser Gelegenheit erneut vor Lachgaskonsum. Das Inhalieren von Distickstoffmonoxid löst kurzfristig Halluzinationen aus, beeinträchtigt das Gefühl für Raum und Zeit, sodass Wahrnehmungsfähigkeit und Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt werden. Damit steigt das Unfallrisiko. Lachgaskonsum kann zudem langfristig zu Schäden im Körper führen.
2023 ist die Zahl der unter Einfluss von Rauschmitteln verursachten Verkehrsunfälle um 70 Prozent auf insgesamt 126 Fälle gestiegen.Das alles sind Straftaten!
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Aktuelle Zahlen sind erschreckend
Seit Anfang 2024 bis Mitte Februar zählte die Polizei in Dortmund 24 und in Lünen 14 Unfälle, bei denen die Verursacherinnen und Verursacher unter dem Einfluss von Rauschmitteln standen. Auf den 526 Autobahn-Kilometern im Regierungsbezirk Arnsberg waren es in diesem Zeitraum ebenfalls 14 Fälle.
Die Zahlen für Alkoholkonsum als Unfallursache (1. Januar bis 16. Februar 2024):
- Dortmund: 64
- Lünen: 9
- Autobahnen: 43
Vor dem Hintergrund dieser Zahlen will die Polizei den Konsum von Lachgas und anderen berauschenden Mitteln im Straßenverkehr verstärkt kontrollieren.